ZDF Die Rosenheim-Cops: Umzug für eine Leiche (Staffel 4 Folge 13)

Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl dabei … Ein Mordfall zwischen Enthüllungen, Geheimnissen und falschen Gefühlen

Es beginnt mit einem vagen Unbehagen, einem Gefühl, das keiner der Beteiligten so recht benennen kann: „Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl dabei“, sagt einer, als ob er spürt, dass mehr dahintersteckt, als ein einfacher Routinefall. Und tatsächlich entwickelt sich aus einer zunächst unscheinbaren Situation ein komplexer Kriminalfall, in dem ein Journalist, eine geheimnisvolle Frau, Vereinsgeschichten und sogar ein Schnupftabak-Club eine zentrale Rolle spielen.

Alles nimmt seinen Anfang, als Heinz Krug, ein bekannter Fotograf und freischaffender Journalist, tot auf einem Sofa aufgefunden wird. Der erste Eindruck scheint harmlos: Vielleicht sei er in der Nacht hereingeschneit, habe sich ausgeruht und sei einfach an Herzversagen gestorben. Doch schnell verdichten sich die Hinweise, dass weit mehr dahintersteckt. Genickbruch, Hautabschürfungen und Spuren an seiner Kleidung zeigen eindeutig: Hier handelt es sich nicht um einen natürlichen Tod, sondern um Mord. Die Ermittler stehen sofort vor einem Rätsel, denn das Opfer war bekannt als charmanter Mann, beliebt bei Frauen, zugleich aber auch umstritten durch seine Recherchen für eine angebliche Enthüllungsstory.

Die Ermittlungen fördern bald Ungereimtheiten zutage. Zeugen berichten von verdächtigen Geräuschen in der Tatnacht, von Streit und möglicherweise sogar einem Handgemenge. Eine abgerissene Jackentasche des Opfers weist darauf hin, dass er in einen Kampf verwickelt war, bevor er schließlich durch eine Plane eines LKWs stürzte. Die Todeszeit wird zwischen 22 Uhr und Mitternacht eingegrenzt. Während die Ermittler fieberhaft nach Zeugen suchen, rückt eine zentrale Frage in den Vordergrund: Woran arbeitete Krug zuletzt, und wer hatte ein Motiv, ihn zum Schweigen zu bringen?

"Die Rosenheim-Cops" Umzug für eine Leiche (TV Episode 2005) - IMDb

Schnell geraten mehrere Personen ins Visier. Da ist zunächst Marion Schmidt, Krugs Freundin – oder besser gesagt: seine Geliebte. Sie beschreibt die Beziehung als harmonisch, wenn auch mit gelegentlichen Streitigkeiten. Doch als sie von den Beamten mit der Nachricht von Krugs Tod konfrontiert wird, wirkt sie eher gefasst als erschüttert. Bald stellt sich heraus, dass ihre finanzielle Unterstützung eine tragende Rolle in Krugs luxuriösem Lebensstil spielte. Für viele erscheint Krug wie ein klassischer Gigolo: jung, charmant, gut aussehend, abhängig von den Geldbörsen seiner Partnerinnen. Schmidt behauptet zwar, sie habe eine echte Beziehung mit ihm geführt, doch die Ermittler zweifeln. Zumal sie kein wirkliches Alibi für die Tatzeit vorweisen kann – sie will allein in ihrer Sauna gewesen sein.

Doch damit nicht genug: Hinweise auf einen geheimnisvollen „Enthüllungsartikel“ tauchen auf, den Krug angeblich vorbereitete. Er soll brisantes Material gesammelt haben, vielleicht sogar gegen einflussreiche Kreise. Doch merkwürdigerweise existiert nur der erste Absatz dieses Artikels. Alles Weitere fehlt. Hat er tatsächlich etwas entdeckt, das anderen gefährlich werden konnte? Oder war alles nur eine Finte, um Geld zu kassieren? Freunde und Bekannte erinnern sich, dass Krug schon öfter großspurig von Geschichten sprach, die er aber nie wirklich zu Ende brachte.

Die Spur führt schließlich zu einem äußerst kuriosen Schauplatz: einem Schnupftabak-Verein. In dessen Räumen wurde Krug öfter gesehen, und auf seinen persönlichen Gegenständen tauchen Hinweise auf Mitgliedschaften und Treffen auf. War der Verein nur ein harmloses Hobby, oder steckten dort illegale Geschäfte dahinter? Tatsächlich entdecken die Ermittler Spuren von Kokain an Krugs Kleidung – allerdings nicht in seinem Blut. Das deutet darauf hin, dass er zwar in Kontakt mit Drogen kam, sie selbst jedoch nicht konsumierte. Vielmehr könnte er einer Lieferung oder einem Geschäft auf die Schliche gekommen sein, das über den Verein lief.

Auch Krugs Ruf als Fotograf rückt in den Fokus. Kunden berichten, dass er für Porträts und Kalender Geld kassierte, aber nie ordentliche Arbeit ablieferte. Eine Frau erzählt, wie sie 350 Euro Anzahlung für einen Fotokalender zahlte, nur um dann von Krug in unangenehme Situationen gedrängt zu werden. Für viele wird klar: Der Mann hatte Feinde, offene Rechnungen und jede Menge Leute, die mit ihm unzufrieden waren.

Doch die zentrale Spur bleibt die angebliche Enthüllungsstory. Zeugen berichten, dass Krug konspirative Treffen mit einem Mann namens Meyer hatte. Diese Begegnungen wirkten verdächtig, als ob Informationen ausgetauscht wurden, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Gleichzeitig taucht die Frage auf, wie Krug plötzlich zu Geld gekommen ist. Seine Geliebte wurde überflüssig, als er sich scheinbar selbst finanzierte. Hatte er jemanden erpresst? Oder wurde er für sein Schweigen bezahlt?

Die Ermittlungen verdichten sich, als die Polizei weitere Spuren findet. Unter Krugs Fingernägeln, an seiner Kleidung und in seinem Umfeld tauchen immer wieder dieselben Namen auf – Mitglieder des Vereins, Geschäftspartner, Journalistenkollegen. Bald ist klar: Der Mord hängt unmittelbar mit seiner Arbeit an der Enthüllungsstory zusammen. Doch bevor die Ermittler die Wahrheit ans Licht bringen können, verschwinden wichtige Unterlagen. Das einzige, was bleibt, sind kryptische Hinweise, dass Krug kurz davor war, ein Netzwerk illegaler Geschäfte offenzulegen.

Zwischenzeitlich geraten die Ermittler in groteske Situationen. Ob es um Gulasch, Stammtische, Banktermine oder dubiose Kleinkredite geht – immer wieder tauchen Nebenschauplätze auf, die fast wie Ablenkungsmanöver wirken. Doch hinter all den scheinbar banalen Gesprächen verbergen sich entscheidende Hinweise: Krug war tiefer verstrickt in ein Geflecht aus Schulden, Drogen und falschen Freunden, als zunächst gedacht.

Am Ende kristallisiert sich ein Bild heraus: Krug war auf eine gefährliche Spur gestoßen, möglicherweise gegen den Schnupftabak-Verein oder eine mafiöse Struktur im Hintergrund. Er versuchte, daraus Kapital zu schlagen – sei es durch einen Artikel oder durch Erpressung. Doch seine Gegner waren ihm einen Schritt voraus. In der Tatnacht kam es zu einem Kampf, Krug stürzte und starb durch Genickbruch. Der abgerissene Jackenteil und die Spuren am Tatort lassen vermuten, dass er von der Brücke gestoßen oder zumindest massiv attackiert wurde. Die Täter wollten sicherstellen, dass seine Recherchen nie veröffentlicht werden.

Ein Tod nach Wahl

Für die Ermittler bleibt am Ende ein Fall, der mehr Fragen als Antworten aufwirft. Zwar ist die Todesursache eindeutig, doch die Drahtzieher hinter dem Mord bleiben im Dunkeln. War es der Verein? Ein Geschäftspartner? Oder gar jemand aus Krugs engstem Umfeld, der seine Lügen nicht mehr ertrug? Selbst Marion Schmidt bleibt verdächtig – nicht wegen direkter Tatbeteiligung, sondern weil sie mehr wusste, als sie zugab.


👉 Spoiler-Fazit:
Der Mord an Heinz Krug ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines gefährlichen Spiels aus Enthüllungen, Geld und Verrat. Der Fotograf und Journalist war charmant, aber skrupellos, lebte von den Frauen in seinem Leben und mischte in dubiose Geschäfte hinein. Sein angeblicher Enthüllungsartikel brachte ihn ins Fadenkreuz, doch bevor er die Wahrheit ans Licht bringen konnte, wurde er brutal ausgeschaltet. Die Ermittler stoßen auf Drogen, Vereinsstrukturen und jede Menge falsche Alibis – doch am Ende bleibt nur die bittere Erkenntnis: Krug war zu tief in Machenschaften verstrickt, die ihn das Leben kosteten.