ZDF Die Rosenheim-Cops: Tot im Boot (Staffel 2 Folge 1)

Dich am liebsten da behalten – Ein Rosenheim-Krimi voller Intrigen, Geheimnisse und Verrat

Der Tag beginnt unscheinbar im Hause Hofer: banale Diskussionen über den Duschvorhang und kleine Reibereien im Alltag. Was harmlos klingt, setzt den Ton für eine Episode, in der unterschwellige Spannungen und unausgesprochene Konflikte eine große Rolle spielen. Noch bevor sich jemand versieht, überschlagen sich die Ereignisse.

Ein Schrei hallt über den See. Bald darauf wird der Bauunternehmer Anton Lugauer tot aufgefunden. Er ist angeschossen worden, doch schnell wird klar: Der Schuss allein war nicht die Todesursache. Vielmehr ist er im Wasser ertrunken. Die Kommissare Hofer und Satori nehmen sofort die Ermittlungen auf. Bald zeigt sich: Hinter der Fassade des angesehenen Unternehmers verbarg sich ein Netz aus Feindschaften, familiären Streitigkeiten und gefährlichen Geheimnissen.

Erste Spuren und Verdächtige

Der Tote wurde nahe seines Bootes entdeckt, das jedoch an einer unlogischen Stelle des Sees trieb. Bei ablandigem Wind hätte es woanders landen müssen – ein erstes Indiz, dass Lugauer nicht allein im Boot war.

Die Ehefrau Julia wirkt gefasst, fast kühl. Sie behauptet, zur Tatzeit geschlafen zu haben. Doch sie scheint etwas zu verbergen. Schnell tauchen weitere Verdächtige auf:

  • Andreas Lugauer, der Bruder des Opfers, Justiziar in der Baufirma. Zwischen den Brüdern gab es Streit über Finanzen und angebliche Unterschlagungen.
  • Karl Schussmann, ein cholerischer Künstler, dessen Hund angeblich von Anton erschossen wurde. Motive gäbe es also reichlich.
  • Julia Lugauer selbst, die Ehefrau, die nicht nur von einer schwierigen Ehe berichtet, sondern auch ein Geheimnis hütet.
  • Die Rosenheim-Cops S22E17: Eine Vertretung für Mohr – fernsehserien.de

Geheimnisse der Familie Lugauer

Während die Ermittler die Fäden sortieren, taucht ein weiteres Detail auf: Julia Lugauer ist schwanger. Zunächst glaubt man, es könnte Antons Kind sein. Doch die Gerichtsmedizin bringt eine überraschende Wahrheit ans Licht – Anton hatte sich sterilisieren lassen. Die Schwangerschaft kann also nicht von ihm stammen.

Die Spur führt zu Gruber, einem Fitnesstrainer, mit dem Julia seit über einem Jahr eine Affäre hat. Gruber liebt sie aufrichtig, will sie sogar beschützen – so sehr, dass er später ein falsches Geständnis ablegt, um Julia zu entlasten.

Verstrickungen, Lügen und falsche Geständnisse

Gruber gesteht, Anton erschossen zu haben. Doch die Ermittler zweifeln: Die Beweise sind dünn, sein Geständnis wirkt konstruiert. War es wirklich Liebe, die ihn zu diesem Schritt trieb? Oder wollte er jemand anderen schützen?

Andreas Lugauer, der Bruder, rückt weiter in den Fokus. Es gibt Hinweise auf Unterschlagungen in der Firma. Anton drohte offenbar, Andreas zu enterben. Doch auch das Verhältnis zwischen Andreas und seiner Schwägerin Julia ist kompliziert – irgendwo zwischen Abneigung, Machtspielen und gegenseitigen Vorwürfen.

Die Wahrheit kommt ans Licht

Schließlich ist es Julia selbst, die gesteht. Sie war im Boot, als Anton ins Wasser stürzte. Nach dem Schuss klammerte er sich verzweifelt an den Bootsrand. Doch Julia, schwanger von ihrem Geliebten, sah darin eine Chance auf Freiheit. Statt ihm zu helfen, ruderte sie davon. Sie wollte nicht, dass ihr tyrannischer Mann von der Schwangerschaft erfuhr – denn er hasste Kinder. Für Julia war es der einzige Ausweg aus einem Leben voller Unterdrückung.

Das Gewehr hatte sie panisch ins Gebüsch geworfen. Andreas wiederum half später dabei, Spuren zu verwischen, offenbar um die Familie und die Firma zu schützen.

Wenn der Tod beim Postmann klingelt

Mord oder versuchter Mord?

Juristisch bleibt ein entscheidender Punkt: War Anton bereits tödlich verletzt, oder starb er erst, weil Julia ihm nicht half? Die Ermittler diskutieren, ob es sich um Mord oder versuchten Mord mit Todesfolge handelt. Doch Julias Geständnis ist eindeutig: Sie ließ ihren Mann bewusst ertrinken.

Parallelgeschichten und private Konflikte

Während der Fall Lugauer die Ermittler beschäftigt, laufen die privaten Handlungsstränge weiter:

  • Marie glaubt, schwanger zu sein, hadert aber mit einem Test. Ihre Beziehung zu Leo ist von Unsicherheit geprägt. Am Ende stellt sich heraus: Sie ist doch nicht schwanger, was Leo tief enttäuscht.
  • Die ständigen Neckereien und ironischen Bemerkungen im Kommissariat – etwa zwischen Hofer, Stockl und Satori – sorgen für humorvolle Momente und lockern die düstere Mordgeschichte auf.

Der bittere Ausgang

Am Ende ist klar: Anton Lugauer war Opfer mehrerer Intrigen. Geschossen hatte Gruber – angestiftet von Julia und Andreas. Doch Julia traf die entscheidende Wahl: Sie hätte ihren Mann retten können, ließ ihn aber sterben, um ein neues Leben für sich und ihr ungeborenes Kind zu erzwingen.

Andreas wollte mit allen Mitteln die Kontrolle über die Firma behalten, Julia die Freiheit über ihr Leben und ihre Schwangerschaft. Gruber wiederum opferte sich fast aus Liebe.

Die Wahrheit offenbart ein tragisches Netz aus Lügen, Schuld und Selbstsucht. Und doch bleibt die Frage: Hat Julia wirklich gewonnen? Sie hat nun zwar ihre Freiheit, doch ihr Kind wächst im Schatten eines Mordes auf – und das Gift der Lügen wird die Familie Lugauer noch lange belasten.