Schwanger? Ich will keine Mutter sein! | Berlin – Tag & Nacht
Plot-Spoiler: Ich bin bei dir
Charlie steht vor einem Wendepunkt, den sie selbst kaum fassen kann. Zunächst wirkt alles noch wie ein normaler Schultag: Hausaufgaben, kleine Neckereien, der anstehende Frauenarzttermin, zu dem ihre Freundinnen Kat und R. sie drängen. Charlie will plötzlich nicht mehr hin – sie behauptet, sich bei Jonas angesteckt zu haben, und tut so, als wäre der Termin unnötig. Sie sei schließlich nicht schwanger, sagt sie trotzig. Doch ihre Freundinnen lassen nicht locker: Der Termin verschafft Gewissheit, danach hat sie Ruhe.
Widerwillig lässt sich Charlie überreden. Auf dem Weg in die Praxis schiebt sie immer neue Ausflüchte vor, redet von Halskratzen und Nervosität. Kat verspricht, an ihrer Seite zu bleiben, ihr die Hand zu halten, wenn es schwer wird. Als sie im Wartezimmer sitzt, spürt Charlie die Anspannung. Sie entscheidet sich schließlich, allein in den Untersuchungsraum zu gehen – halb aus Scham, halb aus dem Wunsch, Kontrolle zu behalten.
Die Ärztin erklärt den Ablauf: Bauch frei, etwas kaltes Gel, ein kurzer Ultraschall. Dann die schockierende Gewissheit: Charlie ist tatsächlich schwanger, etwa in der 6. Woche. Während das Herz des kleinen Embryos auf dem Monitor sichtbar wird, ist Charlie wie gelähmt. Die Ärztin druckt das Ultraschallbild aus und übergibt Broschüren für Beratungsstellen, die sich um minderjährige Schwangere kümmern. Sie schlägt einen Folgetermin vor, um über Möglichkeiten und nächste Schritte zu sprechen.
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Draußen warten die Freundinnen. Sie sind erleichtert, dass Charlie es durchgestanden hat, aber spüren sofort ihre Distanz. Charlie zeigt kaum Reaktion, sieht sich das Ultraschallbild nicht an, vereinbart keinen neuen Termin. Ihre Freundinnen fürchten, dass sie die Schwangerschaft verdrängen will – und wissen, dass für einen möglichen Abbruch die Zeit drängt. Bis zur 12. Woche muss eine Entscheidung fallen.
Während alle um sie kreisen, zieht sich Charlie immer weiter zurück. Telefonate mit der Mutter verlaufen angespannt. Die Mutter ruft unzählige Male an, redet von Haushalt und Pflichten, will Charlie nach Hause holen, wirkt dabei aber gleichzeitig übergriffig und selbstbezogen. Charlie wirft ihr vor, sich nie wirklich für ihre Gefühle interessiert zu haben – nicht damals, als sie wegen einer Beziehung zu einem älteren Jungen die Schule wechseln musste, und auch nicht jetzt. Die Mutter beharrt darauf, dass sie alles für ihre Tochter getan habe, doch Charlie glaubt ihr nicht und legt auf.
Unterdessen diskutieren die Freundinnen, ob Charlies Angst vor ihrem Vater eine Rolle spielt. Es scheint, als habe Charlie ein tiefes Misstrauen gegenüber ihren Eltern. Sie will keine Ratschläge, keine Entscheidungen von anderen, sondern vor allem ihre Ruhe. Doch die Zeit drängt – jeder Tag ohne Plan macht die Situation schwieriger.

Auch andere Figuren tauchen am Rand auf: Bekannte, die über ihre eigenen Jobs reden, Trainer, die sich beschweren, dass Charlie alles wie ein Spiel sehe. Doch im Zentrum steht allein ihr innerer Kampf. Sie fühlt sich von allen Seiten bedrängt, will sich aber weder von der Schwangerschaft noch von den Erwartungen der Erwachsenen vereinnahmen lassen.
Am Ende bleibt Charlie mit einer kaum auszuhaltenden Erkenntnis zurück: Sie ist schwanger, aber sie fühlt sich weder bereit für ein Kind noch für eine schnelle Entscheidung. Sie will nicht, dass andere – weder Mutter noch Freunde – über ihr Leben bestimmen. „Nur weil ich schwanger bin, heißt das nicht, dass ich auch Mutter werde“, sagt sie trotzig. Ihre Freundinnen stehen bereit, doch Charlie zieht eine unsichtbare Grenze. Ob sie das Kind bekommt, einen Abbruch erwägt oder einen ganz anderen Weg findet, bleibt offen. Sicher ist nur: Die Zeit bis zur 12. Woche läuft, und Charlie muss bald selbst entscheiden, was aus ihrem Leben und dem „kleinen Wurm“ in ihr werden soll.