RAUSWURF incoming: young, dumb & broke! | Berlin – Tag & Nacht
Ich meine, ich bin ja echt neidisch und so, aber du hast schon lange keine Miete gezahlt …
Die Ereignisse überschlagen sich, und im Mittelpunkt steht das Chaos rund um das Thema Geld, Verantwortung und die Frage, wie man im Leben zurechtkommt, wenn man eigentlich nur frei sein will. Alles beginnt damit, dass das Problem der unbezahlten Miete offen auf den Tisch kommt. Schon seit längerer Zeit wurde nichts gezahlt, und der Druck wächst. Zwar wird immer wieder beteuert, dass es „safe“ klappen wird, aber eine echte Lösung liegt nicht vor. Der Vermieter oder Mitbewohner macht klar, dass es jetzt ernst ist: Entweder kommt noch am selben Abend die Miete, oder es wird ernsthaft über einen Rauswurf gesprochen.
Die Hauptfigur fühlt sich ertappt und gleichzeitig überfordert. Sie träumt von einem freien Leben, ohne Pflichten, ohne Rechnungen, ohne die ständige Frage, wie man über die Runden kommt. Stattdessen will sie Spaß, feiern und sich treiben lassen. Doch die Realität holt sie schnell ein: Ohne Job und ohne festen Plan ist die Lage aussichtslos. Als sie ins Gespräch kommt, fällt sogar die halb-ironische Idee, „Party-Influencerin“ zu werden – eine Art Traumjob, der Spaß und Karriere verbinden könnte. Doch diese Vision wird sofort belächelt. „Mach lieber einen richtigen Job“, heißt es, „dann lernst du Verantwortung, und das Geld kommt automatisch.“ Die Fantasie von der Prinzessin, die alles bekommt, trifft auf die harte Realität von Arbeit, Verpflichtungen und Miete.

Zwischendrin werden Szenen aus dem WG-Leben gezeigt: Es geht um Einkäufe, Kleinigkeiten wie Rohrzucker oder Fleisch, Kuchen oder Buttercreme. Doch über allem schwebt die Last der unbezahlten Miete. Der Ton wird zunehmend gereizt. Es fällt der Vorwurf, dass die junge Bewohnerin keinen Job hat und daher ohnehin nichts beitragen kann. Sie rechtfertigt sich, versucht, Zeit zu gewinnen, und betont, dass sie es schaffen wird. Aber das Vertrauen schwindet.
Um dem tristen Alltag zu entkommen, wird kurzerhand ein absurdes Straßentheater organisiert: verkleidete Figuren wie „König Amelolf von Wolfenstein“, „die Prinzessin Jonasine“ und der „magische Wunderbaum Sinus“ treten auf und inszenieren eine rebellische Fantasie, in der sie die Schüler zur Freiheit aufrufen. Es wirkt wie eine Mischung aus Spaß und Eskapismus, ein Versuch, den Druck für einen Moment zu vergessen. Doch auch das läuft aus dem Ruder, als die Lehrer eingreifen, das „Theater“ beenden und mit Konsequenzen drohen. Zwar bleibt am Ende ein witziges Video zurück, das in der Clique für Gelächter sorgt, aber die ernste Lage hat sich dadurch nicht gelöst.
Später wird das Thema wieder auf den Punkt gebracht: Wenn die Miete nicht gezahlt wird, droht endgültig der Rausschmiss. Die Drohung ist real, und die Frist läuft ab. Es entsteht eine verzweifelte Suche nach Geld. Ideen wie „Straßenmusik machen“, „Erspartes zusammenkratzen“ oder „bei jemandem um Hilfe bitten“ tauchen auf. Doch all das ist erniedrigend, unangenehm und zeigt, wie tief die Figur bereits im Schlamassel steckt.
In dieser Notlage sucht sie tatsächlich Unterstützung bei ihrem Stiefvater. Mit einer Mischung aus Charme, Schuldgeständnis und Verzweiflung versucht sie, ihn zu überzeugen. Sie gesteht, dass sie nach der Trennung von Lennard die Finanzen falsch kalkuliert hat und dass es einfach dumm und verantwortungslos war. Der Stiefvater hält ihr vor Augen, dass sie lernen müsse, besser mit Geld und Verantwortung umzugehen. Doch er zeigt auch Verständnis und bietet Hilfe an – allerdings mit der Bedingung, dass sie sich mit ihrer Mutter wieder aussöhnt. Für sie ist das eine bittere Pille, da die Beziehung zur Mutter angespannt ist. Dennoch erkennt sie, dass sie keine Wahl hat, wenn sie nicht auf der Straße landen will.
Währenddessen reflektiert sie ihre Lage. Sie hasst es, abhängig zu sein und andere anbetteln zu müssen. Sie will nicht ständig auf Hilfe angewiesen sein. Gleichzeitig weiß sie, dass sie sich verändern muss. Die Einsicht wächst, dass vielleicht ein geregelter Alltag, ein fester Job und ein bisschen Ruhe helfen könnten. Sogar einfache Tätigkeiten wie Kassiererin im Supermarkt erscheinen plötzlich als mögliche Option – weniger aus Überzeugung, mehr aus der Not heraus.
Neben der ernsten Hauptlinie gibt es immer wieder kleine Eskapaden: Diskussionen über Partys, spontane Ideen wie ein „Partytag in der Schule“ oder übertriebene Träume von Luxus und Freiheit. Die Clique lebt zwischen Eskapismus und Realität, zwischen jugendlicher Leichtigkeit und den harten Anforderungen des Erwachsenseins.
Besonders deutlich wird die Rebellion gegen das „System“. Es fallen Sätze wie: „Warum ist alles, was Spaß macht, so teuer?“ oder „Warum rackern wir uns ab bis zur Rente, nur um dann Pfandflaschen sammeln zu müssen?“ Die Schule wird kritisiert, weil sie die falschen Dinge lehrt – Formeln statt Steuererklärung, Theorien statt praktische Lebenshilfe. Diese Gesellschaftskritik vermischt sich mit persönlichen Frustrationen, was die Unsicherheit der Figuren noch greifbarer macht.

Doch trotz allem gibt es auch Zusammenhalt. Freunde überlegen gemeinsam, wie man helfen könnte, Geld zu besorgen, und bieten moralische Unterstützung. Manchmal sind es verrückte Ideen, manchmal echte Ansätze. Aber immer spürt man, dass sie füreinander da sein wollen – selbst wenn sie sich gegenseitig Vorwürfe machen.
Die Episode endet mit einem schalen Gefühl. Ja, die Miete wird irgendwie überwiesen, nachdem sie bei Mike fast bettelnd Unterstützung erkämpft hat. Doch das schlechte Gefühl bleibt: Abhängigkeit, Scham und die Angst, dass es jederzeit wieder von vorne losgehen könnte. Die Figur schwört sich, einen Job zu suchen und endlich Verantwortung zu übernehmen – auch wenn sie dafür einen Teil ihrer Freiheit aufgeben muss. Doch ob sie diesen Vorsatz wirklich umsetzen wird, bleibt fraglich.
Was bleibt, ist das Bild einer jungen Frau zwischen Träumen und Realität: einerseits die Sehnsucht nach einem freien, unbeschwerten Leben voller Spaß, andererseits der harte Zwang, Geld zu verdienen, Miete zu zahlen und Verantwortung zu übernehmen. Der Konflikt zwischen Wunsch und Wirklichkeit wird immer größer – und die Frage bleibt offen, wie lange sie diesen Balanceakt noch schaffen kann.