Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 3

Ja, der dubiose Unfall entpuppt sich als eiskalter Mord – die Ermittlungen im Fall Bittner nehmen Fahrt auf

Der neue Fall in Rosenheim beginnt mit einem vermeintlichen Unfall, der sich bald als hinterhältiger Mord entpuppt. Kommissar Lind wird frühmorgens aus dem Bett geholt, weil ein dubioser Todesfall gemeldet wurde. Am Stern in Rosenheim liegt ein Mann unter seinem Wagen – es handelt sich um Norbert Bittner, Chef der Firma „Talotechnik“. Gefunden wurde er von seinem Mitarbeiter Herr Seuber. Schon auf den ersten Blick wirkt der angebliche Unfall alles andere als natürlich: Bittner lag zu ordentlich unter seinem Auto, um zufällig erdrückt worden zu sein.

Die Obduktion bestätigt den Verdacht: Bittner starb um Mitternacht, der Brustkorb wurde durch das Gewicht des Fahrzeugs zerdrückt. Mehrere Rippen brachen, eine davon durchstach die Lunge. Doch zusätzlich findet die Gerichtsmedizinerin Hämatome am Nacken – ein Schlag mit einem stumpfen Werkzeug wie einem Schraubenschlüssel hat Bittner betäubt, bevor das Auto auf ihn fiel. Damit ist klar: Es war Mord.

Die Rosenheim-Cops Staffel 6 Episodenguide – fernsehserien.de

Motive und Spannungen im Umfeld

Die Firma des Opfers entwickelt technische Innovationen im Auftrag anderer Firmen. Geschäftlich steht das Unternehmen gut da, doch menschlich sah es düster aus: Bittner war bei seinen Mitarbeitern alles andere als beliebt. Besonders auffällig ist die Ingenieurin Lena Frei, die nach Burnout krankgeschrieben ist. Kollegen berichten, dass Bittner sie regelmäßig vor allen bloßstellte und sogar sexuell belästigte. Kein Wunder also, dass sie keinen Hehl daraus macht, erleichtert über seinen Tod zu sein. Ihre Tagebücher offenbaren zudem Fantasien, in denen sie Bittner gleich mehrfach zu Tode kommen lässt. Doch reicht das, um sie als Täterin zu überführen?

Auch geschäftlich gibt es Konfliktpotenzial: Bittner meldete zusammen mit Hermann Kölbel ein Patent für einen Sicherheits-Sensor in Traktoren an. Im Todesfall eines Partners gehen die Rechte automatisch an den anderen über. Damit hätte Kölbel ein starkes Motiv. Als die Ermittler nachhaken, gibt er zwar an, dass er und Bittner keine gravierenden Differenzen hatten, doch seine Aussagen wirken ausweichend.

Finanzieller Sprengstoff

Die Nachforschungen bringen brisante Fakten ans Licht: Bittner hatte offenbar heimlich einen Optionsvertrag über das Patent abgeschlossen. Eine große Traktorenfirma wollte dafür eine Million Euro zahlen – 500.000 Euro sofort, weitere 500.000 bei erfolgreichem Abschluss. Allerdings liefen diese Geschäfte über Bittners Privatadresse, ohne Kölbel einzubeziehen. Damit hätte Bittner Kölbel umgangen und ihn um seinen rechtmäßigen Anteil gebracht.

Doch Kölbel ist nicht der Einzige, der finanziell von Bittners Tod profitiert. Sein Schwiegersohn Klinger steckt tief in Schulden, unter anderem wegen kostspieliger Autotuning-Bestellungen von 27.000 Euro. Für ihn wäre es ein Rettungsanker gewesen, wenn Kölbel dank Bittners Tod wieder die vollen Rechte am Patent erhält. Damit rückt auch Klinger in den Fokus.

Verdächtige mit Alibis – oder doch nicht?

Kölbel beteuert, die ganze Nacht in seiner Werkstatt gearbeitet zu haben. Doch bezeugen kann das niemand – außer, dass Licht brannte. Klingers Alibi ist ebenso wackelig, und die Indizien verdichten sich: Er wusste von den Optionsgeschäften, weil Lena Frei ihm davon erzählt hatte. Damit hätte er sowohl Motiv als auch Insiderwissen, das ihn zur Tat befähigte.

Lena Frei wiederum hat weder Alibi noch entlastende Beweise. Zwar wirken ihre Mordfantasien belastend, doch ihr Therapeut deutet sie als Ventil, nicht als reale Absicht. Auch körperlich erscheint sie kaum in der Lage, Reifen zu zerstechen und die Tat auszuführen – zu groß die Kraftanstrengung. Dennoch bleibt sie im Visier, da sie möglicherweise Beihilfe geleistet haben könnte, bewusst oder unbewusst.

Ein neuer Chef sorgt für Unruhe

Parallel zu den Ermittlungen gibt es einen Einschnitt im Team: Der bisherige Vorgesetzte kündigt seinen Abschied aus dem Polizeidienst an und übergibt die Leitung an Hauptkommissar Achtziger. Dieser betont Werte wie Ordnung, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit – Eigenschaften, die er fortan auch im Team durchsetzen will. Für die Beamten bedeutet das eine Umstellung, während der Mordfall sie ohnehin stark fordert.

Die Rosenheim-Cops Staffel 6 Episodenguide – fernsehserien.de

Die Wahrheit kommt ans Licht

Die Spur führt schließlich zurück zu Kölbel und seinem Schwiegersohn. Bittner hatte durch die geheime Optionsvereinbarung nicht nur Kölbel hintergangen, sondern auch dessen Familie indirekt in Schwierigkeiten gebracht. Klinger, von finanziellen Sorgen gequält, drängt auf eine Lösung und könnte selbst Hand angelegt haben.

Die Ermittler rekonstruieren das Geschehen: Jemand hat Bittner mit einem Werkzeug am Nacken niedergeschlagen, ihn betäubt unter das Auto gelegt und dann das Fahrzeug so manipuliert, dass es auf ihn stürzte. Die Reifen waren zuvor absichtlich beschädigt worden, um den Unfall glaubwürdig erscheinen zu lassen. Die Handschuhe des Täters verhinderten Spuren. Alles deutet auf eine geplante Tat hin – kein Affekt, sondern kalte Berechnung.

Als die Beamten die Beweise zusammentragen, spitzt sich die Lage zu. Lena Frei gesteht ihre Hassgefühle, betont jedoch immer wieder, dass ihre Gewaltfantasien nur der inneren Entlastung dienten. Kölbel zeigt sich zunehmend nervös, während Klinger versucht, durch Ablenkung und Halbwahrheiten Zeit zu gewinnen. Am Ende ist es die Kombination aus finanziellen Motiven, widersprüchlichen Aussagen und technischen Beweisen am Tatort, die den Täter überführt.

Fazit: Mord statt Unfall

Was zunächst wie ein tragischer Unfall wirkte, entpuppt sich als durchdachter Mordfall, bei dem gleich mehrere Personen ein Motiv hatten. Doch die Mischung aus Gier, verletztem Stolz und familiären Abhängigkeiten führte schließlich zu Bittners Tod. Während das Team den neuen Vorgesetzten Achtziger kennenlernt und sich an seine strengen Prinzipien gewöhnen muss, gelingt es den Ermittlern, Licht in das Geflecht aus Intrigen, finanziellen Interessen und persönlichen Feindschaften zu bringen.

Am Ende bleibt die bittere Erkenntnis: Bittners Arroganz und Rücksichtslosigkeit machten ihn zu vielen Feinden – und einer von ihnen griff schließlich zur tödlichen Methode.