Isa bittet bei MAMA um VERGEBUNG – Alexandra diskutiert mit Sarah? | Die Landarztpraxis
Die Stimmung in Wiesenkirchen ist von Emotionen und unausgesprochenen Konflikten geprägt. Gleich zu Beginn sehen wir eine zutiefst persönliche Beichte: Jemand spricht in Gedanken mit seiner verstorbenen Mutter. Die Worte sind voller Schuld und Bedauern: Er entschuldigt sich, erst jetzt gekommen zu sein, sie allein gelassen zu haben, weil er verletzt und wütend war. Der Stolz und der Trotz standen ihm im Weg, bis es irgendwann zu spät war. Nun quält ihn, dass er nicht an ihrer Seite war, als sie starb. Mit gebrochener Stimme bittet er um Vergebung, gesteht, wie sehr sie ihm fehlt, und wünscht sich, er könnte sie noch einmal sehen, nur um ihr zu sagen, wie sehr er sie liebt.
Mitten in diese Trauer mischt sich eine Stimme, die Trost spenden will: „Isabel, deine Mutter hat nie aufgehört, dich zu lieben.“ Das Gefühl der Verbundenheit wird greifbar, als die Familie gemeinsam am Grab steht. Sie wissen: Auch wenn ihre Mutter nicht mehr da ist, freut sie sich bestimmt, dass die Kinder zusammengefunden haben. Es ist ein stiller, bittersüßer Moment, in dem Nähe und Verlust zugleich spürbar sind.
Parallel verschärft sich in der Praxis ein Konflikt. Eine Patientin ist völlig aufgelöst aus dem Behandlungszimmer gekommen. Frau Hinterwimmer hat offenbar einen Fehler gemacht. Ein Kollege weist sie darauf hin – sachlich, aber bestimmt. Doch der Tonfall sorgt für Ärger. „Spielst du dich gerade als meine Chefin auf?“ kommt als Vorwurf. Die Antwort ist eindeutig: „Ja, in dem Fall schon.“ Es wird klar, dass es in der Praxis nicht nur um medizinische Präzision, sondern auch um respektvolles Miteinander geht. Wer das nicht schafft, hat hier nichts verloren.
Während die Auseinandersetzung noch schwelt, tritt ein neuer Patient auf: Markus Oberlechner. Ohne Termin, aber mit akuten Beschwerden. Er wird sofort ins Behandlungszimmer geschickt, während Frau Hinterwimmer sich sammeln soll. Die Szene zeigt, wie eng Belastung, Fehler und Professionalität in diesem Alltag zusammenhängen.

Später finden sich die Geschwister erneut zusammen. Rosen werden ans Grab gelegt – Blumen, die ihre Mutter besonders liebte. Erinnerungen kommen hoch: Wie einmal Rosen für sie gestohlen wurden, was großen Ärger brachte. Oder wie Nelken ihren ersten Schweinebraten verfeinerten. Jeder verbindet etwas anderes mit ihr: Blumen, Düfte, Lieder. Besonders die Spieluhr aus ihrem Schmuckkästchen hat sich eingebrannt. Sie ist irgendwann verschwunden, doch die Wahrheit kommt nun ans Licht: Einer der Kinder hatte sie damals mitgenommen, um ein Stück Mama bei sich zu haben. Und statt Ärger empfand die Mutter damals offenbar sogar Freude, dass ihr Kind sie so eng bei sich tragen wollte. Diese Enthüllung bewegt alle.
Die Erinnerungen schaffen ein Band – und gleichzeitig wird deutlich, wie sehr die Mutter fehlt. Einer nach dem anderen gesteht, dass er oder sie es bereut, nicht mehr Zeit mit ihr gehabt zu haben. Auch Versöhnungsgesten kommen zur Sprache: „Ich habe dich immer als den Besten gesehen.“ Gefühle, die früher unausgesprochen blieben, werden nun endlich geteilt. Zwischen den Geschwistern wächst ein Zusammenhalt, der neu und ungewohnt, aber wohltuend ist.
Neben der Trauer blitzt auch Hoffnung auf. „Es fühlt sich zum ersten Mal wie eine richtige Familie an“, heißt es. Früher war vieles schwierig – Alleinsein mit dem Vater, Streit, Distanz. Doch nun, da alle zusammensitzen, spüren sie, wie stark das Gefühl von Familie sein kann. Auch die Partnerschaften der Kinder spielen eine Rolle: Fabian etwa wird als Teil dieser Familie akzeptiert. Lachen, kleine Neckereien, Pläne für Pizza und Spaziergänge mit dem Hund – all das schafft Momente, die fast normal wirken.
Doch im Hintergrund gären die Schuldgefühle. Besonders ein Bruder quält sich mit dem letzten Streit mit der Mutter. Die letzte Begegnung war von Ärger und Trotz geprägt, danach herrschte Schweigen. Der Schmerz, sie so verabschiedet zu haben, lastet schwer auf ihm. Er gesteht, dass er noch nicht einmal ein Andenken bei sich hat – die Spieluhr, die er einst mitnahm, ist weit weg in Chicago geblieben, vergessen inmitten des Chaos um Daniel.
Während die Familie mit ihren Gefühlen ringt, spitzt sich in der Praxis die Situation dramatisch zu. Herr Dorfner kommt mit einer akuten Schulterluxation. Die Schulter wird reponiert, doch plötzlich verschlechtert sich sein Zustand. Die Sedierung schlägt nicht an, der Patient wird instabil. Hektische Kommandos, medizinische Fachsprache, Alarmstimmung. Atropin wird gegeben, doch ohne Wirkung. Die Herzfrequenz sinkt weiter. Schließlich greift das Team zum letzten Mittel: Adrenalin. Minuten voller Anspannung vergehen, bis endlich die Herzfrequenz steigt. Dorfner stabilisiert sich.
Das Team atmet auf. Die Ärztin erklärt ihm ruhig, was geschehen ist: Er habe die Sedierung nicht vertragen, sei kollabiert, aber nun sei er wieder stabil. Ein Dank an die Kolleg:innen folgt – doch die Szene zeigt einmal mehr, wie dünn die Grenze zwischen Leben und Tod, zwischen Routine und Notfall ist.

Nach dieser dramatischen Rettung wird wieder der Alltag spürbar. Gedanken schweifen zu Zukunftsplänen: Wie soll das neue Praxisschild aussehen? Wie geht es nach Stockls Abgang weiter? Welche Konstellationen werden künftig Bestand haben? Trotz aller Dramen bleibt vieles beim Alten – und doch hat sich etwas verschoben.
Der Kontrast ist deutlich: Auf der einen Seite die tiefe Trauer um die Mutter, die nie wiederkehrt, und die Schuldgefühle der Kinder, die mit ihrer Vergangenheit hadern. Auf der anderen Seite der medizinische Alltag, in dem Leben gerettet wird, während persönliche Konflikte schwelen. Und dazwischen die Hoffnung, dass sich aus Schmerz, Erinnerung und Zusammenhalt doch etwas Neues formen kann – eine Familie, die trotz aller Brüche ihren Weg findet.
Alles deutet darauf hin, dass die Vergangenheit nicht ungeschehen gemacht werden kann. Doch die Gegenwart bietet Chancen: füreinander da sein, Fehler eingestehen, alte Wunden heilen. Die Spieluhr, die vergessenen Rosen, die Melodie aus dem Schmuckkästchen – sie sind Symbole für das, was bleibt. Und so endet dieser Abschnitt mit einem Gefühl, das zwischen Schmerz und Hoffnung pendelt: Im Grunde bleibt alles beim Alten, und doch ist nichts mehr, wie es war.