Irene se despide de su vida en la colonia… ¡para siempre! – Sueños de Libertad
Sueños de libertad – Irene verabschiedet sich von ihrem Leben in der Kolonie… für immer!

Der Morgen über der Kolonie Santa Felicia bricht langsam an – grau, still, beinahe unheimlich.
Ein dünner Nebel liegt über den Feldern, als wolle er die Spuren all der Jahre verdecken, die Irene Morales hier verbracht hat.
Das Gittertor quietscht leise, als sie es öffnet. Zum ersten Mal seit langem ist ihr Herz nicht mehr gefangen zwischen Hoffnung und Angst – sondern leer, müde, aber frei.
Sie blickt ein letztes Mal zurück auf die Mauer, hinter der sie die Hälfte ihres Lebens gelebt hat.
Ein Ort, der ihr einst Zuflucht war – und dann ihr Gefängnis wurde.
Der Abschied beginnt
Irene trägt ein schlichtes Kleid und einen alten Mantel, den sie von Schwester Rosa bekommen hat. In ihrer Tasche: ein kleines Notizbuch, ein Foto ihrer Mutter – und der Brief, den sie nie abzuschicken wagte.
Das Summen der Morgenglocke hallt über die Dächer.
Die Nonnen beginnen ihren Tag, als wäre alles wie immer. Doch für Irene ist heute kein gewöhnlicher Tag.
Schwester Rosa tritt leise hinter sie.
„Bist du sicher, mein Kind?“ fragt sie mit brüchiger Stimme.
„Ich habe mein Leben hier begonnen, Schwester,“ antwortet Irene. „Aber ich will es hier nicht beenden.“
Die ältere Frau nickt traurig.
„Dann geh – und vergiss nie, wer du bist.“
Ein Windstoß fegt über den Hof.
Die alten Holztüren schlagen zu, als wollte die Kolonie selbst sie nicht gehen lassen.
Erinnerungen wie Schatten
Während Irene den schmalen Pfad hinuntergeht, holen sie die Erinnerungen ein – jedes Lachen, jeder Schrei, jede Träne.
Sie sieht sich selbst als junges Mädchen, neu in der Kolonie, verängstigt, aber neugierig.
Sie sieht Andrés, den Mann, der ihr damals Hoffnung gab – mit seinem warmen Blick, seiner ruhigen Stimme.
Sie hört noch immer, wie er sagte:
„Eines Tages wirst du fliegen, Irene. Und ich werde dich von hier wegbringen.“
Doch Andrés ist geblieben.
Geblieben in der Kolonie, in den Erwartungen, in der Schuld.
Und sie?
Sie hat gelernt, zu überleben – Tag für Tag, mit einem Lächeln, das niemand hinterfragte.
Das Wiedersehen
Am Tor wartet ein Wagen. Der Fahrer ist ein junger Mann aus dem Dorf – Pablo.
Doch neben ihm steht jemand, den sie nicht erwartet hat.
Andrés.
Sein Anblick trifft sie wie ein Schlag.
Er trägt denselben Mantel wie damals, sein Blick ist ernst, aber voller Emotion.
„Du wolltest gehen, ohne dich zu verabschieden?“ fragt er.
„Ich wollte keine Szene,“ antwortet sie.
„Und jetzt?“
„Jetzt ist es zu spät.“
Ein Moment der Stille. Nur das Zwitschern eines Vogels ist zu hören.
„Wohin willst du gehen?“ fragt er schließlich.
„Weg von hier. Wohin, ist egal – sola