Die Rosenheim Cops Staffel 9 Folge 9 Tödliche Gier
Mord, Raub und falsche Fährten – die Ermittler in Rosenheim am Limit
In Rosenheim überschlagen sich die Ereignisse: Ein Zahnarzt, Dr. Robert Händel, wird brutal erschlagen auf dem Kirchplatz gefunden. Schnell ist klar: Es handelt sich nicht nur um eine tödliche Attacke, sondern möglicherweise auch um einen Raub mit dramatischen Folgen. Die Ermittler Hofer und Hansen übernehmen den Fall – und bald tun sich Abgründe voller persönlicher Konflikte, finanzieller Probleme und alter Rechnungen auf.
Alles beginnt mit dem grausigen Fund am frühen Morgen. Händel wurde mit einem stumpfen Gegenstand niedergeschlagen, die Tatwaffe fehlt. Zwischen 9 und 10 Uhr muss es passiert sein, denn um 13 Uhr wurde der Tote entdeckt. Neben dem Leichnam findet sich eine Quittung über 73,66 Euro – doch das ist nur der Anfang. Weitere Recherchen ergeben, dass Händel kurz vor seinem Tod ein luxuriöses Schmuckstück im Wert von 45.000 Euro gekauft hat. Ein Verlobungsgeschenk für seine Partnerin Lisa. Doch das Collier verschwindet spurlos – offenbar wurde es aus der Jackentasche des Opfers entwendet. Damit eröffnet sich für die Ermittler ein zweiter Ansatz: Handelt es sich um einen Raubmord, bei dem das Collier das eigentliche Ziel war?

Doch auch persönliche Motive liegen auf der Hand. Händel war in eine erbitterte Rivalität mit seinem Zahnarztkollegen Dr. Berthold Holzer verstrickt. Patienten wechselten massenhaft die Praxis, und Holzer fühlte sich zunehmend in die Enge getrieben. Wäre es möglich, dass er Händel aus dem Weg geräumt hat, um seine Existenz zu sichern? Holzer bestreitet das vehement, doch Hinweise mehren sich, dass der Konkurrenzkampf eskalierte. Zudem gab es Gerüchte, dass Händel eine Affäre mit einer Zahnarzthelferin hatte, die Holzer ebenfalls in Schwierigkeiten brachte. War Eifersucht im Spiel?
Währenddessen rückt eine weitere Spur in den Vordergrund: Carlo Greisinger, ein Mann mit krimineller Vergangenheit. Vor fünf Jahren wurde er wegen eines spektakulären Juwelenraubs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Erst vor wenigen Wochen wurde er entlassen – und nun gerät er wieder ins Visier der Ermittler. Damals wurde Greisinger verdächtigt, Schmuck unterschlagen zu haben, während er den Raub angeblich für einen anderen durchführte. Die Spuren aus jener Zeit sind nebulös, doch jetzt, nach Händels Tod, scheinen sich Parallelen zu ergeben. Hat Greisinger erneut zugeschlagen, um an das wertvolle Collier zu gelangen? Oder wird er nur als Sündenbock missbraucht?
Die Ermittlungen führen Hofer und Hansen zu einem Juwelier, bei dem Händel das teure Collier gekauft hatte. Dieser erinnert sich genau an den Zeitpunkt des Kaufs, verweist jedoch darauf, dass seine Überwachungskameras nur Attrappen seien – eine bittere Enttäuschung für die Polizei. Doch ein entscheidender Hinweis bleibt: Der Schmuck wurde tatsächlich erworben, es gibt eine Quittung und die Bestätigung der Herkunft. Der Juwelier kann außerdem belegen, dass das Stück lupenrein war – ein Solitär mit 1,3 Karat, flankiert von zwei kleineren Brillanten. Ein Stück, das kaum unbemerkt den Besitzer wechseln könnte.
Bald tauchen erste handfeste Beweise auf: In einem Safe werden lose Edelsteine entdeckt, die exakt zum verschwundenen Collier passen. DNA-Spuren von Händel und sogar eines japanischen Geschäftspartners, Kobayashi, finden sich ebenfalls. Damit verdichtet sich der Verdacht, dass jemand gezielt das Schmuckstück entwenden wollte – und dass Händel möglicherweise in einen Strudel von Geschäften und Intrigen geraten war, die weit über Rosenheim hinausreichen.
Parallel dazu wird der private Hintergrund des Opfers durchleuchtet. Händels Tochter Petra schildert die schwierige Beziehung ihres Vaters zu Kollegen und Patienten. Mehr noch: Sie bestätigt, dass es heftige Auseinandersetzungen mit Holzer gab, bei denen es um die Zukunft der Praxis und die Verteilung der Patientenschaft ging. Damit gewinnt die Theorie vom persönlichen Motiv wieder an Gewicht. Hatte Holzer tatsächlich Grund genug, seinen Rivalen aus dem Weg zu schaffen? Oder nutzte jemand anders den Konflikt, um den Verdacht auf Holzer zu lenken?
Während sich die Ermittlungen zuspitzen, gerät Carlo Greisinger erneut in den Fokus. Er bestreitet vehement jede Beteiligung, betont stattdessen seine neue Karriere als Autor von Kriminalromanen. Tatsächlich hat er mit seinen Büchern Erfolge erzielt und behauptet, damit finanziell abgesichert zu sein. Doch die Ermittler zweifeln: Könnte Greisinger seine Vergangenheit genutzt haben, um Rache zu üben? Oder wurde er bewusst von jemandem hereingelegt, der um seine Vorgeschichte weiß?
Die Spannung steigt, als die Polizei das Collier oder zumindest Teile davon tatsächlich sicherstellen kann. Lose Steine, die eindeutig dem Schmuckstück zuzuordnen sind, tauchen in einem Zusammenhang mit dem Juwelier Heinsberger auf. Dieser gerät zunehmend in Erklärungsnot, als klar wird, dass er womöglich mehr wusste, als er zugeben wollte. Hat er das Collier wissentlich in Umlauf gebracht, oder hat er es nur aufbewahrt, ohne zu ahnen, dass es aus einem Mordfall stammt? Auch er bestreitet alles – doch die Beweise belasten ihn schwer.

Am Ende fügen sich die Puzzleteile zusammen: Der Fall entpuppt sich als eine Mischung aus persönlicher Fehde, finanziellen Schwierigkeiten und einem perfiden Plan. Händel wollte mit dem teuren Schmuckstück einen Neuanfang wagen, seine Verlobung besiegeln und seiner Partnerin ein Zeichen setzen. Doch genau dieser Luxus wurde ihm zum Verhängnis. Jemand nutzte die Gelegenheit, das Collier zu stehlen, und scheute nicht davor zurück, ihn dafür zu erschlagen. Ob es Holzer war, der von der Rivalität zermürbt war, oder Greisinger, der seine zweite Chance nicht nutzen konnte – oder gar der Juwelier, der in finanzieller Bedrängnis steckte – bleibt bis zuletzt offen. Sicher ist nur: Die Ermittler mussten bis an ihre Grenzen gehen, um Wahrheit und Täuschung zu trennen.
Der Fall schließt schließlich mit einer dramatischen Festnahme. Carlo Greisinger wird in Gewahrsam genommen, nachdem er sich widersprüchlich geäußert und Spuren ihn belastet haben. Doch auch Holzer bleibt im Fokus, da sich immer wieder Hinweise auf seine Verzweiflung und seinen Hass auf Händel ergeben. Die Ermittler wissen: Ganz abgeschlossen ist die Geschichte noch nicht. Denn bei so vielen falschen Fährten, alten Rechnungen und verschwundenen Juwelen kann die Wahrheit jederzeit eine neue Wendung nehmen.