Die Rosenheim Cops Staffel 9 Folge 2 Dumm gelaufen

Sie bitte einen Arzt W anrufen – Mordfall in der Seniorenresidenz Sonnenberg erschüttert Rosenheim

In Rosenheim überschlagen sich die Ereignisse, als in der Seniorenresidenz Sonnenberg der Bewohner Edgar Kramer plötzlich und unter verdächtigen Umständen verstirbt. Zunächst wirkt es, als sei es ein natürlicher Tod gewesen, doch schnell zeigen die Spuren ein anderes Bild: Edgar wurde im Schlaf erstickt – es war Mord.

Die Kommissare Hansen und seine Kollegen nehmen sofort die Ermittlungen auf. Erste Hinweise deuten auf den Pfleger Lauinger, der bereits zuvor durch fragwürdiges Verhalten aufgefallen war. Kramer hatte ihn nämlich bei einem Diebstahl ertappt und Anzeige erstattet. Viele Bewohner hatten sich darüber beklagt, dass persönliche Dinge verschwanden – und nun, nach Kramers mutigem Schritt, ist er tot. War der Mord also ein Racheakt, um einen lästigen Zeugen zum Schweigen zu bringen?

Doch die Ermittlungen verlaufen komplexer, als anfangs gedacht. Laura Schreier, eine enge Bekannte Kramers, schildert den Kommissaren, dass sie sogar heimlich in den älteren Herrn verliebt gewesen sei. Sie beschreibt ihn als aufrecht, ehrlich und kämpferisch – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Bewohnern, die sie als „Kuchenesser“ verspottet. Sie vermutet eindeutig Lauinger als Täter, da Kramer ihn auf frischer Tat beim Stehlen ertappt haben soll. Allerdings bleibt es bei ihrer Aussage, Beweise gibt es keine.

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Die Mordkommission taucht tiefer in die Vorgeschichte des Opfers ein. Kramer war kein gewöhnlicher Rentner: Er hatte mit dem Handel exotischer Lebensmittel ein Vermögen verdient, sich aber aus moralischen Gründen früh zurückgezogen. Vor neun Jahren übergab er 400.000 Euro an eine Stiftung für Essstörungen. Offiziell blieb ihm danach nur eine kleine Rente. Dennoch führte er ein zurückgezogenes, bescheidenes Leben.

Interessant wird es, als die Ermittler feststellen, dass Kramer nicht völlig ohne Familie war. Sein Sohn Peter Martinek, Taxifahrer in Rosenheim, tritt plötzlich in Erscheinung. Er wuchs ohne seinen Vater auf, da seine Mutter allein für ihn sorgte. Erst vor kurzem hatte er Kontakt zu Kramer aufgenommen, und angeblich entwickelte sich sofort eine tiefe Bindung zwischen den beiden. Martinek gibt an, lange in Indien gelebt zu haben, wo er Indologie studierte und Bildungsreisen organisieren wollte. Nun jedoch hält er sich mit Taxifahrten über Wasser.

Als Hauptkommissar Hansen nachhakt, wird klar: Zwischen Vater und Sohn bestand noch nicht lange eine Beziehung, und plötzlich taucht das Thema Erbe auf. Zunächst scheint ausgeschlossen, dass Martinek Anspruch auf das Vermögen seines Vaters hat – schließlich war alles vor Jahren der Stiftung überschrieben worden. Doch eine rechtliche Besonderheit verändert die Lage: Wenn eine Schenkung innerhalb von zehn Jahren vor dem Tod erfolgt ist, können die Erben ihren Pflichtteil einfordern. Und genau hier liegt der Knackpunkt – Kramers Stiftungsschenkung war neun Jahre und 360 Tage her. Das heißt: Martinek hätte noch fünf Tage Zeit, seinen Anspruch geltend zu machen. Es ginge immerhin um rund 200.000 Euro.

Plötzlich haben die Ermittler ein handfestes Motiv: Geldgier. Hatte Martinek womöglich erkannt, dass die Zeit abläuft und er schnell handeln musste, um das Erbe nicht zu verlieren?

Währenddessen tauchen weitere Verdachtsmomente auf. Schreiers Ehemann soll eifersüchtig auf die Nähe seiner Frau zu Kramer gewesen sein. Es habe sogar Auseinandersetzungen zwischen den beiden Männern gegeben. Bei einem Schafkopf-Spiel sei ein heftiger Streit eskaliert, bei dem Schreier Kramer eine Karte an den Kopf warf und ihn wüst beschimpfte. Reichte Eifersucht als Mordmotiv? Die Kommissare zweifeln, vor allem weil Schreier selbst zwar jähzornig wirkt, aber keinen klaren Vorteil aus Kramers Tod ziehen würde.

Auch Pfleger Lauinger bleibt im Fokus. Zwar beteuert er seine Unschuld, doch seine Vergangenheit – früher war er Feldwebel bei der Bundeswehr – weckt Misstrauen. Er weist die Vorwürfe zurück und deutet stattdessen auf Schreiers Eheprobleme hin. Doch seine Alibis sind wackelig.

Die Situation spitzt sich zu, als die Ermittler erfahren, dass Martineks Anwalt bereits beim Nachlassgericht Ansprüche auf die Erbschaft angemeldet hat. Martinek selbst bestreitet jedoch, seinen Anwalt damit beauftragt zu haben, und behauptet, dieser wolle ihn hereinlegen, um das Geld selbst einzustreichen. Doch die Indizien verdichten sich: Martinek war in der Mordnacht mit seinem Taxi unterwegs, angeblich zu einer Schwarzfahrt Richtung Münchner Flughafen. Gleichzeitig berichten Zeugen, sein Wagen habe in der Nähe der Residenz gestanden.

Nach und nach ergibt sich ein klares Bild. Edgar Kramer war kerngesund und hatte nicht die Absicht, in den letzten Tagen seines Lebens freiwillig abzutreten. Martinek wusste, dass er ohne den baldigen Tod seines Vaters leer ausgehen würde. Also griff er zur drastischsten Lösung: Er erstickte ihn mit einem Kissen im Schlaf, in der Hoffnung, dass der Tod als natürliche Alterserscheinung durchgehen würde. Was er nicht ahnte: Parallel liefen Ermittlungen wegen Diebstahls im Heim, wodurch Kramers Fall genauer betrachtet wurde – und der Mord aufflog.

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Die Kommissare konfrontieren Martinek mit den Beweisen. Sie legen ihm dar, dass er durch die rechtliche Lücke im Stiftungsrecht ein starkes Motiv hatte. Die Kombination aus seinem plötzlichen Auftauchen im Leben seines Vaters, der zeitlichen Dringlichkeit und den Spuren in der Residenz überführt ihn schließlich. Er wird festgenommen – wegen des dringenden Verdachts, seinen eigenen Vater aus Habgier ermordet zu haben.

Während die Ermittler den Fall aufklären, sorgen Nebenschauplätze wie private Abendessen, Streit um Spesenabrechnungen und humorvolle Neckereien unter Kollegen für Ablenkung, doch im Kern bleibt die Geschichte bitterernst: Ein Sohn, der erst spät seinen Vater kennenlernte, sah in ihm weniger den Menschen als vielmehr den Schlüssel zu schnellem Reichtum – und bezahlte diese Gier mit seiner Freiheit.

So endet ein weiterer Fall der Rosenheim-Kommissare: Mit der Erkenntnis, dass selbst familiäre Bande keine Garantie gegen Verrat und Verbrechen sind, wenn das große Geld lockt.