Die Rosenheim Cops Staffel 9 Folge 19 Der Tod der alten Dame

Mord im Seniorenheim – Ein tödliches Geheimnis kommt ans Licht

Die Handlung beginnt mit einer scheinbar alltäglichen Szene im Seniorenheim: Eine ältere Bewohnerin, Frau Sorge nicht, wird tot aufgefunden. Zunächst sieht alles nach einem natürlichen Tod durch Herzversagen aus – immerhin war die Frau fast achtzig Jahre alt. Doch die aufmerksame Altenpflegerin bemerkt Hämatome um Mund und Nase. Bald stellt sich heraus, dass die Dame keineswegs eines natürlichen Todes gestorben ist, sondern brutal erstickt wurde – mit bloßen Händen. Damit beginnt eine komplexe Mordermittlung, die die Kripo Rosenheim tief in ein Netz aus Habgier, Heimgeheimnissen und falschen Loyalitäten hineinzieht.

Die Kommissare Hansen und Prantl übernehmen den Fall und nehmen zuerst die Leitung des Seniorenheims ins Visier. Heimleiter Hansen wirkt bemüht, den Ruf seiner Einrichtung zu schützen, doch die Polizisten spüren schnell, dass es hier um mehr geht. Besonders brisant: Frau Sorge nicht hatte ihr Testament kurz vor ihrem Tod geändert und ihr gesamtes Vermögen nicht etwa ihrem einzigen Enkel Sascha Kraus vermacht, sondern an eine Stiftung überschrieben. Diese Stiftung betreibt mehrere Seniorenresidenzen – darunter auch das Heim, in dem der Mord geschah. Im Vorstand der Stiftung sitzen unter anderem Dr. Dreisig, der Hausarzt der Einrichtung, und Gesine Müller, die Ehefrau des Heimleiters. Ein klarer Hinweis darauf, dass hier ein Motiv aus Habgier vorliegen könnte.

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Zunächst gerät der Enkel Sascha Kraus unter Verdacht. Er war der einzige noch lebende Verwandte, doch plötzlich enterbt. Zeugen berichten außerdem, dass er in den letzten Monaten immer wieder Wertgegenstände aus dem Haus seiner Großmutter entwendet habe. Als ihn Frau Sorge nicht zur Rede stellte und sogar mit einer Anzeige drohte, lag ein handfestes Motiv auf der Hand. Doch bei seiner Befragung streitet Sascha die Tat ab. Zwar gibt er den Diebstahl zu, doch den Mord weist er entschieden von sich. Er habe zwar in der Tatnacht das Haus betreten, bestreitet aber, seiner Großmutter Gewalt angetan zu haben.

Parallel richten sich die Ermittlungen auch auf das Personal des Seniorenheims. Altenpfleger Eckert, seit Jahren im Nachtdienst tätig, wirkt ungewöhnlich unbeteiligt. Auch eine junge Auszubildende, Kerstin Wendler, taucht in den Aussagen auf: Sie hatte Schlüssel zum Haus und wurde in der Tatnacht mit Sascha Kraus gesehen. Ob sie ihm unbewusst Zutritt verschaffte, bleibt zunächst unklar.

Währenddessen stoßen die Kommissare auf weitere Unstimmigkeiten. In den letzten drei Jahren sind mehrere Heimbewohner verstorben – und jedes Mal war die Stiftung Nutznießerin der Erbschaften. Immer wieder stellte Dr. Dreisig die Totenscheine aus, und in keinem Fall wurden Auffälligkeiten gemeldet. Das Muster legt nahe, dass der Mord an Frau Sorge nicht kein Einzelfall ist, sondern Teil einer perfiden Serie, bei der Senioren gezielt ums Leben gebracht wurden, um ihre Vermögen in die Stiftung umzuleiten.

Als die Ermittler tiefer graben, wird die Dimension des Skandals deutlich. Die Stiftung „Nexus“ profitiert nicht nur finanziell, sondern ist über ihre Vorstandsmitglieder direkt mit der Heimleitung verknüpft. Heimleiter Hansen weist alle Vorwürfe entrüstet zurück, doch sein Verhalten wirkt zunehmend verdächtig. Zwar behauptet er, in der Mordnacht zu Hause gewesen zu sein, doch Zeugen wollen ihn im Heim gesehen haben. Noch schwerer wiegt ein forensischer Befund: Unter den Fingernägeln der Toten finden sich Hautpartikel, die auf den Täter schließen lassen.

Schritt für Schritt entwirren die Kommissare das Geflecht. Sascha Kraus bleibt weiterhin verdächtig, da er dringend Geld brauchte, doch ein stichhaltiges Mordmotiv fehlt. Viel schwerer belastet sind hingegen die Stiftungsvorstände und Heimleiter Hansen. Als die Ermittler die DNA-Spuren prüfen, rückt Hansen in den Mittelpunkt. Er gesteht schließlich, in der Tatnacht bei Frau Sorge nicht gewesen zu sein. Sie habe gedroht, ihr Testament erneut zu ändern, nachdem sie von seinen finanziellen Unregelmäßigkeiten erfuhr. In Panik habe er sie erstickt – allerdings beteuert er, dass es nicht geplant war.

Doch das Geständnis löst nicht alle Fragen. War Hansen tatsächlich der einzige Täter, oder steckt hinter den mysteriösen Erbschaften ein noch größeres Komplott? Immerhin zeigen Recherchen, dass in mehreren Fällen ältere Bewohner „praktisch zufällig“ verstorben sind, nachdem sie ihre Testamente zugunsten der Stiftung geändert hatten. Die Totenscheine trugen stets die Unterschrift von Dr. Dreisig, und die Stiftungsleitung profitierte massiv. Alles deutet auf ein systematisches Vorgehen hin – ein organisierter Missbrauch von Vertrauen und Macht im Seniorenheim.

Besonders dramatisch: Die Altenpflegerin, die den Mord überhaupt erst bemerkt hat, wird dadurch selbst ins Visier genommen. Hätte sie die Spuren übersehen, wäre auch dieser Todesfall als Herzversagen verbucht worden. Damit zeigt sich, wie knapp die Wahrheit ans Licht kam.

Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, tauchen weitere Verbindungen auf: Die Stiftung ist nicht nur ein gemeinnütziger Deckmantel, sondern ein finanziell hoch profitables Konstrukt. Es gibt Hinweise, dass mehrere Vorstandsmitglieder sich persönlich bereichert haben. Ob alle Morde von Hansen allein begangen wurden oder ob es Komplizen gab, bleibt zunächst offen. Besonders Dr. Dreisig könnte mehr gewusst haben, als er zugibt – schließlich stellte er die Totenscheine aus, ohne jemals Auffälligkeiten zu vermerken.

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Das Bild, das sich ergibt, ist erschütternd: Ein Seniorenheim, das eigentlich Schutz und Fürsorge bieten sollte, wird zum Tatort systematischer Ausbeutung. Die Bewohner, oft ohne starke Angehörige, werden zur Zielscheibe einer perfiden Strategie: Sie sollen die Stiftung beerben – und sterben dann unter mysteriösen Umständen.

Am Ende des Falls ist klar: Frau Sorge nicht wurde Opfer eines heimtückischen Mordes, ausgelöst durch die Gier nach ihrem Vermögen. Heimleiter Hansen trägt die direkte Schuld, doch die Frage nach möglichen Mitwissern bleibt bestehen. Die Kommissare stoßen damit eine noch größere Untersuchung an, die weitere Todesfälle beleuchten soll. Für die Stiftung und das Heim bedeutet dieser Skandal eine Katastrophe, für die Angehörigen der Opfer jedoch eine späte Chance auf Gerechtigkeit.

So endet der Plot in einem Spannungsfeld aus persönlichen Motiven, institutioneller Korruption und menschlicher Tragödie. Die Ermittler haben einen Täter überführt, doch das Gefühl bleibt, dass hinter diesem einen Mord ein ganzes System steckt – und dass noch nicht alle Geheimnisse ans Licht gekommen sind.