Die Rosenheim Cops Staffel 9 Folge 12 Irren ist mörderisch
Es gibt Menschen, die ein Talent zum Parken haben – Mordanschlag in Rosenheim erschüttert Kanzlei und Polizei
In Rosenheim beginnt der Tag ungewöhnlich ruhig, doch schnell eskaliert die Situation, als die Polizei über einen Mordanschlag informiert wird. Ein Mann wurde mit drei Schüssen in den Brustbereich regelrecht hingerichtet in seinem Auto gefunden, das offenbar im Halteverbot stand. Der Tatort weckt sofort Spekulationen, denn die Frage nach dem Opfer und möglichen Motiven ist unklar. Anfangs gehen die Ermittler davon aus, dass der Anschlag Dr. Riedel, einen bekannten Anwalt, gelten sollte. Doch schon bald zeigt sich, dass sein Assistent Heiko Klein tödlich getroffen wurde – möglicherweise als Fehlschuss, da der Täter die getönten Scheiben des Autos nicht durchdringen konnte, um das Ziel genau zu erkennen.
Dr. Riedel selbst befindet sich zur Tatzeit auf einer Konferenz in München, wo er auf einem Empfang der Steinerg-Mandantin gesehen wird. Seine Rückkehr nach Rosenheim wird minutiös überprüft, um sein Alibi zu bestätigen. Währenddessen sorgen die Beamten dafür, dass Riedel Schutzpersonal erhält, da sie von einem klaren Mordmotiv gegen ihn ausgehen. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen geraten sie in ein komplexes Netz aus beruflichen Feindschaften, Intrigen in der Kanzlei und persönlichen Affären, die alle in den Fall hineinspielen könnten.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht die Kanzlei von Dr. Riedel, in der Spannungen zwischen Mitarbeitern, Mandanten und ehemaligen Prozessgegnern brodeln. Besonders ins Auge fällt die junge Anwältin Isabel Maler, die Riedels Kanzlei verlassen wollte und dafür schon Büroräume angemietet hatte. Diese Handlung weckt Misstrauen: Hatte sie ein Motiv, Riedel zu schädigen, oder ist sie nur ein unschuldiger Teil der Verwicklungen? Die Ermittler finden heraus, dass Maler eine Affäre mit Riedel hatte und kürzlich ein Kind bekommen hat. Offenbar ist Riedel nicht der Vater, doch das Baby gibt der Affäre ein heikles Spannungsfeld. Maler bleibt in der Kanzlei, aus Angst, ihr Kind und ihre Mandanten zu gefährden. Diese Konstellation liefert ein plausibles Mordmotiv: Hätte der Täter gedacht, dass Riedel oder jemand aus seinem Umfeld die Kontrolle über Malers Zukunft hat, könnte der Anschlag gezielt geplant worden sein.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auch auf die Vergangenheit von Riedel. Ein besonders interessanter Fall ist der ehemalige Mandant Marco Neumann, der wegen Konkursverschleppung inhaftiert war. Neumann hatte nach dem Prozess Riedel die Schuld am Untergang seiner Firma gegeben und war darüber hinaus finanziell ruiniert. Ein Verdacht entsteht, dass der Anschlag auf Klein als Ablenkung oder zur Vertuschung eines Racheplans gegen Neumann geplant war. Die Beamten prüfen die Verbindung zwischen Riedel, Neumann und Klein, insbesondere da Klein als Assistent Zugang zu sensiblen Unterlagen und der Tatwaffe hatte.
Die Spurensicherung am Tatort liefert entscheidende Hinweise. Auf dem Beifahrersitz des Mietwagens, mit dem Klein zum Tatort gebracht wurde, finden sich Schmauchspuren, die eindeutig zur Tatwaffe führen. Offensichtlich hat der Täter den Wagen absichtlich positioniert, um den Eindruck zu erwecken, dass der Anschlag Riedel galt. Der Plan ging fast auf: Alle Anzeichen deuteten zunächst auf Dr. Riedel als Ziel, doch die Ermittler erkennen den Fehler, den der Täter machte, indem er die Waffe im Wagen zurückließ.
Parallel dazu versuchen die Ermittler, das private Umfeld der Beteiligten zu durchleuchten. Riedels Affäre mit Isabel Maler, ihr Kind, die Beziehung zu ihrem Ehemann, sowie die beruflichen Spannungen in der Kanzlei bilden ein dichtes Netz an möglichen Motivationen und Gelegenheiten. Maler gibt an, dass sie niemals Riedel oder Klein schaden wollte und versucht, ihre Beweggründe rational zu erklären. Sie will unabhängig sein, hat jedoch aus familiären Gründen die Kanzlei nicht verlassen. Diese Aussagen stellen die Ermittler vor die Herausforderung, zwischen tatsächlichem Motiv und vorgeschobener Schutzbehauptung zu unterscheiden.
Die Ermittler entdecken zudem, dass Dr. Riedel selbst in diverse Finanzgeschäfte und Beteiligungen involviert ist, die möglicherweise Hintergründe für den Anschlag liefern könnten. Insbesondere eine Verbindung zu der Firma Rosenbau, an der Riedel stiller Teilhaber ist, eröffnet neue Perspektiven: Hier könnte jemand ein eigenes finanzielles Interesse gehabt haben, das den Mordversuch erklärt. Die Beamten kombinieren die Hinweise aus der Tatortanalyse, den Mietwagenunterlagen, den Vaterschaftstests und den beruflichen Konflikten, um ein kohärentes Bild zu erhalten.
Die Ermittlungen führen schließlich zu einem bemerkenswerten Schluss: Klein, der eigentliche Opferanschlagsträger, hatte die Tatwaffe selbst absichtlich platziert, um den Verdacht auf Neumann zu lenken. Er wusste um die Konflikte und wollte die Ermittlungen in die Irre führen. Der Plan war perfide, da er gleichzeitig die Aufmerksamkeit von Riedel ablenkte und die Polizei auf eine falsche Fährte lockte. Die Spuren im Wagen, der Mietvertrag und die chronologische Analyse der Bewegungen von Riedel und Klein belegen, dass der Anschlag kein Zufall war, sondern sorgfältig orchestriert wurde.
Neben den polizeilichen Ermittlungen werden auch private Spannungen thematisiert. Riedel, Maler und andere Kanzleimitarbeiter müssen ihre Geheimnisse schützen, während das Misstrauen wächst. Maler versucht, ihre Position in der Kanzlei zu sichern, ohne dass ihre Affäre und das Kind bekannt werden. Gleichzeitig suchen die Ermittler nach stichhaltigen Beweisen, um die Schuldigen rechtlich zur Verantwortung zu ziehen.
Abschließend zeigt sich, dass der Anschlag in Rosenheim weit mehr als ein einfacher Mordversuch war: Er offenbart ein komplexes Geflecht aus beruflichen Rivalitäten, persönlichen Intrigen, finanziellen Interessen und emotionalen Spannungen. Die Polizei muss jedes Detail prüfen, von Vaterschaftstests über Mietwagenverträge bis hin zu beruflichen Machtspielen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die scheinbar einfache Frage nach dem „Wer wollte wen töten?“ entwickelt sich zu einem Puzzle aus Lügen, Täuschungen und sorgfältig geplanten Täuschungsmanövern, bei dem nicht nur Leben, sondern auch Karriere, Reputation und Vertrauen auf dem Spiel stehen.
Die Geschichte endet zunächst offen: Der Täter ist identifiziert, die Beweggründe teilweise geklärt, doch weitere Enthüllungen über Riedels geschäftliche und private Verstrickungen lassen erahnen, dass noch nicht alle Fragen beantwortet sind. Rosenheim wird zum Schauplatz eines packenden Kriminalfalls, in dem Mord, Macht und persönliche Geheimnisse untrennbar miteinander verbunden sind.