Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 6 Die tote Geliebte
Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 8
Die achte Episode der siebten Staffel der „Rosenheim-Cops“ entfaltet sich wie ein klassischer Kriminalfall aus Oberbayern, angereichert mit feiner Ironie, persönlichen Spannungen im Polizeiteam und einem Geflecht aus Eifersucht, Habgier und Täuschungen. Die Ermittler Hofer und Lind müssen diesmal besonders tief graben, denn auf den ersten Blick scheint alles klar – und doch führt die Wahrheit ganz woanders hin.
Alles beginnt am frühen Morgen, als die Beamten zu einem Tatort gerufen werden: In einem Auto wird eine tote Frau entdeckt, neben ihr liegt der Bauer Siggi Retzer, bewusstlos und alkoholisiert. In seiner Hand befindet sich ein Schal, der sich später als Tatwaffe herausstellt – die Frau wurde erwürgt. Sofort verdichten sich die Verdachtsmomente gegen ihn, zumal er selbst verwirrt bestätigt, dass es sich bei der Toten um seine Verlobte handle. Doch sein Zustand – Schock und Suff – macht eine sofortige Vernehmung schwierig. Schon bald fragen sich die Kommissare, ob die Dinge nicht zu glatt wirken.
Während der ersten Befragungen im „Timesquare“, einem beliebten Lokal, ergeben sich neue Hinweise: Zeugen berichten, dass Retzer mit seiner Verlobten dort gefeiert habe, aber auch, dass eine zweite Frau auftauchte, die der Toten auffallend ähnlich sah. Offensichtlich verließ diese Doppelgängerin das Lokal, kurz bevor es zwischen Retzer und seiner Braut zu Streit kam. Damit öffnet sich eine völlig neue Spur – vielleicht hat jemand die Situation gezielt ausgenutzt, um Verwirrung zu stiften.
Die Identität des Opfers wird bald geklärt: Es handelt sich um eine Frau namens Lapsina, die als Pflegerin bei der wohlhabenden, aber querschnittsgelähmten Margarete Schwinghammer gearbeitet hat. Offiziell war sie wegen Diebstahls – einer verschwundenen Halskette – angezeigt worden. Schnell verdichten sich die Gerüchte, dass sie eine Affäre mit dem Ehemann ihrer Arbeitgeberin hatte. Für die Kommissare ist das ein klares Motiv: Eifersucht. Doch die Frage bleibt – wer hat die Situation eskalieren lassen?
Parallel verstrickt sich die Familie Paulus, die Pächter von Retzers Hof, immer stärker in Widersprüche. Vater und Sohn geraten ins Visier, als der Sohn versucht, die gestohlene Halskette bei einem Juwelier zu verkaufen. Zwar streitet er einen Mord ab, gesteht aber, die Tasche der Toten geplündert zu haben, als er sie bewusstlos im Auto sah. Damit ist klar: Er ist ein Dieb, aber kein Mörder. Doch sein Verhalten verdeutlicht, wie viele Figuren in diesem Fall von Habgier getrieben sind.
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Die Ermittler nehmen nun die Familie Schwinghammer genauer unter die Lupe. Während der Ehemann versucht, sich mit einer angeblichen Geschäftsreise nach Moskau ein Alibi zu verschaffen, verhält sich Margarete Schwinghammer zunehmend auffällig. Schließlich bringt ein medizinischer Bericht die Wahrheit ans Licht: Ihre Lähmung ist nicht organisch, sondern psychisch – sie könnte längst wieder laufen, spielt jedoch das Opfer, um ihren Mann an sich zu binden.
Diese Enthüllung verändert alles. Frau Schwinghammer gesteht schließlich, die Pflegerin selbst erwürgt zu haben. Ihr Motiv: Rachsucht und Eifersucht. Sie wollte verhindern, dass ihr Mann sie für die jüngere Geliebte verlässt. Als sie bemerkte, dass ein anderer Verdächtiger – Paulus – am Auto herumschlich, nutzte sie die Gelegenheit. Sie wusste, dass er durch seine Diebstähle und dubiosen Geschäfte leicht in Verdacht geraten würde. So konnte sie den Mord perfekt tarnen. Ihre jahrelange Täuschung – das Vortäuschen einer Behinderung – gipfelte also in einer grausamen Tat.
Parallel zum Mordfall läuft eine zweite Erzählung: Der liebenswerte Polizist Michi Mo soll nach Aschaffenburg versetzt werden, wo er als Kriminalbeamter in Zivil arbeiten könnte. Während seine Kollegen und Frau Stockl bestürzt sind und um ihn kämpfen, zeigt sich Michi selbst hin- und hergerissen. Einerseits bedeutet die Beförderung einen großen Karriereschritt, andererseits hängt er an Rosenheim und an seinen gewohnten Strukturen. Dieser Nebenplot bringt emotionale Wärme und Humor in die ansonsten düstere Episode, und er zeigt die menschliche Seite des Polizeialltags.
Am Ende fügt sich das Puzzle zusammen:
- Siggi Retzer ist unschuldig, Opfer von Zufall, Alkohol und einer teuflischen Intrige.
- Die Familie Paulus hat zwar Diebstähle begangen, aber keinen Mord.
- Der wahre Täter ist Margarete Schwinghammer, die aus gekränkter Liebe handelte und jahrelang ein falsches Leben inszenierte.
Die Auflösung ist tragisch, denn hinter der Fassade einer wohlhabenden Familie offenbart sich ein Drama aus Lüge, Abhängigkeit und Besitzgier. Die Ermittler Lind und Hofer bringen die Wahrheit ans Licht – und beweisen einmal mehr, dass in Rosenheim auch die idyllischsten Kulissen dunkle Abgründe verbergen können.
Die Episode kombiniert Spannung, überraschende Wendungen und den typisch bayerischen Humor, den die Fans der Serie lieben. Besonders das Motiv der Täuschung – ob durch Alkoholvernebelung, Diebstahl oder eine vorgetäuschte Behinderung – zieht sich leitmotivisch durch die Handlung und macht deutlich: In Rosenheim darf man nie dem ersten Anschein trauen.