Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 5 Die verräterische Beute

Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 8

Der neue Fall beginnt mit einer häuslichen Szene voller kleiner Sticheleien, bevor die Kommissare Hofer und Lindl ins Präsidium gerufen werden. Noch beim Morgenkaffee erreicht sie die Nachricht: Im Ofengeschäft von Ofenbauer Steierer liegt eine Leiche. Schnell eilen die Ermittler dorthin.

Vor Ort verschafft die Pathologin Dr. Kern Klarheit: Steierer, etwa 55 Jahre alt, wurde durch einen eingedrückten Kehlkopf getötet – ein eindeutiger Mord. Der Todeszeitpunkt liegt am Vorabend zwischen 19 und 21 Uhr. Bald zeigt sich: Das Geschäft ist durchwühlt, Schlüssel fehlen, und es deutet auf einen inszenierten Raub hin. Doch die Ermittler ahnen sofort, dass hier mehr dahintersteckt.

Der Zeuge Ebner, ein Kunde, der am Morgen vergeblich auf einen Termin wartete, hatte den Toten gefunden. Auch Steierers Mitarbeiter, Herr Feil, wird schnell zum Verdächtigen. Er behauptet, er sei im Fußballstadion in München gewesen und habe anschließend seine Freundin Veronika besucht. Doch das Alibi wirkt wackelig: Er weiß nicht mehr genau, in welchem Block er saß, und die Eintrittskarte ist verschwunden. Außerdem hat er ein Motiv: Laut Unterlagen hätte er bei Steierers Tod dessen Geschäft übernommen – und er plante mit seiner Freundin ein neues Leben.

Die Spurensicherung findet in der Wohnung des Opfers chaotische Verhältnisse. Es sieht nach einer gezielten Suche aus. War der Täter hinter etwas Bestimmtem her? Tatsächlich stoßen die Kommissare auf Hinweise: Steierer war vor Monaten in einen Prozess verwickelt. Ein Kunde, Harald Meindl, hatte ihn verklagt, weil nach angeblich unsachgemäßem Einbau eines Ofens dessen Haus niederbrannte. Obwohl Steierer freigesprochen wurde, blieb Meindl ruiniert zurück. Er gesteht im Verhör, dass Steierer für ihn ein „rotes Tuch“ war, beteuert jedoch, den Mord nicht begangen zu haben.

Die Rosenheim-Cops Staffel 7 Episodenguide – fernsehserien.de

Währenddessen wächst der Verdacht gegen Feil. Er und Steierer hatten Streit über Schwarzarbeit und manipulierte Auftragsunterlagen. Steierer wollte nicht länger decken, dass sein Mitarbeiter Ofenanschlüsse rückdatiert hatte. Die Freundschaft war längst belastet. Doch ob Feil wirklich zum Mörder wurde?

Ein entscheidender Hinweis kommt aus der Pathologie: Steierer wurde nicht mit bloßen Händen erwürgt, sondern mit einem spiralförmigen Eisenstück – vermutlich Kaminbesteck. Die Spurensicherung nimmt die Werkzeuge unter die Lupe.

Parallel taucht ein weiterer Verdächtiger auf: Herr Reichel, ein Antiquitätenhändler, der einen alten Ofen bei Steierer in Kommission gegeben hatte. In diesem Ofen entdecken die Ermittler etwas Sensationelles: einen Geldschein, eingefärbt mit Farbe von einer Sprengpatrone – eindeutig aus einem Banküberfall in Traunstein vor einigen Jahren. Schnell wird klar: Steierer hatte bei Reparaturarbeiten den Schein entdeckt.

Nun geraten die Ermittlungen in eine ganz andere Dimension. Die Rosenheim-Cops arbeiten mit Kollegen aus der Region zusammen. Die Serie von Banküberfällen hatte über Jahre 3,2 Millionen Euro Beute eingebracht, die Scheine wurden jedoch durch Farbpatronen entwertet. Dass ein solcher Schein in Steierers Laden auftauchte, legt nahe, dass er mit den Tätern in Kontakt stand oder jemanden erpressen wollte.

Die Spuren führen zu Ebner, dem Zeugen, der den Toten gefunden hatte. Zunächst gibt er sich kooperativ, doch die Indizien verdichten sich: Ein kinesischer Experte analysiert Überwachungsvideos und erkennt in der Bewegungsweise eines maskierten Bankräubers eine frappierende Ähnlichkeit zu Ebner. Zudem trägt der Geldschein in Steierers Ofen denselben Farbcode wie die beim Überfall eingesetzten Patronen.

Schließlich gesteht Ebner. Er war einer der Bankräuber. Steierer hatte bei Arbeiten in einem Kamin zufällig einen Schein gefunden und eins und eins zusammengezählt. Er erpresste Ebner mit dem Wissen – 500.000 Euro sollte er zahlen. Ebner war verzweifelt: Er hatte bereits sein Haus verkauft, um alte Schulden aus der Beute zu tilgen. In jener Nacht wollte er mit Steierer reden, doch der ließ sich nicht erweichen. Im Streit griff Ebner zu einem Kaminstück und erwürgte ihn damit. Dass der Geldschein trotzdem wieder auftauchte, war ein dummer Zufall – er hatte geglaubt, alle Spuren verbrannt zu haben.

Die Rosenheim Cops - Staffel 7/Folge 01-15 [3 DVDs]

Seinen Komplizen jedoch verrät Ebner nicht. Der alte Ehrenkodex der Ganoven bleibt bestehen: Einer hängt den anderen nicht hin.

Während die Kommissare den Täter abführen, bleibt bei ihnen der Eindruck: Hier ist ein Mann nicht nur Opfer seiner Gier, sondern auch seiner Vergangenheit geworden. Steierer, selbst streitbar und kompromisslos, hat mit seiner Erpressung das Todesurteil über sich selbst unterschrieben.

Neben der Haupthandlung sorgen die üblichen Nebenstränge für Würze: Frau Stockl kämpft mit den endlosen Kürzeln in den Polizeiberichten, Frau Ortmann verlangt präzise Formulierungen für das Ministerium, und Hofer pariert ihre Kritik mit Fußballvergleichen über Taktik und Laufwege. Zwischen Frühstücksstreitigkeiten, Blumensträußen und kleinen Neckereien im Präsidium zeigt die Episode wieder den typischen Mix aus bayrischem Humor, Lokalkolorit und kriminalistischer Raffinesse.

Am Ende ist der Fall gelöst: Ebner wird als Mörder überführt, das Bankraub-Geheimnis teilweise gelüftet. Doch die Frage nach den weiteren Komplizen bleibt offen – ein Schatten, der über der Episode hängen bleibt.