Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 23 Eine Leiche, keine Leiche
🕵️ Problem: Ein tödlicher Mandelkuchen bringt alles ins Wanken
In der neuesten Folge entfaltet sich ein komplexes Geflecht aus Intrigen, Lügen und Verrat. Alles beginnt scheinbar harmlos mit Alltäglichem – vergessene Medikamente, ein geplantes Kino, kleine private Sorgen – doch plötzlich rückt ein dramatischer Kriminalfall ins Zentrum. Der Arzt Dr. Erwin Buchner verschwindet spurlos, und kurz darauf wird seine Leiche entdeckt. Das sorgt nicht nur für Fassungslosigkeit, sondern auch für ein Netz aus Verdächtigungen, das sich über mehrere Personen spannt.
Die Polizei stößt in ihrer Untersuchung auf zahlreiche Widersprüche. Zunächst gerät Buchners Kollege Dr. Lappich ins Visier, denn in dessen Wagen wird die Leiche gefunden. Für die Ermittler ein klarer Hinweis – doch schnell wird klar, dass es komplizierter ist. Lappich behauptet, jemand müsse ihm die Schlüssel gestohlen haben, um die Leiche in seinem Auto zu verstecken. Ein riskanter Plan, der darauf hindeutet, dass jemand anderes versucht, ihm den Mord unterzuschieben.
Parallel dazu tritt Malene Buchner, die junge Ehefrau des Toten, in den Fokus. Sie war erst seit einem halben Jahr mit Erwin verheiratet, nachdem sie zuvor seine Arzthelferin war. Das schnelle Kennenlernen, die rasche Hochzeit und ein gemeinsames Kind werfen Fragen auf. Hatte sie aus Liebe geheiratet – oder war es am Ende ein klug kalkulierter Schritt in Richtung sozialer und finanzieller Absicherung? Manche Stimmen halten sie für zielstrebig und ehrgeizig, andere für berechnend.
Auch die Vergangenheit des Opfers bringt brisante Details ans Licht. Vor seiner Ehe mit Malene hatte Buchner eine Beziehung zu einer anderen Arzthelferin – ein Verhältnis, das er geheim hielt, um Gerede in Praxis und Umfeld zu vermeiden. Diese Frau, tief verletzt und schließlich gekündigt, hätte ebenfalls ein Motiv gehabt. Doch ob verletzte Gefühle zu Mord führen, bleibt fraglich.
Die entscheidende Wende kommt, als die Obduktion ergeben soll, dass Buchner vergiftet wurde. Ein bittermandelartiger Geruch am Mund weist auf Blausäure hin. Der Täter versteckte das Gift offenbar im Mandelkuchen – eine perfide Methode, bei der das starke Aroma der Mandeln den Geruch des Giftes überdeckt. Sofort stellt sich die Frage: Wer kannte Buchner so gut, dass er oder sie mit ihm Tee trank und Kuchen aß, ohne Argwohn zu wecken?
Die Ermittlungen decken ein noch tieferes Geheimnis auf: Buchner war in Arzneimittelbetrug verwickelt. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Apotheker Meisner, hatte er über Jahre hinweg Rezepte für teure Medikamente ausgestellt, die nie wirklich an Patienten gingen. Stattdessen kassierten die beiden die Beträge ab. Ein lukratives, aber riskantes Geschäft. Doch dann kam es zum Bruch: Buchner wollte aussteigen, sein Leben ändern und sich sogar selbst anzeigen. Er sprach davon, eine „zweite Chance“ bekommen zu haben – durch seine Frau. Das machte ihn für seine bisherigen Komplizen zur Gefahr.
Damit rückt Meisner in den Mittelpunkt. Hatte er Angst, dass Buchners Geständnis ihn ins Gefängnis bringen würde? Das Motiv liegt auf der Hand. Mit einem einzigen Schritt – einem vergifteten Kuchen – hätte er das Problem für immer gelöst und gleichzeitig die Tat geschickt Lappich oder gar Schlagenweit in die Schuhe schieben können.
Apropos Karlheinz Schlagenweit: Auch er hatte Grund, Buchner aus dem Weg zu räumen. Als Patient wollte er vor Gericht gegen seine Versicherung aussagen, nachdem diese die Kosten für eine teure Rückholaktion aus Indien nicht übernehmen wollte. Buchner sollte bezeugen, dass er Schlagenweit ausdrücklich von der Reise abgeraten hatte. Doch wäre der Arzt tot, gäbe es keine belastende Aussage mehr – und Schlagenweit hätte die Chance, den Prozess zu gewinnen. Für die Polizei ein weiteres starkes Motiv.
Währenddessen versucht Malene, sich als unschuldige Witwe darzustellen. Doch die Ermittler sind misstrauisch. Sie wusste offenbar viel über die Geschäfte ihres Mannes und könnte sogar gehofft haben, durch dessen Tod endgültig finanziell abgesichert zu sein. Zudem finden sich Hautschuppen und Fasern von Erwin in Lappichs Wagen, obwohl dieser behauptet, die Leiche dort zum ersten Mal gesehen zu haben. Wer hat also die Spuren gelegt?
Die Verhöre werden immer intensiver. Lappich gerät unter Druck, seine Aussagen wirken widersprüchlich. Malene versucht, die Ermittler in eine andere Richtung zu lenken und betont, dass nur Lappich von den fragwürdigen Medikamentengeschäften gewusst haben könnte. Doch die Polizei bleibt hartnäckig. Schritt für Schritt setzen sie das Puzzle zusammen: gestohlene Schlüssel, manipulierte Beweise, die Rolle des Apothekers, die komplizierten Beziehungen innerhalb der Praxis.

Am Ende ergibt sich ein düsteres Bild: Erwin Buchner wollte einen Neuanfang, mehr Kinder, ein sauberes Leben ohne Betrug. Doch genau dieser Entschluss brachte ihm den Tod. Sein Partner Meisner konnte den Sinneswandel nicht akzeptieren – zu groß war die Gefahr, dass ihr gemeinsames Betrugssystem auffliegt. Der Mandelkuchen wurde zur tödlichen Falle.
Gleichzeitig bleibt die Rolle von Malene und Lappich nicht ohne Fragen. Hatten sie eigene Interessen, von Buchners Tod zu profitieren? War Malene tatsächlich nur Opfer der Umstände oder doch Mitwisserin? Und könnte Lappich, der selbst von der Praxisübernahme träumte, nicht zumindest Mitverantwortung tragen?
Die Ermittler fassen zusammen: Das Motiv war klar, die Methode ausgeklügelt. Doch das Netz der Beteiligten ist so eng geknüpft, dass keiner völlig unschuldig wirkt. Am Ende wird Meisner überführt, doch der Fall hinterlässt einen bitteren Beigeschmack: Freundschaft, Liebe und berufliche Partnerschaften – alles wurde durch Gier und Betrug zerstört.
Das Publikum bleibt atemlos zurück. Was als alltägliche Geschichte begann, endet in einem tödlichen Spiel voller Geheimnisse, Intrigen und einem vergifteten Stück Kuchen.