Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 9 Reiche Säcke, arme Schweine

Plot-Spoiler: Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 9 – Reiche Säcke, arme Schweine

In dieser Folge geraten die Kommissare Korbinian Hofer und Christian Lind in einen besonders verworrenen Fall, der die Schattenseiten des Wohlstands ans Licht bringt. Der Titel „Reiche Säcke, arme Schweine“ könnte kaum treffender gewählt sein, denn hinter der Fassade von Luxus, Wohlstand und gesellschaftlicher Eleganz verbirgt sich eine Welt aus Gier, Missgunst, Betrug und tödlicher Gewalt.


Der Fund des Opfers

Ein früher Morgen in Rosenheim. Auf einem weitläufigen Gutshof, der für seine exklusiven Zuchtschweine bekannt ist, findet ein Landarbeiter die leblose Leiche von Hanns-Joachim „Hajo“ von Straußberg, einem schwerreichen Industriellen und Besitzer des Hofes. Die Szene ist makaber: Der Tote liegt im Schweinestall, umgeben von den Tieren, die er angeblich so geliebt haben soll. Doch schnell ist klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Der Mann wurde mit einem schweren Schlag auf den Hinterkopf getötet, bevor er in den Stall gezogen wurde.

Die Rosenheim-Cops S06E09: Reiche Säcke, arme Schweine – fernsehserien.de


Erste Ermittlungen – ein Leben voller Feinde

Hofer und Lind übernehmen den Fall und stoßen rasch auf ein Geflecht aus Abhängigkeiten und Konflikten. Von Straußberg war bekannt für seine skrupellose Art, Geschäfte zu führen. Sein Reichtum beruhte auf riskanten Investitionen und undurchsichtigen Geschäften im Immobilien- und Finanzsektor. Viele hielten ihn für einen „reichen Sack“, der mit Geld nur so um sich warf, während er die einfachen Leute verachtete. Auch privat führte er ein exzentrisches Leben: teure Autos, eine prunkvolle Villa und ein ausschweifender Lebensstil.

Die Ermittler stellen fest, dass es kaum jemanden in Straußbergs Umfeld gibt, der ihn nicht gehasst hätte. Schon bald eröffnet sich eine lange Liste möglicher Täter.


Verdächtige Nummer 1: Die Ehefrau

Besonders ins Auge fällt Beatrix von Straußberg, die Witwe. Sie lebt noch immer in der Villa, die voller Luxus, aber auch voller Spannungen war. Ihre Ehe galt schon lange als zerrüttet, Beatrix fühlte sich von ihrem Mann gedemütigt. Es heißt, er habe Affären gehabt und ihr kaum Zuneigung entgegengebracht. Außerdem gäbe es ein stattliches Erbe zu holen. Ihr Motiv: finanzielle Unabhängigkeit und persönliche Freiheit.

Doch die Witwe beteuert ihre Unschuld und liefert ein Alibi: Sie habe den Abend mit Freunden in München verbracht. Die Kommissare prüfen das – und stellen fest, dass zwar Spuren eines Treffens existieren, Beatrix aber zwischendurch verschwunden war.


Verdächtiger Nummer 2: Der Sohn

Dann gibt es den Sohn Alexander von Straußberg, ein junger Mann, der das Jetset-Leben liebt und seinem Vater nie gerecht werden konnte. Hajo hatte ihn für faul und unfähig erklärt, das Familienvermögen weiterzuführen. Zwischen Vater und Sohn kam es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen. Nun steht Alexander vor dem finanziellen Ruin – es sei denn, sein Vater stirbt und er erbt. Sein Motiv: verzweifelte Geldnot und tiefer Hass auf den übermächtigen Vater.

Doch die Ermittlungen zeigen: Alexander war zur Tatzeit in einer Bar gesehen worden. Zwar könnte er den Mord theoretisch dennoch begangen haben, aber konkrete Beweise fehlen.


Verdächtiger Nummer 3: Der Geschäftspartner

Auch im geschäftlichen Umfeld gab es Feinde. Besonders auffällig ist Karl-Heinz Reitinger, ein Geschäftspartner, den Straußberg kürzlich in einem Millionenprojekt um seinen Anteil betrogen haben soll. Für Reitinger bedeutete das fast den Bankrott. Er selbst bestreitet jede Schuld und behauptet, Straußberg habe sich an ihm bereichert. Motiv: Rache.

Die Kommissare finden heraus, dass Reitinger in der Mordnacht in der Nähe des Hofes gesehen wurde. Angeblich sei er nur auf dem Heimweg gewesen. Doch Hofer zweifelt: „So ein Zufall gibt’s bei uns nicht.“


Der Landarbeiter – ein stiller Zeuge?

Der Landarbeiter Franz Greil, der die Leiche gefunden hat, wirkt zunächst wie ein harmloser Bauer, der seinen Job macht. Doch schnell bemerken die Ermittler, dass er nervös ist. Er hatte ein angespanntes Verhältnis zu Straußberg, da dieser ihn schlecht bezahlte und herablassend behandelte. Zudem steht im Raum, dass Greil heimlich kleine Mengen des teuren Schweinefutters verkauft hat. Wusste Straußberg davon und drohte, ihn zu entlassen? Motiv: Angst vor Jobverlust und Demütigung.


Spurenlage und falsche Fährten

Die Spurensicherung liefert interessante Ergebnisse:

  • Am Tatort werden teure Lederhandschuhe mit Blutspuren gefunden.
  • In Straußbergs Büro entdeckt man zerrissene Vertragsunterlagen, die auf einen Rechtsstreit hindeuten.
  • Im Auto des Opfers taucht ein Brief auf, in dem er androht, „große Veränderungen“ vorzunehmen – möglicherweise die Enterbung seiner Familie oder das Aufkündigen einer Partnerschaft.

Diese Indizien deuten in verschiedene Richtungen, sodass die Kommissare von einer Spur zur nächsten springen müssen.


Ivonne, die Geliebte

Schließlich kommt eine neue Figur ins Spiel: Ivonne Keller, die Geliebte des Toten. Sie arbeitete als Sekretärin in seiner Firma und führte seit Monaten eine heimliche Beziehung mit ihm. Ivonne profitierte finanziell von Straußberg und hoffte auf eine gemeinsame Zukunft. Doch kürzlich soll er ihr den Laufpass gegeben haben, angeblich wegen einer jüngeren Frau. Ivonne hätte also aus verletztem Stolz und gekränkten Gefühlen töten können.


Die entscheidende Wende

Lind entdeckt, dass das Motiv viel banaler, aber auch viel perfider ist: In den Geschäftsbüchern finden die Ermittler versteckte Zahlungen an eine Briefkastenfirma – offenbar wollte Straußberg Geld am Finanzamt vorbeischleusen. Als Hofer und Lind tiefer graben, stoßen sie auf Beweise, dass Reitinger und Beatrix davon wussten. Beide hatten Angst, dass Straußberg sie auffliegen lassen könnte, um selbst ungeschoren davonzukommen.

Doch die Lösung liegt noch näher: Der Landarbeiter Greil gerät erneut in den Fokus. Er war in der Mordnacht am Hof, hatte Zugang zu den Stallungen und die Möglichkeit, die Leiche unbemerkt zu platzieren. Als die Polizei seine Wohnung durchsucht, findet sie blutverschmierte Kleidung und ein Werkzeug, das als Tatwaffe in Frage kommt.

Die Rosenheim-Cops S04E20: Das Schweigen der Schweine – fernsehserien.de


Geständnis und Aufklärung

Unter Druck bricht Greil schließlich zusammen. Er gesteht, Straußberg im Affekt erschlagen zu haben. Der Industrielle hatte ihn kurz vor der Tat bedroht, ihn zu feuern und öffentlich bloßzustellen, weil er kleine Nebengeschäfte mit Futter gemacht hatte. Greil, ohnehin am Rande der Existenz, verlor die Beherrschung. Nach dem Schlag geriet er in Panik und zog die Leiche in den Stall, um es wie einen Unfall wirken zu lassen.

Die anderen Verdächtigen – Witwe, Sohn, Geschäftspartner und Geliebte – waren zwar voller Motive, doch letztlich war es ein Mann aus den „armen Schweinen“, der die Tat beging: der einfache Arbeiter, der sich nicht mehr zu helfen wusste.


Fazit

Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie eng die Welten von „reichen Säcken“ und „armen Schweinen“ verbunden sind. Während die Reichen ihre Intrigen spinnen und im Luxus schwelgen, sind es oft die kleinen Leute, die unter Druck geraten und irgendwann keinen Ausweg mehr sehen. Für Hofer und Lind bleibt am Ende die Erkenntnis: Geld macht zwar mächtig, aber nicht unverwundbar.

👉 Eine Folge voller falscher Spuren, menschlicher Abgründe und einem Täter, den niemand wirklich auf dem Schirm hatte.