Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 17

Mord beim Weinwettbewerb – Ein tödliches Glas im „Pfauenrad“

In Rosenheim nimmt ein exklusiver Abend eine verhängnisvolle Wendung. Eigentlich wollte alles im Zeichen des guten Weins stehen: eine Veranstaltung im „Walschütz“, organisiert von angesehenen Sommeliers und Gastronomen. Unter den Teilnehmern befinden sich Berthold Schwarzer, sein Zwillingsbruder Michael sowie weitere Spitzenverkoster wie Claudia Köhler und Friederolin Zwergel. Doch während der Verkostungsrunde ereignet sich ein Drama – Favorit Berthold bricht plötzlich zusammen und stirbt. Schnell stellt sich heraus: Es war kein natürlicher Tod, sondern Mord. Vergiftetes Weißbrot war die tödliche Falle, in die er tappte.

Schon bald wird klar, dass das Gift kein gewöhnlicher Stoff war. Es handelte sich um Tetrodotoxin – ein hochwirksames Nervengift, das in der Leber des japanischen Kugelfisches Fugu vorkommt. In Deutschland sind Import und Zubereitung strengstens verboten, doch es gibt illegale „Fugu-Partys“, bei denen wohlhabende Genießer für ein gefährliches Geschmackserlebnis tief in die Tasche greifen. Dass dieses Gift seinen Weg nach Rosenheim fand, wirft sofort Fragen auf.

Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf: Hauptkommissar Lind und sein Kollege Hofer gehen alle Spuren nach. Verdächtigungen gibt es reichlich, denn der Kreis der Konkurrenten war klein, und alle hatten ein starkes Motiv. Berthold galt als der sichere Sieger, sein enzyklopädisches Weinwissen und seine geschmackliche Treffsicherheit waren unübertroffen. Wer ihn aus dem Weg räumte, konnte sich den Platz an der Spitze sichern – und damit nicht nur Ruhm, sondern auch lukrative Verträge, Werbeauftritte und Beraterhonorare.

Die Rosenheim-Cops S17E06: Der Cocktailkönig von Rosenheim –  fernsehserien.de

Im Fokus steht zunächst Bruder Michael. Mit ihm betrieb Berthold das gemeinsame Lokal „Pfauenrad“, und Gerüchte über Streitigkeiten machten die Runde. Berthold plante angeblich, das Restaurant zu verlassen und nach Frankreich zu gehen, sollte er den Wettbewerb gewinnen. Für Michael hätte das den wirtschaftlichen Ruin bedeutet. Doch so kaltblütig, den eigenen Bruder zu vergiften? Die Ermittler zweifeln, auch wenn Michael bei Befragungen ausweichend reagiert.

Dann gerät Friederolin Zwergel ins Visier. Ein fanatischer Perfektionist, der Wein zur Lebensphilosophie erhoben hat. Vegetarier, nur Wassertrinker, besessen von Reinheit seiner Geschmacksknospen – alles, um den perfekten Gaumen zu kultivieren. Sein Ehrgeiz ist grenzenlos, und einige Kollegen halten ihn für skrupellos genug, um auf Sieg zu spielen – um jeden Preis. Doch auch gegen ihn gibt es keine eindeutigen Beweise.

Claudia Köhler hingegen zeigt sich bescheiden, doch im Hintergrund wirkt ihr Mentor und Förderer, der Verlagsmanager Til. Er plant eine luxuriöse Weinsammler-Edition und setzt darauf, dass Claudia die Meisterschaft gewinnt. Ein Sieg wäre bares Geld wert, und Til scheint bereit, dafür jedes Mittel einzusetzen. Bei einer Durchsuchung seines Hotelzimmers finden die Ermittler Dossiers über sämtliche Teilnehmer – mit detaillierten Informationen über Schwächen und Schulden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass er versuchte, Teilnehmer zu erpressen oder zu bestechen, um Claudia Vorteile zu verschaffen. Als mögliche „finale Lösung“ bleibt da nur noch: den härtesten Konkurrenten ausschalten.

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Doch dann eine überraschende Wendung: Hinweise führen zum Wirt Ludwig Krammler, der das „Walschütz“ betreibt. Er hatte nicht nur die perfekte Gelegenheit, sondern auch das stärkste Motiv. Die Renovierung seines Lokals stand an, Kredite wurden ihm verweigert – angeblich wegen der Konkurrenz durch das „Pfauenrad“. Berthold Schwarzer und sein Bruder waren ihm ein Dorn im Auge. Mehr noch: Kurz vor dem Mord war in seinem Restaurant eingebrochen worden. Dabei fehlte – nichts außer einem Kugelfisch. Alles deutet darauf hin, dass Krammler selbst den Fugu beschafft hatte. Er hatte Zugang zu Brot und Küche und konnte so das Gift unauffällig unterjubeln.

Das Gift wirkte zeitverzögert, etwa eine halbe Stunde nach Verzehr – genau passend zur Dramaturgie des Abends. Während die Teilnehmer noch über Aromen philosophierten, tickte in Berthold bereits die tödliche Uhr. Der Zusammenbruch war kein Zufall, sondern präzise geplant.

Am Ende bestätigen Fingerabdrücke und Spuren den Verdacht: Krammler ist der Täter. Er wollte seine Konkurrenz ausschalten, sein Restaurant in eine Gourmet-Attraktion verwandeln und sich mit einem Sieg der „richtigen“ Kandidaten neue Möglichkeiten sichern. Doch sein Plan fliegt auf, als die Kommissare ihn mit den Beweisen konfrontieren.

Claudia Köhler gewinnt schließlich tatsächlich den Wettbewerb und darf nach Reims reisen. Til reibt sich zufrieden die Hände – die geplante Edition kann erscheinen. Doch der Schatten des Mordes bleibt über dem Sieg. Michael Schwarzer bleibt allein zurück, sein Bruder tot, sein Traum zerstört.

So endet der Fall mit einer bitteren Wahrheit: Wo Ruhm, Prestige und Geld locken, ist selbst die Welt des Weins nicht vor Gier, Verrat und Mord sicher. Hinter den feinen Aromen von Riesling und Burgunder verbirgt sich eine brutale Wirklichkeit – und manchmal reicht ein einziger Bissen Weißbrot, um alles zu verändern.