Die Rosenheim Cops Staffel 5 Folge 10
Die Rosenheim Cops Staffel 5 Folge 10
Ein Kunstsammler, eine zwielichtige Geschäftswelt und eine Reihe widersprüchlicher Geständnisse – in dieser Episode der Rosenheim Cops entfaltet sich ein verzwickter Kriminalfall, der die Ermittler bis an ihre Grenzen bringt.
Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag: Max Zacharias, Chauffeur und Sekretär des wohlhabenden Kunstsammlers Gutknecht, entdeckt am Morgen die Leiche seines Arbeitgebers. Als er wie gewohnt zur Villa kommt, reagiert niemand auf sein Klingeln. Misstrauisch klettert er über den Zaun – und stößt im Garten auf den toten Gutknecht, der offensichtlich erschlagen wurde. Sofort wird die Polizei eingeschaltet, und die Kommissare beginnen ihre Arbeit.

Die ersten Erkenntnisse sind eindeutig: Ein Raubmord scheidet aus. Die umfangreiche Kunstsammlung Gutknechts ist vollständig erhalten, nichts fehlt. Die Spurensicherung stellt fest, dass Gutknecht durch einen Schlag mit einer sandsteinernen Statue getötet wurde, die man blutverschmiert in einem Busch nahe der Leiche findet. Todeszeitpunkt: zwischen acht und neun Uhr morgens.
Die Ermittler tauchen tiefer in Gutknechts Leben ein – und stoßen auf ein Geflecht aus Spekulationen, Krediten und Intrigen. Der reiche Sammler war keineswegs nur ein Mäzen, sondern auch ein knallharter Geschäftsmann, der Nachbarn und Bekannten riskante Kunstgeschäfte schmackhaft machte und ihnen großzügig, aber hochverzinst Kredite gewährte. Wer sich verschuldete und zahlungsunfähig wurde, sah sich schnell mit einer Zwangsversteigerung konfrontiert.
So auch sein Nachbar Walter Amon. Dessen Haus sollte nach jahrelangen Schulden am Tag nach dem Mord versteigert werden. Amon, ein Mann mit kurzem Geduldsfaden, war verzweifelt. Seine Frau gestand den Kommissaren offen, dass sie Gutknecht hasste und dass die Geschäfte des Sammlers ihre Familie ins Unglück gestürzt hätten. Für die Ermittler ein klarer Fall: Amon hatte ein starkes Motiv, im Affekt zuzuschlagen.
Doch die Ermittlungen nehmen bald eine unerwartete Wendung. Marianne Wagner, eine elegante Anwältin, die Gutknecht geschäftlich vertreten hatte, gerät ebenfalls in den Fokus. Überwachungskameras des Nachbargrundstücks zeigen, dass sie zur Tatzeit bei Gutknecht war. Zunächst streitet sie alles ab, doch als die Polizei die Beweise auf den Tisch legt, legt sie ein Geständnis ab: Gutknecht habe sie in seinem Garten bedrängt, sie habe sich gewehrt und ihn dabei mit der Statue erschlagen. Panisch habe sie die Tatwaffe ins Gebüsch geworfen.
Der Fall scheint geklärt, doch kaum haben die Ermittler aufatmen können, gesteht auch Walter Amon den Mord. Er behauptet, er sei es gewesen, der Gutknecht erschlug – und zwar aus Verzweiflung über die drohende Zwangsversteigerung. Zwei Geständnisse für denselben Mord stellen die Polizei vor ein großes Rätsel. Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?
Forensische Spuren werfen weitere Fragen auf. An der Tatwaffe finden sich DNA-Spuren von Marianne Wagner. Doch die Gutachter stellen auch eine hohe Übereinstimmung mit Amons DNA fest – zu hoch, um Zufall zu sein. Bald kommt ein pikantes Familiengeheimnis ans Licht: Amon und Wagner sind miteinander verwandt. Dieses Detail erklärt die Übereinstimmung, macht die Ermittlungen aber noch komplizierter. Beide könnten am Tatort gewesen sein, beide hätten ein Motiv, beide versuchen den jeweils anderen zu schützen.
Parallel dazu gerät Max, der Chauffeur, ins Visier. Er ist es, der die Leiche fand, und er hatte Zugang zu allen Räumen des Hauses. Außerdem kommen Gerüchte auf, dass er in illegale Kunstgeschäfte verwickelt sein könnte. Ein Transporter, den er gemietet hatte, sorgt zusätzlich für Verdacht. Doch obwohl die Ermittler ihn unter Druck setzen, lassen sich ihm keine direkten Tatbeweise nachweisen.
Die Kommissare rekonstruieren die Abläufe immer wieder neu. War es tatsächlich ein spontaner Affekt von Marianne, als Gutknecht ihr zu nahekam? Oder nutzte Amon die Gelegenheit, um sich seines Gläubigers zu entledigen? Oder steckt eine ganz andere Geschichte dahinter – vielleicht ein Komplott rund um verschwundene Kunstwerke und Versicherungsbetrug? Hinweise verdichten sich, dass Gutknecht über Jahre hinweg gestohlene Gemälde in Umlauf brachte und mit dubiosen Partnern zusammenarbeitete.
Doch die Ermittler haben keine Zeit, lange Theorien zu spinnen. Die Beweise drängen in eine klare Richtung: Die DNA an der Statue stammt eindeutig von Marianne Wagner. Auch wenn Amon weiterhin behauptet, der Täter zu sein, lassen sich die Fakten nicht leugnen. Wagner gesteht erneut, diesmal detaillierter. Sie schildert, wie Gutknecht sie im Gespräch bedrängte, sie festhielt, und sie im Affekt nach der Statue griff. Ihr Handeln sei reine Notwehr gewesen, beteuert sie, kein Mord aus Berechnung.
Doch die Ermittler wissen: Notwehr oder nicht – es bleibt ein Tötungsdelikt. Amon wollte sie decken, Wagner wollte ihn decken – am Ende haben beide die Wahrheit verdreht. Für die Polizei bleibt der Fall klar: Marianne Wagner ist die Täterin, ihr Motiv war eine Mischung aus Verzweiflung, Hass und Selbstverteidigung.

Gleichzeitig wird ein weiteres Netz an Verbrechen aufgedeckt: Max, der Chauffeur, war tatsächlich in illegale Kunsttransporte verwickelt. Er hatte über Jahre hinweg im Auftrag Gutknechts gestohlene Werke bewegt. Sein Versuch, die Spuren nach dem Mord zu verwischen, macht ihn zwar nicht zum Mörder, aber zu einem wichtigen Puzzlestück in einem größeren Kunstskandal.
Die Ermittler präsentieren schließlich die Ergebnisse: Marianne Wagner ist die Mörderin, auch wenn ihr Geständnis aus Panik und Scham immer wieder variierte. Walter Amon bleibt zwar moralisch belastet, aber juristisch entlastet. Max wird wegen seiner Rolle in den Kunstgeschäften weiterverhört, doch für den Mord gibt es keine Beweise.
Am Ende bleibt ein Fall zurück, der weniger durch seine Brutalität, sondern durch seine menschlichen Verstrickungen erschüttert: Hass, Abhängigkeit, Lügen und falsch verstandene Loyalität haben ein tödliches Netz gewebt. Für die Rosenheim Cops ist der Fall offiziell gelöst – doch die Zuschauer wissen, dass unter der Oberfläche viele Fragen offenbleiben.
Ein Mord, zwei Geständnisse, drei Verdächtige – und die Erkenntnis, dass in der Welt der Kunst und des Geldes nichts so ist, wie es scheint.