Die Rosenheim Cops 57. Die Seilschaft Staffel 5 Folge 3
Bestimmter wichtiger Termin – Mord im Schatten einer Bergtour
Alles beginnt mit einem dramatischen Anruf: Hans „Hansi“ Daxl, 37 Jahre alt, Gastwirt und derzeit Patient in einer Rehaklinik wegen eines komplizierten Beinbruchs, meldet sich bei der Polizei. In panischer Stimme erklärt er, dass ihn jemand umbringen wolle. Doch bevor er den Namen nennen kann, bricht das Gespräch abrupt ab. Kurz darauf ist Daxl tot.
Sein Leichnam wird in der Nähe der Klinik gefunden, nicht ertrunken, sondern mit einer tödlichen Verletzung am Hinterkopf. Die Wunde ist klein, aber tief – verursacht durch einen scharfkantigen Gegenstand, möglicherweise ein Bergsteigerpickel. Sofort richtet sich der Verdacht auf einen Mitpatienten der Klinik: Martin Bach, Bergführer und ebenfalls in Reha.
Der Hintergrund: Ein verhängnisvoller Unfall
Schnell kommt ans Licht, dass Daxl und Bach eine gemeinsame Vergangenheit haben. Wochen zuvor waren sie Teil einer Seilschaft bei einer Bergtour, die in einer Katastrophe endete. Bei schlechtem Wetter gerieten die Männer in einen Steinschlag, mehrere wurden verletzt, und Daxl brach sich dabei das Bein. Seitdem gab es Spannungen. Einige glaubten, Bach habe als Bergführer zu spät zur Umkehr geraten. Andere machten Daxl verantwortlich, weil er körperlich nicht fit genug war. Fakt ist: Der Unfall zerstörte nicht nur Freundschaften, sondern möglicherweise auch Bachs Karriere, denn ein Bergführer, der als „schuld“ gilt, verliert sein Vertrauen – und damit seine Existenz.

Erste Verdachtsmomente
Die Polizei stellt fest: Der Anruf bei der Polizei kam zwar angeblich von Daxls Handy, tatsächlich jedoch aus dem Schwesternzimmer der Klinik. Sein Handy war verschwunden. Sollte der Täter gezielt eine falsche Spur legen?
Auch Daxls Freundin Bettina Müller gerät ins Visier. Sie erzählt, ihr Freund habe sich in den letzten Tagen verändert, sei deprimiert gewesen und habe Angst vor Bach gehabt. Gleichzeitig erfahren die Ermittler, dass Bettina und Daxl eine komplizierte Beziehung führten. Früher war sie mit einem anderen Mitglied der Seilschaft, Harald Kuhn, liiert. Kuhn selbst hatte sich bei dem Unfall den Arm gebrochen. War ein Eifersuchtsdrama im Spiel?
Undercover in der Klinik
Um mehr herauszufinden, schleicht sich Kommissar Hofer als vermeintlicher Rehapatient undercover in die Klinik ein. Offiziell macht er eine Heilfastenkur – sehr zum Amüsement seiner Kollegen, die ihn nicht gerade als Fasten-Freund kennen. Während Hofer sich mit Massagen und Diäten herumschlägt, versucht er, den Patienten nahezukommen und unauffällig Informationen zu sammeln.
Dabei wird deutlich: Die Seilschaft bestand aus mehreren Männern, unter anderem Bach, Daxl, Kuhn und anderen. Alle verbindet ein Netz aus Kameradschaft, Misstrauen und Schuldzuweisungen.
Die Rolle von Martin Bach
Bach wird mehrfach verhört. Er behauptet, der Unfall sei schicksalhaft gewesen – Steinschlag, schlechtes Wetter, keine Fehlentscheidung. Doch die Ermittler spüren, dass er etwas verschweigt. Daxl hatte ihn offenbar direkt beschuldigt, zu spät reagiert zu haben. Für Bach stand viel auf dem Spiel: sein Ruf, seine berufliche Zukunft und sein Selbstbild als erfahrener Bergführer.
Gleichzeitig beteuert er, mit dem Mord nichts zu tun zu haben. Doch die Fakten sprechen gegen ihn:
- Er war in der Nähe des Tatorts.
- Er hatte ein starkes Motiv – die Angst, für den Unfall verantwortlich gemacht zu werden.
- Die Todesursache passt zu einem Pickel, einem Werkzeug, das Bach als Bergführer bestens kennt.
Bettina Müller und die komplizierte Liebesgeschichte
Eine weitere Spur führt zu Bettina Müller. Sie war nicht nur Daxls Freundin, sondern auch eng mit anderen Beteiligten verbunden. Ihre Aussagen sind widersprüchlich. Sie behauptet, Daxl habe sie kurz vor seinem Tod angerufen – doch dieser Anruf kam, wie gesagt, gar nicht von seinem Handy. Außerdem gibt es Gerüchte, dass sie zwischen zwei Männern stand: Daxl und Kuhn. Könnte sie eine verdeckte Rolle im Mord spielen?
Die Ermittler stellen fest: Daxl hatte erhebliche Schulden, rund 50.000 Euro. Hatte er heimlich Deals laufen oder wollte jemand die finanziellen Probleme ausnutzen? Auch ein Erbstreit wird kurz diskutiert, aber ohne konkrete Hinweise.
Die entscheidenden Beweise
Dann wendet sich das Blatt. Bei der Spurensicherung wird tatsächlich ein Pickel nahe dem Tatort gefunden – ein typisches Werkzeug für Bergsteiger. An ihm finden sich Blutspuren, die eindeutig Daxl zugeordnet werden können. Doch die Abdrücke deuten nicht auf Bach hin.
Die Ermittler vermuten, dass jemand absichtlich den Verdacht auf Bach lenken wollte. Damit gerät Harald Kuhn stärker ins Visier. Er war verletzt, wütend über die Geschehnisse bei der Bergtour, und möglicherweise immer noch eifersüchtig wegen Bettina.
Tatsächlich bestätigt sich, dass Kuhn Daxls Handy an sich genommen und vom Schwesternzimmer aus telefoniert hat, um eine falsche Fährte zu legen. Er wollte, dass die Polizei Bach verdächtigt und ihn verhaftet.
Das Motiv
Kuhn gesteht schließlich: Er habe Daxl erschlagen – mit einem Pickel. Das Motiv sei eine Mischung aus verletztem Stolz, Eifersucht und Verzweiflung. Die Bergtour habe ihn physisch und psychisch zerstört, Bettina habe ihn für Daxl verlassen, und seine finanzielle Lage sei katastrophal gewesen. Für ihn war Daxl die Ursache all seiner Probleme.
Indem er den Anruf vortäuschte, wollte er die Polizei glauben machen, dass Bach der Täter sei. Damit hätte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: persönliche Rache an Daxl und gleichzeitig die Zerstörung von Bachs Karriere.
Auflösung
Die Ermittler stellen Kuhn. Er will noch mit Bettina fliehen, spricht sogar von einem Neuanfang in der Karibik. Doch die Beweise sind erdrückend. Bach wird entlastet, auch wenn sein Ruf als Bergführer weiter unter den Folgen des Unglücks leidet.
Hofer beendet seine Fastenkur erleichtert – weniger wegen der verlorenen Kilos, sondern weil der Fall gelöst ist. Für die Polizei bleibt die bittere Erkenntnis: Was als gemeinschaftliche Bergtour begann, endete in Tod, Verrat und Mord.