Die Rosenheim Cops 56. Nur der Mond schaut zu Staffel 5 Folge 2
Mord im Mondschein – ein mörderisches Spiel in Rosenheim
In Rosenheim entfaltet sich ein Verbrechen voller Geheimnisse, Verdächtigungen und überraschender Enthüllungen. Alles beginnt mit einer Leiche, die unter mysteriösen Umständen auftaucht. Dr. Krüger, ein Arzt, wird brutal erschlagen – und die Polizei steht vor einem rätselhaften Fall. Die Ermittler Hofer und Lind stoßen schon bald auf ein Netz aus Lügen, Neid und Intrigen, das weit über die erste Mordnacht hinausreicht.
Schon die ersten Spuren sind ungewöhnlich: Die Tatwaffe ist ein spezieller, gebogener Hammer, offenbar lackiert und neu gekauft. Lackreste am Fundort bestätigen dies. Zudem lässt die Analyse vermuten, dass der Täter Linkshänder ist – eine wertvolle, aber gefährliche Spur. Die Kommissare beginnen sofort, alle Schlosser und Handwerker der Umgebung zu überprüfen, die solche Werkzeuge verwenden.
Dabei geraten sie auf die Fährte von Matthias Zeller, einem Künstler und passionierten Segler. Zeller hat in der Vergangenheit unter Schlafwandeln gelitten, besonders bei Vollmond. Immer wieder ist er nachts durch die Straßen gezogen, hat Lärm gemacht und sich am nächsten Morgen an nichts erinnert. Ein echtes „Rosenheimer Original“. Für manche Nachbarn war es ein Kuriosum, für andere eine Belastung. Dr. Hausleitner, ein Arzt mit eigener Praxis, hatte ihn behandelt und seine nächtlichen Eskapaden scheinbar in den Griff bekommen. Doch genau diese Verbindung bringt ihn ins Visier der Ermittler.

Währenddessen tauchen immer neue Verstrickungen auf. Zeller hatte vor Jahren einen schweren Unfall bei Vollmond: Ein schwarzer Sportwagen hatte ihn angefahren, der Fahrer flüchtete. Sein Arm blieb dauerhaft geschädigt. Die Ermittler finden nun heraus, dass an jenem Abend eine Frau am Steuer saß – begleitet von einem Mann. Bald stellt sich heraus, dass es sich dabei um die Frau eines Bekannten handelte, die zugleich eine Affäre mit Dr. Krüger hatte. Das Motiv für eine Vertuschung wird damit immer deutlicher: Ein einziger Skandal hätte mehrere Existenzen zerstören können.
Der Kreis der Verdächtigen erweitert sich. Besonders Dr. Hausleitner wirkt zunehmend verdächtig. Er hatte wirtschaftliche Probleme: Seine Praxis lief schlecht, er war hoch verschuldet und musste um seine Existenz bangen. Als ausgerechnet Dr. Krüger, beliebt bei den Patienten und mit unkonventionellen Methoden erfolgreich, sich in Rosenheim niederließ, brach Hausleitners Einkünftebasis weiter weg. Zudem stand die Eröffnung einer privaten Klinik im Raum, die Krüger gemeinsam mit einem Architekten plante – ein Projekt, das Hausleitner endgültig ruinieren könnte.
Der Fall spitzt sich zu, als Hofer und Lind Beweise finden, die kaum noch zu widerlegen sind. Ein Bonsai-Blatt wird am Tatort entdeckt. Dieses Blatt stammt zweifellos von einem Baum, der in Hausleitners Besitz ist. Zusammen mit den Spuren am Hammer ergibt sich ein klares Bild: Hausleitner hat sowohl die Tatwaffe als auch den Bonsai im selben Baumarkt gekauft – und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als er angeblich woanders gewesen sein will. Die Kassiererin erinnert sich ebenfalls an den Käufer.
Um seine Spuren zu verwischen, versucht Hausleitner, den Verdacht auf Zeller zu lenken. Mit Hilfe seiner Hypnosetherapien manipulierte er Erinnerungen und wollte den Künstler zu einem perfekten Sündenbock machen. Fingerabdrücke auf der Waffe, angeblich schlafwandlerische Zustände und ein unklarer Gedächtniszustand hätten leicht ein Bild ergeben, das Zeller zum Täter gemacht hätte. Doch die Ermittler durchschauen das Spiel.
Parallel dazu geraten persönliche Geschichten ans Licht. Die Frau, die in den Unfall mit dem schwarzen Sportwagen verwickelt war, gesteht schließlich, dass sie eine Affäre mit Dr. Krüger hatte. Sie und ihr Ehemann hatten allen Grund, den Vorfall zu vertuschen. Doch obwohl dieser Aspekt dramatisch klingt, führt er nicht direkt zum Mord. Er zeigt vielmehr, in welchem Netz von Beziehungen, Lügen und Affären sich die Beteiligten befanden – und wie viele Menschen Gründe hatten, Dr. Krüger zu fürchten oder zu hassen.

Im Verhör konfrontieren Hofer und Lind schließlich Hausleitner mit der erdrückenden Beweislast: seine Fingerabdrücke auf dem Hammer, die Verbindung zu Bonsai und Werkzeug, seine finanziellen Probleme und das klare Motiv. Zunächst versucht er noch, alles abzustreiten oder zu relativieren. Doch die Logik der Indizien ist zu stark. Es wird klar: Hausleitner hatte die Tat geplant, den Hammer gezielt gekauft, die Spur mit dem Bonsai aber übersehen.
Am Ende ergibt sich ein klares Bild: Hausleitner erschlug Dr. Krüger in einem Akt der Verzweiflung und des Neids. Krügers Erfolg bedrohte seine berufliche Zukunft, seine Ehe und seine Stellung in der Stadt. Zudem hatte er durch die Hypnose-Methode versucht, Zeller zum idealen Sündenbock zu machen. Doch ein unscheinbares Blatt und die Hartnäckigkeit der Ermittler brachten die Wahrheit ans Licht.
Der Fall zeigt, wie eng in Rosenheim persönliche Schicksale, Affären, wirtschaftliche Interessen und alte Wunden miteinander verflochten sind. Ein Mord im Mondschein – ausgelöst durch verletzten Stolz, wirtschaftliche Not und die gefährliche Mischung aus Neid und Ehrgeiz.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Noch so durchdachte Pläne scheitern oft an den kleinsten Details – ein Bonsai-Blatt, das sich nicht verbergen ließ, brachte den Täter zu Fall.