Die Rosenheim-Cops 217 – Die Spitze der Feder (HD) [Staffel 11 Folge 3] Krimi-Serie 2011
Plot-Spoiler: Mord an der Musikjournalistin Erika Hessler
In Rosenheim steht die feierliche Verleihung des Preises „Spitze Feder“ für exzellenten Musikjournalismus an. Preisträgerin ist die bekannte, scharfzüngige Kritikerin Erika Hessler. Viele illustre Gäste treffen sich in der Musikakademie, darunter Ex-Kriminaldirektor Maximilian Hepp, der mittlerweile Professor ist und als Kandidat für den Posten des künstlerischen Leiters des neuen Münchner „Musikdoms“ gilt. Hepp verbindet den Termin mit einem Wiedersehen alter Kollegen – unter anderem Kommissar Sven Hansen, Korbinian Hofer und Controllerin Miriam Ortmann.
Doch bevor die Preisverleihung beginnt, findet Hansen zusammen mit Hofer und Hepp im Vortragsraum eine grausige Szene: Erika Hessler wurde erschlagen, offenbar erst ein bis zwei Stunden zuvor. Als Tatwaffe entpuppt sich ein schwerer Paukenschlägel, ein Instrument aus der Akademie. Kampfspuren fehlen – die Journalistin muss ihren Mörder gekannt und ihm vertraut haben.
Ermittlungen und erste Verdächtige
Die Kommissare stoßen sofort auf mehrere mögliche Täter.
- Prof. Maximilian Hepp: Er verschweigt zunächst, dass er Hessler am Morgen allein aufsuchte. In ihrer Laptop-Datei – kurz vor dem Mord gelöscht – hatte Hessler einen Enthüllungsartikel vorbereitet, der Hepps Bewerbung für den Münchner Musikdom zerstören sollte („ein Ex-Polizist als Kulturschaffender – untragbar“). Fasern seines Schals finden sich auf dem gelöschten Laptop. Hepp gerät unter Mordverdacht, gesteht aber lediglich, dass er aus Panik den Artikel gelöscht und Fingerabdrücke verwischt hat, um seine Karriere nicht zu gefährden.
- Josef Mener, ehemaliger Chefdirigent der Rosenheimer Blaskapelle: Er wurde von Hessler öffentlich ruiniert, nachdem sie ihn wegen eines betrunkenen Auftritts anprangerte. Er hatte sie sogar einmal mit einem Paukenschlägel bedroht. Doch in der Tatnacht feierte er nachweislich mit Freunden.
- Assistentin Silke Zilke: Sie arbeitete eng mit Hessler zusammen, fühlte sich aber ausgebeutet. Aus Rache unterschlug sie Material eines geheimen Beethoven-Brief-Projekts und verriet Hepp den bevorstehenden Enthüllungsartikel. Auch sie hat Motiv und Gelegenheit, doch ein Alibi für die Tatzeit.

Das Ehegeheimnis
Schließlich rückt Hesslers Ehemann Bernhard Hessler, ein warmherziger Steuerberater, ins Visier. Die Ehe war kinderlos und von ständigen Demütigungen geprägt. Bernhard gibt sich freundlich, doch seine Fassade bröckelt, als neue Beweise auftauchen: Am Tatort fehlt Hesslers Diktafon, mit dem sie gewöhnlich arbeitete. Stattdessen entdecken die Ermittler ihr Handy, dessen Diktierfunktion unbemerkt mitlief. Die Aufnahme dokumentiert den gesamten Mord: Bernhard bringt seiner Frau die vergessene Lesebrille, die beiden geraten in einen bitteren Streit, jahrelange Kränkungen brechen auf – und in einem Wutanfall erschlägt er sie mit dem Paukenschlägel. Seine Stimme ist eindeutig zu hören, als er sagt, er sei „froh, dass es vorbei ist“.
Auflösung und Nachspiel
Bernhard Hessler gesteht, wird abgeführt und wegen Mordes angeklagt. Professor Hepp wird von allen Vorwürfen entlastet – und erhält trotz des Skandals den begehrten Posten als künstlerischer Leiter des Musikdoms. Ironisch bemerkt er, dass er nun tatsächlich „hautnah in ein Ermittlungsverfahren involviert“ war.
Der Fall zeigt einmal mehr, wie private Kränkungen und verletzte Ehen gefährlicher sein können als beruflicher Ehrgeiz: Nicht der gefallene Dirigent, nicht die ehrgeizige Assistentin und auch nicht der um seine Karriere bangende Ex-Polizist töteten Erika Hessler, sondern der Mann, den sie jahrzehntelang demütigte – ihr eigener Ehemann.