Die Rosenheim Cops 203 Ein ehrenwertes Haus Staffel 10 Folge 19

Ein zweiter Mord in derselben Wohnung innerhalb von zwei Jahren sorgt für Aufsehen in Rosenheim. Kommissare Hansen und Stadler geraten in einen komplexen Fall aus Habgier, alten Feindschaften und gescheiterten Beziehungen – mit einem unerwarteten Täter am Ende.


Der neue Leichenfund

Früh am Morgen wird in der Rottstraße 22 die Wohnungstür von Volker Sasse, 58, verdächtig offen vorgefunden. Der neue Hausmeister Herr Brandl und Nachbarin Frau Freisinger entdecken Sasse tot im Schlafzimmer – erstickt mit einem Kissen, während er schlief. Abwehrspuren fehlen, der Todeszeitpunkt liegt um Mitternacht. Auffällig: Genau in dieser Wohnung wurde vor zwei Jahren bereits Frau Wittenberg, Sasses frühere Lebensgefährtin und Eigentümerin des Hauses, erschlagen aufgefunden. Damals galt der Mord als geklärt, doch nun glaubt Stockl sofort an einen „Hausfluch“.


Opferprofil

Volker Sasse, pensionierter Tanzlehrer, war kinderlos und galt als schwieriger Vermieter. Nach dem Tod von Frau Wittenberg hatte er das Haus geerbt. Er plante eine umfangreiche Sanierung und wollte mehrere Mieter per Räumungsklage loswerden, um das Gebäude teuer zu verkaufen. Damit machte er sich viele Feinde:

  • Herr Wolf, ein cholerischer Nachbar, gegen den Sasse bereits eine Räumungsklage eingeleitet hatte.
  • Martina Limbach, Sasses jüngere Geliebte, mit der er heftig gestritten haben soll.
  • Sabine König, eine neue Bekanntschaft, die angeblich schon andere ältere Herren finanziell ausgenommen hatte.
  • Neppe Beckmann, Neffe der ermordeten Frau Wittenberg, der mehrfach bei Sasse gesehen wurde und ein dubioser Anlageberater ist.
  • Die Rosenheim-Cops Staffel 10 Episodenguide (Seite 2) – fernsehserien.de

Erste Spuren

Die Ermittler finden keinerlei Einbruchsspuren: Der Täter muss einen Schlüssel gehabt haben oder das Türschloss manipuliert haben. Auf einem Skulpturen-Set, das in Schlafzimmer und Flur doppelt steht, entdeckt die Spurensicherung keine brauchbaren Fingerabdrücke – was verdächtig sauber wirkt. Ein wichtiges Detail: Am Todestag hob Sasse 200.000 Euro von seinem Konto ab. Das Geld ist unauffindbar.


Verdächtige und Motive

  1. Martina Limbach (Ex-Geliebte)
    • Motiv: Eifersucht und Streit.
    • Alibi: Behauptet, in einem Supermarkt im Industriegebiet gearbeitet zu haben. Zeugen bestätigen dies nur teilweise.
    • Auffälligkeit: Lautstarke Auseinandersetzungen am Vorabend mit Sasse.
    • Ergebnis: Kein belastender Beweis, sie bleibt Verdächtige, wird später aber entlastet.
  2. Herr Wolf (Nachbar)
    • Motiv: Wut über Räumungsklage und persönliche Animositäten.
    • Auffälligkeit: Bekannter Alkoholiker, angeblich auf Entzug.
    • Indiz: Frische Fingerabdrücke in Sasses Wohnung, obwohl er behauptet, seit einem Jahr nicht dort gewesen zu sein.
    • Ergebnis: Gibt zu, Sasse am Nachmittag aufgesucht zu haben, weil dieser angeblich die Räumungsklage zurückziehen wollte. Streitet den Mord ab. Kein eindeutiger Tatnachweis.
  3. Sabine König (neue Bekannte)
    • Motiv: Finanzielle Bereicherung.
    • Ergebnis: Hat Sasse bereits für einen wohlhabenderen „Sponsor“ verlassen. Kein Tatverdacht.
  4. Neppe Beckmann (Neffe der ermordeten Wittenberg)
    • Motiv: Habgier und Rache. Sasse erbte das Haus, während Beckmann leer ausging.
    • Indizien: Häufige Besuche bei Sasse, ein fragwürdiges Alibi („Geschäftstreffen“), und schließlich taucht das fehlende Geld in seinem Badezimmer-Spülkasten auf.
    • Widersprüche: Behauptet, Sasse habe bei ihm anlegen wollen, sei aber nicht erschienen. Fingerabdrücke auf dem Geld.

Verhöre und Finten

Die Kommissare führen zahlreiche Gespräche:

  • Frau Freisinger berichtet von häufigem Streit zwischen Sasse und Wolf.
  • Wolf schildert Sasse als „Haus-Tyrann“, bestreitet aber jede Gewalt.
  • Limbach wirkt gekränkt, betont jedoch, die Beziehung sei nicht beendet gewesen.
  • Beckmann spielt den coolen Finanzberater, liefert aber ein lückenhaftes Alibi, das zwar von Geschäftspartner Reiskirchen bestätigt wird, aber zeitlich verdächtige Lücken hat.

Parallel ermittelt Frau Stockl im Umfeld, organisiert Protokolle und sorgt für humorvolle Zwischenszenen, während Achtziger und Stadler mit trockenen Kommentaren die Stimmung auflockern.


Die entscheidende Wendung

Der Bankdirektor meldet sich: Sasse hatte am Mordtag exakt 200.000 Euro abgehoben – dieselbe Summe, die später bei Beckmann in der Wohnung sichergestellt wird. Zusätzlich finden sich auf den Geldbündeln Beckmanns Fingerabdrücke. Unter Druck bricht er zusammen:

  • Beckmann hatte sich von Sasse Geld für „lukrative Anlagen“ erhofft.
  • Als Sasse kalte Füße bekam und das Geld selbst investieren wollte, sah Beckmann seine Chance schwinden.
  • Er besorgte sich über alte Kontakte einen Zweitschlüssel der Wohnung (möglicherweise von der verstorbenen Tante Wittenberg, bei der er ein- und ausging).
  • In der Mordnacht schlich er sich hinein, erstickte den schlafenden Sasse mit einem Kissen und versteckte das Geld in seiner Wohnung.

Verbindung zum alten Fall

Der Doppelmord im selben Haus war Zufall nur auf den ersten Blick: Beckmann hatte damals schon auf das Erbe der Tante gehofft. Als diese starb und Sasse erbte, wuchs seine Verbitterung. Zwei Jahre später nutzt er die Gelegenheit, sich doch noch zu bereichern – und begeht damit einen fast perfekten Mord, bis ihn das Geld verrät.

Die Rosenheim-Cops Staffel 10 Episodenguide (Seite 2) – fernsehserien.de


Nachspiel

  • Beckmann wird verhaftet und des Mordes an Volker Sasse sowie des Diebstahls der 200.000 Euro überführt.
  • Frau Stockl triumphiert: Kein Fluch, sondern schlicht Habgier.
  • Wolf und Limbach sind entlastet, auch wenn ihre Beziehungen zu Sasse toxisch blieben.
  • Die Rottstraße 22 bekommt ihren Ruf als „verfluchtes Haus“ trotzdem nicht los.

Fazit:
Was als mysteriöse Wiederholungstat in einer angeblich „verfluchten“ Wohnung beginnt, entpuppt sich als klassischer Rosenheim-Cops-Fall: viel Lokalkolorit, schrullige Nebenfiguren und am Ende die simpelste aller Erklärungen – Geldgier.