“Die REHA muss WARTEN!” – Auf geht’s nach Paris, Leo besuchen | Die Landarztpraxis
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Die Stimmung ist zunächst heiter – Musik und Applaus begleiten den Einstieg, doch schnell kippt die Atmosphäre ins Ernste. Ein Gespräch zwischen Freunden zeigt alte Wunden und neu aufflammende Konflikte. Einer wirft dem anderen vor, dass er sich seit Svenjas Auftauchen nur noch ums Feiern drehe. Dabei steht im Raum, dass er in Wahrheit Depressionen hatte und die Partys sowie das vermeintliche Luxusleben nur eine Flucht aus der inneren Leere waren. Er habe damals gar nicht erkannt, dass er krank war – alles diente bloß dazu, sich zu betäuben. Jetzt, nach der Therapie, denkt er nur noch an Max und seinen Freund, und er ist froh, endlich wieder daheim zu sein. Ein zaghafter Versöhnungsmoment entsteht, beide gestehen, dass sie froh sind, einander wiederzuhaben.
Doch die Ruhe hält nicht lange. Ein Arztgespräch bringt neue Dramatik: Wegen anhaltender Schmerzen im Bein soll einer der Männer kurzfristig in eine Rehaklinik, und das schon am nächsten Tag. Der Termin kollidiert mit den Hochzeitsvorbereitungen, doch er will die Chance nutzen. Seine Partnerin reagiert mit Verständnis, auch wenn die Last der Organisation auf ihr bleibt. Parallel dazu meldet sich die Tochter Leo. Mit jugendlicher Begeisterung erzählt sie, dass ein Bild, das sie gemalt hat, bei einer Ausstellung in Paris gezeigt werden soll. Stolz und Freude überschlagen sich, die Eltern wollen unbedingt dabei sein. Damit gerät die geplante Reha ins Wanken, weil niemand diesen großen Moment verpassen will.
Währenddessen entfaltet sich eine leichtere, fast komödiantische Nebenhandlung: In einem Bistro wird ein peinlicher Moment zur großen Wendung, als ein Becher zu Boden fällt und ein vermeintlich „normaler“ Mann sich als Milliardär entpuppt. Doch statt Geheimagentenfantasien bleibt es geerdet: Er ist Kunstsammler, der Leos Werk ausstellen möchte. Für Leo ist dies ein Meilenstein, und die Familie beschließt spontan, nach Paris zu fahren.
Ein anderer Handlungsstrang kreist um Bianca, Mati und Donato. Ein Picknick am See wird geplant, doch ausgerechnet da taucht Donato auf, und es kommt zu einem höflichen, aber angespannten Gerangel darum, wie man die Zeit verbringt. Schließlich schlägt jemand vor, einfach zu dritt etwas zu unternehmen. Dieser „Dreierkompromiss“ zeigt unterschwellig die Verwicklungen der Beziehungen und die unausgesprochenen Gefühle zwischen den Figuren.
Währenddessen kämpft Svenja mit alten Mustern. Sie will weiterhin feiern, Abenteuer erleben, die Nacht durchmachen. Doch ihre Freundin zieht die Bremse: Sie will schlafen, an morgen denken, Verantwortung zeigen – und vor allem Basti nicht noch mehr Stress machen. Die Prioritäten haben sich verschoben. Svenja wirft ihr vor, sich in einen „Familientraum“ hineinzusteigern, der nicht zu ihr passe. Sie hält ihr vor Augen, dass Luxus, Abenteuer und Freiheit doch viel mehr ihrem Wesen entsprechen. Doch die Freundin bleibt standhaft: Liebe und Familie haben Vorrang. Damit wird klar, dass die Freundschaft Risse bekommt, weil beide inzwischen in verschiedenen Welten leben.
Parallel dazu drängt Fabian Alexander zur Reha in Salzburg. Alles sei vorbereitet, der Oberarzt warte. Doch Alexander zögert. Er will nach Paris zu Leos Vernissage – seine Tochter ist für ihn Anker und Kraftquelle. Fabian ist entsetzt, weil er alles organisiert hat und Alexanders Entscheidung wie ein Rückzieher wirkt. Alexander beschwichtigt: Es gehe nicht darum, den Entzug abzusagen, sondern ihn um eine Woche zu verschieben. Er sei sicher, dass die Tage mit seiner Familie ihm die nötige Stärke geben würden. Für Fabian bleibt jedoch der bittere Nachgeschmack, dass Alexander seine Sucht verharmlost.
Die Episode arbeitet sich immer wieder am Spannungsfeld zwischen Pflicht und Sehnsucht, zwischen Verantwortung und Eskapismus ab. Auf der einen Seite steht die harte Realität von Krankheit, Abhängigkeit und Therapie; auf der anderen Seite die Verlockung von Kunst, Paris und Familie. Alexander setzt auf Hoffnung und das Band zu seiner Tochter, während Fabian das medizinische Risiko betont.
Gegen Ende schleicht sich eine Mischung aus Ernst und Humor ein. Es wird eine alte Geschichte ausgepackt: In Mexiko hätte einer beinahe einen waghalsigen Klippensprung gemacht – zwanzig Meter in die Tiefe. Nur die brutale Gewalt eines Freundes habe verhindert, dass er sein Leben riskiert. Alle lachen nervös, erkennen aber gleichzeitig, wie knapp es damals war. Diese Erinnerung verdeutlicht, dass Lebenslust und Todesnähe bei den Figuren oft gefährlich nah beieinanderliegen.
Schließlich verabschieden sich einige Figuren, packen ihre Sachen und treten die Heimreise an. Andere bereiten sich auf Paris vor. Zurück bleibt das Gefühl, dass nichts endgültig gelöst ist: Die Reha wurde verschoben, die Abhängigkeit nicht besiegt, die Freundschaften sind angekratzt und die Liebe steht unter Belastung. Gleichzeitig gibt es Hoffnung, getragen von der Aussicht, Leo auf einer großen Bühne in Paris zu sehen – und vielleicht dort die Kraft zu finden, um die Schatten der Vergangenheit endgültig zu besiegen.