IPA RO: Preis für Rosenheim Cops
Müller in ihr Lieblingscafé trat. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und warmen Croissants umhüllte sie, doch die Freude über diesen Ort konnte die innere Leere nicht füllen, die sie seit Monaten verspürte. Anna hatte einst die Hauptrollen in beliebten ZDF-Serien gespielt, doch die letzten Jahre waren für sie eine einzige Durststrecke gewesen.

Als sie sich an einen Tisch setzte, bemerkte sie die Blicke der anderen Gäste. Früher hätte sie sich geschmeichelt gefühlt, doch jetzt war es eher eine Erinnerung an vergangene Zeiten. Sie griff nach ihrem Handy und scrollte durch die Nachrichten. Immer wieder die gleichen Absagen: „Leider haben wir uns für jemand anderen entschieden.“ Ein Seufzer entglitt ihren Lippen.
„Anna, alles in Ordnung?“ fragte ihre beste Freundin, Lisa, die gerade hereinkam. Lisa war immer an ihrer Seite gewesen, in guten wie in schlechten Zeiten.
„Ich weiß nicht, Lisa. Ich fühle mich, als wäre ich in einem schwarzen Loch gefangen“, gestand Anna. „Es ist, als ob ich nicht mehr existiere. Keine Anrufe, keine Angebote. Ich habe das Gefühl, dass ich vergessen wurde.“
Lisa setzte sich gegenüber von ihr und nahm ihre Hände in die ihren. „Das ist nicht wahr. Du bist eine großartige Schauspielerin. Vielleicht ist es nur eine Phase. Der Markt ist hart, das wissen wir beide. Aber du musst weitermachen. Du darfst nicht aufgeben.“
Anna nickte, doch der Zweifel nagte an ihr. Sie hatte alles gegeben, um sich in der Branche einen Namen zu machen. Sie hatte die besten Schulen besucht, unzählige Castings durchlaufen und sich in verschiedene Rollen verwandelt. Doch alles schien vergebens zu sein.
„Ich habe sogar an einem Workshop teilgenommen, um meine Fähigkeiten zu verbessern“, fuhr sie fort. „Aber es bringt nichts. Ich habe das Gefühl, dass die Produzenten mich nicht mehr sehen wollen. Vielleicht bin ich einfach zu alt geworden für die Rollen, die ich früher gespielt habe.“
„Das ist Quatsch!“, rief Lisa aus. „Du bist talentiert und hast noch so viel zu geben. Denk an all die jungen Schauspielerinnen, die gerade erst anfangen. Sie haben keine Erfahrung, keine Tiefe. Du hast Geschichten zu erzählen!“
Anna lächelte schwach. „Ich weiß, dass du es gut meinst, aber ich kann nicht anders, als mich verloren zu fühlen. Ich habe das Gefühl, dass ich die Kontrolle über mein Leben verloren habe. Ich bin nicht mehr die, die ich einmal war.“
In diesem Moment bemerkte Anna eine Gruppe junger Schauspielerinnen, die am Nebentisch saßen und lachten. Sie waren voller Energie und Hoffnung, während Anna sich wie ein Schatten fühlte. „Das sind die neuen Gesichter“, murmelte sie. „Sie sind das, was die Branche jetzt will.“
„Vielleicht solltest du versuchen, eine andere Art von Rolle zu suchen“, schlug Lisa vor. „Etwas, das nicht dem Klischee entspricht. Du könntest auch hinter die Kamera gehen oder in das Schreiben einsteigen.“
Anna dachte darüber nach. „Vielleicht könnte ich ein Drehbuch schreiben. Eine Geschichte über eine Schauspielerin, die kämpft, um ihren Platz in der Welt zurückzugewinnen. Aber wer würde das schon interessieren?“
„Jeder, der jemals einen Traum hatte und ihn verloren hat“, sagte Lisa. „Das ist eine universelle Geschichte. Du musst nur den Mut finden, sie zu erzählen.“
Die Worte ihrer Freundin hallten in ihrem Kopf wider. Vielleicht war das der Schlüssel – nicht darauf zu warten, dass die Rollen zu ihr kamen, sondern selbst aktiv zu werden. Anna fühlte einen Funken Hoffnung aufblitzen.
„Ich werde es versuchen“, sagte sie entschlossen. „Ich werde meine eigene Geschichte schreiben. Ich werde nicht aufgeben, bis ich wieder auf der Bühne stehe oder auf der Leinwand zu sehen bin.“
Die beiden Frauen lächelten sich an, und für einen Moment schien die Dunkelheit, die Anna umgeben hatte, zu schwinden. Sie wusste, dass der Weg vor ihr lang und steinig sein würde, abe