Votación decisiva en la fábrica: se aprueba la venta a Massina del 51% de las acciones de Perfumerías De la ReinaSueños de libertad – Die entscheidende Abstimmung Der Morgen über Santa Felicia bricht grau und schwer an. Über der alten Parfümfabrik „De la Reina“ hängt dichter Nebel – als wolle er das Unvermeidliche verschleiern. Seit Wochen gärt es in den Fluren, zwischen den Maschinen, in den Herzen der Arbeiter. Heute wird entschieden, wem die Zukunft gehört. Drinnen herrscht eine unheimliche Stille. Die Luft riecht nach Lavendel und Eisen – nach Schönheit und Schweiß, nach allem, was diese Fabrik immer war: ein Traum aus Duft und Kampfgeist. I. Die Spannung steigt In der großen Halle haben sich alle versammelt: Arbeiterinnen, Verwalter, Anteilseigner. An der Stirnseite des Tisches steht Carmen De la Reina, die Erbin des Hauses – aufrecht, aber blass. Ihre Hände ruhen auf einem vergilbten Dokument, das sie zu vernichten wünschte, aber nicht darf: der Vertrag mit der italienischen Firma Massina & Co., die 51 % der Anteile übernehmen will. Neben ihr sitzt Don Ricardo Massina, elegant, kalt, mit einem Lächeln, das mehr verspricht, als es hält. Seine Augen gleiten durch den Raum – kalkulierend, besitzergreifend, als hätte er alles längst gewonnen. Carmen spürt seinen Blick. Sie hebt das Kinn, entschlossen, aber innerlich zerrissen. „Heute,“ beginnt sie mit fester Stimme, „entscheiden wir über die Zukunft von Perfumerías De la Reina. Über unsere Freiheit… oder unseren Verkauf.“ Ein Murmeln geht durch die Menge. Die älteren Arbeiter sehen zu Boden, die jüngeren flüstern aufgeregt. In der ersten Reihe steht Lucía Ramírez, die Gewerkschafterin, deren Bruder vor Jahren bei einem Brand in der Fabrik ums Leben kam. Sie presst die Lippen zusammen. Ihr Blick sagt alles: Heute wird es kein Schweigen geben. II. Das Angebot Don Ricardo erhebt sich, lächelt verbindlich und breitet die Hände aus. „Meine Freunde,“ sagt er, „ich bin kein Feind, sondern ein Partner. Massina bringt Kapital, Stabilität und Zugang zu internationalen Märkten. Mit unserer Hilfe wird De la Reina nicht untergehen – sie wird aufblühen.“ Seine Worte hallen in der Halle wider, glatt wie das Parfüm, das sie verkaufen. Doch Lucía ruft dazwischen: „Aufblühen? Oder ersticken? Ihr wollt nicht helfen – ihr wollt besitzen!“ Ein Raunen. Don Ricardo lächelt kühl. „Was ist Besitz, Señorita, wenn nicht Verantwortung?“ Lucía tritt einen Schritt vor. „Verantwortung? Ihr habt Arbeiter in Andalusien entlassen, als eure Gewinne sanken. Und ihr wollt uns glauben machen, ihr würdet uns retten?“ Applaus. Einige rufen Zustimmung, andere senken nervös die Blicke. Carmen hebt die Hand, um Ruhe zu schaffen. „Lucía, bitte. Wir müssen sachlich bleiben.“ Lucía sieht sie an – enttäuscht, fast wütend. „Sachlich? Carmen, du weißt, was dieser Vertrag bedeutet. Er verkauft nicht nur unsere Anteile – er verkauft unsere Seele.“ Ein Moment der Stille. Carmen antwortet nicht sofort. Denn tief in ihr weiß sie: Lucía hat recht. III. Ein persönlicher Konflikt Später, im kleinen Büro, findet Gabriel Vega sie allein. „Carmen,“ sagt er leise, „du musst das nicht tun. Es gibt andere Wege.“ Sie dreht sich um. Ihr Blick ist müde. „Welche? Wir haben Schulden, Lieferverträge, Streiks. Ohne Massina sind wir verloren.“ „Oder frei,“ entgegnet er. „Frei zu scheitern – aber auf eigenen Füßen.“ Sie schüttelt den Kopf. „Freiheit bezahlt keine Löhne, Gabriel.“ Er tritt näher. „Aber sie bewahrt Würde. Wenn du diesen Vertrag unterschreibst, wirst du nie wieder in diesen Spiegel schauen können.“ Sie sieht ihn an. Zwischen ihnen liegt eine Geschichte aus Vertrauen, Nähe – und etwas, das nie ausgesprochen wurde. „Du glaubst, ich tue das aus Angst?“ „Nein,“ sagt er. „Aus Liebe. Zu deinem Vater. Zu diesem Namen. Aber Liebe darf keine Ketten schmieden.“ Carmen sieht zu Boden. Ihre Finger zittern leicht. „Ich wünschte, du hättest Unrecht.“ IV. Die Abstimmung Zurück in der Halle.

Sueños de libertad – Die entscheidende Abstimmung

Der Morgen über Santa Felicia bricht grau und schwer an. Über der alten Parfümfabrik „De la Reina“ hängt dichter Nebel – als wolle er das Unvermeidliche verschleiern.
Seit Wochen gärt es in den Fluren, zwischen den Maschinen, in den Herzen der Arbeiter. Heute wird entschieden, wem die Zukunft gehört.

Drinnen herrscht eine unheimliche Stille.
Die Luft riecht nach Lavendel und Eisen – nach Schönheit und Schweiß, nach allem, was diese Fabrik immer war: ein Traum aus Duft und Kampfgeist.


I. Die Spannung steigt

In der großen Halle haben sich alle versammelt: Arbeiterinnen, Verwalter, Anteilseigner.
An der Stirnseite des Tisches steht Carmen De la Reina, die Erbin des Hauses – aufrecht, aber blass. Ihre Hände ruhen auf einem vergilbten Dokument, das sie zu vernichten wünschte, aber nicht darf: der Vertrag mit der italienischen Firma Massina & Co., die 51 % der Anteile übernehmen will.

Neben ihr sitzt Don Ricardo Massina, elegant, kalt, mit einem Lächeln, das mehr verspricht, als es hält. Seine Augen gleiten durch den Raum – kalkulierend, besitzergreifend, als hätte er alles längst gewonnen.

Carmen spürt seinen Blick. Sie hebt das Kinn, entschlossen, aber innerlich zerrissen.

„Heute,“ beginnt sie mit fester Stimme, „entscheiden wir über die Zukunft von Perfumerías De la Reina. Über unsere Freiheit… oder unseren Verkauf.“

Ein Murmeln geht durch die Menge. Die älteren Arbeiter sehen zu Boden, die jüngeren flüstern aufgeregt.
In der ersten Reihe steht Lucía Ramírez, die Gewerkschafterin, deren Bruder vor Jahren bei einem Brand in der Fabrik ums Leben kam.
Sie presst die Lippen zusammen. Ihr Blick sagt alles: Heute wird es kein Schweigen geben.


II. Das Angebot

Don Ricardo erhebt sich, lächelt verbindlich und breitet die Hände aus.

„Meine Freunde,“ sagt er, „ich bin kein Feind, sondern ein Partner. Massina bringt Kapital, Stabilität und Zugang zu internationalen Märkten. Mit unserer Hilfe wird De la Reina nicht untergehen – sie wird aufblühen.“

Seine Worte hallen in der Halle wider, glatt wie das Parfüm, das sie verkaufen.
Doch Lucía ruft dazwischen:

„Aufblühen? Oder ersticken? Ihr wollt nicht helfen – ihr wollt besitzen!“

Ein Raunen.
Don Ricardo lächelt kühl.

„Was ist Besitz, Señorita, wenn nicht Verantwortung?“

Lucía tritt einen Schritt vor.

„Verantwortung? Ihr habt Arbeiter in Andalusien entlassen, als eure Gewinne sanken. Und ihr wollt uns glauben machen, ihr würdet uns retten?“

Applaus. Einige rufen Zustimmung, andere senken nervös die Blicke.

Carmen hebt die Hand, um Ruhe zu schaffen.

„Lucía, bitte. Wir müssen sachlich bleiben.“

Lucía sieht sie an – enttäuscht, fast wütend.

„Sachlich? Carmen, du weißt, was dieser Vertrag bedeutet. Er verkauft nicht nur unsere Anteile – er verkauft unsere Seele.“

Ein Moment der Stille.
Carmen antwortet nicht sofort. Denn tief in ihr weiß sie: Lucía hat recht.


III. Ein persönlicher Konflikt

Später, im kleinen Büro, findet Gabriel Vega sie allein.

„Carmen,“ sagt er leise, „du musst das nicht tun. Es gibt andere Wege.“

Sie dreht sich um. Ihr Blick ist müde.

„Welche? Wir haben Schulden, Lieferverträge, Streiks. Ohne Massina sind wir verloren.“
„Oder frei,“ entgegnet er. „Frei zu scheitern – aber auf eigenen Füßen.“

Sie schüttelt den Kopf.

„Freiheit bezahlt keine Löhne, Gabriel.“

Er tritt näher.

„Aber sie bewahrt Würde. Wenn du diesen Vertrag unterschreibst, wirst du nie wieder in diesen Spiegel schauen können.“

Sie sieht ihn an. Zwischen ihnen liegt eine Geschichte aus Vertrauen, Nähe – und etwas, das nie ausgesprochen wurde.

„Du glaubst, ich tue das aus Angst?“
„Nein,“ sagt er. „Aus Liebe. Zu deinem Vater. Zu diesem Namen. Aber Liebe darf keine Ketten schmieden.“

Carmen sieht zu Boden.
Ihre Finger zittern leicht.

„Ich wünschte, du hättest Unrecht.“


IV. Die Abstimmung

Zurück in der Halle.