ZDF Die Rosenheim-Cops: Tod am dritten Loch (Staffel 2 Folge 8)

unser diesjähriger Tag der offenen Tür war wieder mal ein voller Erfolg ich glaube das kann man jetzt schon sagen

Im Golfclub am Chiemsee findet ein „Tag der offenen Tür“ statt – ein gesellschaftliches Ereignis mit Tombola, Gästen und vielen Mitgliedern. Alles scheint festlich, bis ein dunkler Schatten über die Veranstaltung fällt: ein Mord.

Auftakt: Feststimmung und erste Spannungen

Zu Beginn herrscht ausgelassene Atmosphäre. Bei der Tombola wird sogar ein Wochenende in München verlost. Doch hinter den Kulissen brodelt es bereits. Ein Mann wird bedroht, andere geraten in Streit – und es zeigt sich, dass nicht alle Anwesenden wegen des Golfsports hier sind. Manche suchen Nähe, andere Ablenkung, wieder andere verbergen dunkle Geheimnisse.

Ein prägnanter Satz fällt: „Wer Golf lernen will, muss Demut lernen.“ Dieses Leitmotiv zieht sich durch die Folge – als Hinweis darauf, dass im Club Stolz, Machtspielchen und Rivalitäten lauern.

Der Mordfall: Ein Toter im Golfclub

Bald darauf die Schocknachricht: Ein Mann, ein Münchner namens Kera, wird tot aufgefunden – erschlagen, offenbar mit einem Golfschläger. Sein zweiter Schuh fehlt, was die Ermittler Hofer und Satori stutzig macht. Schon bald wird klar, dass es sich bei Kera nicht um irgendeinen Besucher handelt: Er war Privatdetektiv und im Auftrag des Clubpräsidenten im Einsatz.

Keras Aufgabe bestand darin, eine Serie von Diebstählen im Club aufzuklären. Wertgegenstände waren wiederholt verschwunden, und die Leitung wollte den Täter ausfindig machen, ohne die Polizei einzuschalten.

Die Rosenheim-Cops S08E02: Tod im Spielzeugland – fernsehserien.de

Erste Spuren: Verdächtige und Motive

Die Kommissare erfahren, dass Kera im Clubhaus in Streit geraten war – gleich mit mehreren Personen.

  • Der Clubtrainer Teubner gerät unter Verdacht, weil er angeblich vom Detektiv beim Stehlen erwischt wurde. Ein Zeuge will gehört haben, wie Teubner Kera sogar mit dem Tod bedrohte. Dazu kommt: Teubner hat eine Jugendstrafe wegen Totschlags – ein schwerer Makel, der nun wieder gegen ihn spricht. Außerdem wurde Kera mit einem Golfschläger getötet, und ausgerechnet ein Schläger von Teubner wird neben der Leiche gefunden.
  • Die Rechtsanwältin Lenz erklärt, dass sie Kera vermittelt habe. Er sei absolut diskret gewesen. Sie streut allerdings auch die Vermutung, dass die Auseinandersetzung mit dem Clubtrainer im Mittelpunkt stand.
  • Die Familie Seibold wird schnell zum Kernverdacht. Marion Seibold, die Frau des Arztes Werner Seibold, leidet unter Kleptomanie. Immer wieder „vergisst“ sie zu bezahlen, stiehlt Dinge – auch im Club. Kera hatte sie beim Klauen erwischt. Das bedeutete für sie nicht nur persönliche Scham, sondern auch eine existentielle Gefahr: Käme das ans Licht, könnte es den Ruf der Klinik ihres Mannes ruinieren. Marion wurde von Zeugen dabei gehört, wie sie Kera anschrie, er dürfe ihr Leben nicht zerstören.
  • Werner Seibold, ihr Mann, hat seiner Frau nach außen ein Alibi verschafft. Doch Zweifel wachsen, ob dieses Alibi echt ist. Schließlich stellt sich heraus, dass er in der Tatnacht noch einmal mit dem Auto unterwegs war.

Ermittlungen und falsche Fährten

Die Kommissare wühlen sich durch ein Geflecht aus Intrigen, Heimlichkeiten und gegenseitigen Anschuldigungen.

  • Teubner streitet alles ab, wirkt aber zunehmend nervös. Unter Druck droht er zu kollabieren und wird schließlich vorläufig festgenommen. Die Indizienlast scheint erdrückend.
  • Gleichzeitig tauchen Hinweise auf, dass es noch weitere Motive gibt: Die Diebstähle, die psychischen Probleme von Marion, die berufliche Abhängigkeit des Trainers.

Ein Nebenstrang: Satori vermisst einen Kugelschreiber, den er Hofer verdächtigt hat, behalten zu haben – eine amüsante Nebenhandlung, die zeigt, wie sich auch Kleinigkeiten durchziehen.

Die entscheidende Wendung

Schließlich kommt ans Licht, dass nicht Teubner, sondern Dr. Werner Seibold der Täter ist.

  • Er hatte erkannt, dass Keras Recherchen seine Frau direkt belasteten.
  • Wäre bekannt geworden, dass Marion eine kleptomanische Straftäterin ist, hätte dies die Existenz seiner Privatklinik zerstört. Die zahlungskräftige Klientel (sogar die Frau des Justizministers) hätte die Klinik gemieden.
  • Werner wollte den Skandal unbedingt verhindern. Zunächst versuchte er, Kera zu bestechen, doch dieser lehnte ab.
  • Als der Detektiv nicht zu kaufen war, griff Seibold zum Golfschläger und erschlug ihn.

Das falsche Alibi, die Inszenierung mit dem beruhigten Eheweib – alles Teil seines Plans, die Schuld von sich abzulenken. Doch seine Frau belastet ihn indirekt: Sie gesteht, dass er nachts noch unterwegs war. Am Ende wird er überführt und festgenommen.

Private Konflikte im Hintergrund

Neben der Mordermittlung spielen auch die persönlichen Geschichten der Nebenfiguren eine große Rolle:

  • Marie und ihre Schwester streiten darüber, ob sie den Familienhof aufgeben und ins Golfclub-Restaurant einsteigen soll. Die Sorge um den Sohn Winzent, der heimlich raucht und rebelliert, verstärkt die Spannungen.
  • Winzent selbst droht ins Internat geschickt zu werden, fühlt sich ungeliebt und überlegt sogar kurz, von zu Hause wegzugehen. Schließlich findet er wieder Anschluss – seine Mutter verschiebt ihre Restaurantpläne, bis er älter und selbstständiger ist.
  • Humorvolle Seitenhandlungen wie Satoris Kugelschreiber oder die überzogenen Vorwürfe am Rande lockern den ernsten Mordfall auf.
  • Der verschleierte Tod

Auflösung

Am Ende ist die Wahrheit eindeutig:

  • Nicht der vorbestrafte Trainer Teubner, sondern der angesehene Arzt Werner Seibold ist der Täter.
  • Motiv: Schutz der eigenen Klinik und des Rufes, Angst vor einem Skandal um die Kleptomanie seiner Frau.
  • Marion selbst bleibt eine tragische Figur: von Schuldgefühlen und Selbsthass geplagt, aber letztlich nicht Täterin.
  • Teubner wird entlastet, auch wenn sein Ruf stark beschädigt bleibt.

Die Polizei legt den Fall zu den Akten. Für die Staatsanwaltschaft steht fest: Mord mit klarem Motiv. Seibold wird in Untersuchungshaft genommen.

Nachklang

Das Fest, das mit Jubel und Preisen begann, endet mit einem handfesten Skandal: Ein Clubmitglied als Mörder, eine kleptomanische Frau als unfreiwillige Mitspielerin, ein Trainer, der unschuldig beinahe unterging.

Privat nähern sich die Familien wieder an – wenn auch mit neuen Rollenbildern und Zukunftsplänen. Die Episode zeigt: Hinter den glänzenden Fassaden von Golfclub und Gesellschaft verbergen sich Abgründe aus Eitelkeit, Geheimnissen und Angst vor Gesichtsverlust.