Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 27
Plot-Spoiler: „nehmenuto kaputt spör“
In Rosenheim scheint es zunächst wie ein tragischer Haushaltsunfall: Die 60-jährige Rentnerin Ilse Menzel wird tot in ihrem Haus gefunden, angeblich nach einem Sturz von der Leiter beim Glühbirnenwechsel. Doch schon der erste genauere Blick der Kommissare Hofer und Hansen offenbart Zweifel. Die Verletzungen passen nicht zum Sturz, und ein Manschettenknopf mit einem auffälligen Wappen liegt am Tatort – ein Indiz für Mord.
Erste Spuren und Verdächtige
Die Ermittler stoßen bald auf ein Netz aus Nachbarschaftsstreit, Geldsorgen und langem Groll.
- Martin Menzel, der Sohn aus erster Ehe, wirkt nervös. Seine Boutique läuft schlecht, er hat hohe Schulden und brauchte dringend Geld. Kurz nach dem Todeszeitpunkt seiner Stiefmutter hebt jemand mit ihrer EC-Karte Geld ab – Überwachungskameras zeigen Martin. Er gesteht schließlich, nachts ins Haus gegangen zu sein, um sich die Karte zu nehmen und am Morgen zurückzubringen. Doch er beteuert, Ilse nicht getötet zu haben.
- Ulrich Fromm, ein Nachbar, hatte seit Jahren Ärger mit Frau Menzel. Sie blockierte sein Bauprojekt und kostete ihn viel Geld. Fromm log über sein Alibi beim Junggesellenabschied seines Sohnes. Auch er hat ein Motiv und keine wasserdichte Entlastung.
- Weitere Nachbarn berichten von lautem Streit auf dem Grundstück der Menzel zur Tatzeit, können die Person aber nicht erkennen.

Die Spur des Manschettenknopfs
Der mysteriöse Knopf führt zu einem Modellbauverein, dessen Mitglied ein gewisser Anton Langer war – der verschollene Ehemann der direkten Nachbarin Frau Langer. Anton ist angeblich nach Spanien ausgewandert, doch es gibt seit Monaten keinerlei Bankbewegungen. Merkwürdig: Ilse Menzel hatte kurz vor ihrem Tod beim Einwohnermeldeamt in Spanien nach Anton Langer gefragt.
Widersprüche und neue Verdächtige
Die Kommissare graben tiefer. Frau Langer behauptet, ihr Mann sei vor Jahren nach Spanien gegangen, doch Belege fehlen. Außerdem wird klar, dass Ilse Menzel öfter in deren Garten war, angeblich um ein Loch zuzuschütten, das Hund Didi gegraben hatte. Genau dort finden die Ermittler Erde unter den Fingernägeln der Toten – und das Wappen des Manschettenknopfs stammt aus dem Besitz von Anton Langer.
Die entscheidende Entdeckung
Schließlich deckt sich das Puzzle:
- Anton Langer hat Spanien nie erreicht.
- In Frau Langers Garten liegt seine Leiche – seit Jahren verscharrt.
- Ilse Menzel stieß zufällig auf den Fund, als sie das Loch des Hundes zuschüttete.
- Frau Langer ertappte sie, fürchtete die Entdeckung ihres alten Mordes und inszenierte den angeblichen Leitersturz.
Frau Langer gesteht: Vor Jahren, nach 25 Ehejahren, tötete sie Anton im Affekt, als sie von seiner Affäre erfuhr und er sie aus dem Haus drängen wollte. Den Manschettenknopf verlor sie damals bei der notdürftigen Beseitigung der Leiche. Als Ilse Menzel nun den vergrabenen Anton bemerkte, griff Frau Langer erneut zur Gewalt.
Nachspiel
Martin Menzel wird zwar wegen Diebstahls und Betrugs belangt, aber nicht wegen Mordes. Ulrich Fromm muss sich für seine Falschaussage verantworten. Frau Langer jedoch wird wegen zweifachen Mordes – an ihrem Mann Anton und an Ilse Menzel – festgenommen.
Währenddessen sorgt ein Nebenstrang für leichte Verwirrung und Humor: Im Kommissariat kursiert das Gerücht, Kollegin Frau Ortmann wolle kündigen. Am Ende stellt sich heraus, dass sie nur privat umzieht – die Polizei Rosenheim bleibt also personell unverändert.
Fazit:
Was als alltäglicher Haushaltsunfall beginnt, entpuppt sich als Doppelmord, der ein Jahrzehnte altes Verbrechen ans Licht bringt. Geldnöte, Nachbarschaftsstreit und falsche Fährten lenken die Ermittler zunächst ab, doch am Ende überführen Geduld, Spürsinn und ein unscheinbarer Manschettenknopf die wahre Täterin: die scheinbar freundliche Nachbarin Frau Langer, die zwei Morde beging, um ihr erstes Verbrechen für immer zu verbergen.