Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 9 Die strafende Hand Gottes
Plot-Spoiler: Mord an Bildhauer Ferdinand Kollmann
Im neuen Rosenheim-Krimi dreht sich alles um den rätselhaften Tod des bekannten Bildhauers Ferdinand Kollmann, der für die Gemeinde Garching eine monumentale Christus-Statue schaffen sollte. Die Handlung verwebt persönliche Eifersucht, künstlerische Rivalität und handfeste Lokalpolitik zu einem komplexen Mordfall.
Fund der Leiche
Kollmann wird tot in seinem Atelier aufgefunden – erschlagen von der eigenen Skulptur. Die riesige Steinhand der Christusstatue ist auf ihn herabgestürzt und hat ihm das Rückgrat gebrochen. Zunächst sieht alles nach einem tragischen Arbeitsunfall aus. Doch die Spurensicherung entdeckt schnell Widersprüche:
- Keine passenden Blutspuren, die zu einem Sturz führen.
- Abdrücke und Hautpartikel an der Hand weisen darauf hin, dass jemand den Bildhauer bewusst unter das schwere Werkstück gezogen hat.
- Eine frische Risswunde am Schienbein deutet darauf hin, dass Kollmann vor dem tödlichen Schlag gestoßen wurde.
Damit steht fest: Mord.

Hintergrund des Projekts
Kollmann war beauftragt, für die Gemeinde Garching eine überlebensgroße Christusstatue zu errichten – ein Prestigeprojekt, das Touristen und Pilger anziehen sollte.
- Bürgermeister Fritz Schretzmeier und der ehrgeizige Bauunternehmer Volker Freisler trieben das Projekt voran.
- Doch es gab heftigen Widerstand:
- Bürgerproteste wegen der „blasphemischen“ Darstellung.
- Künstlerische Rivalen, allen voran der Bildhauer Benedikt Grasser, der sich bei der Ausschreibung übergangen fühlte und bereits zwei Brandanschläge auf Kollmanns Atelier angedroht haben soll.
Ermittlerteam und erste Verdächtige
Da Kommissar Hofer auf Fortbildung ist, leitet Anton Stadler die Ermittlungen, unterstützt von Hansen und dem Team um Frau Stockl. Verdächtig sind bald mehrere Personen:
- Benedikt Grasser – der übergangene Künstler
- Motiv: verletzte Eitelkeit und Rache, nachdem er den Auftrag für die Statue verlor.
- Vergangenheit: Zwei Brandanschläge auf Kollmanns Atelier, nie nachweisbar, aber starker Verdacht.
- Alibi: Grasser beteuert, in seinem Atelier gewesen zu sein, hat jedoch keine stichfesten Zeugen.
- Bürgermeister Schretzmeier
- Politisches Interesse: Das Prestigeprojekt sollte ihn glänzen lassen.
- Gerücht: Eine Affäre seiner Frau mit Kollmann.
- Tatmotiv: Eifersucht und Angst um seinen Ruf.
- Roswitha Schretzmeier, die Frau des Bürgermeisters
- Sie und Kollmann hatten tatsächlich eine kurze Liaison.
- Nach Kollmanns zunehmender Besessenheit zog sie sich zurück, fürchtete jedoch, dass er die Affäre publik machen könnte.
- Sie war am Tatabend in Salzburg, behauptet ein Wellness-Alibi, kehrt aber verdächtig spät zurück.
- Anton Moser, Modell für die Christusstatue
- Kollmann nutzte seinen durchtrainierten Körper als Vorlage.
- Er war eifersüchtig, weil Kollmann ihn oft herabsetzte und als austauschbar behandelte.
- Am Tatabend gab es einen heftigen Streit zwischen Moser und Kollmann über die künstlerische Richtung.
- Volker Freisler, Bauunternehmer
- Wollte das Projekt um jeden Preis.
- Fürchtete Verzögerungen und finanzielle Verluste durch Kollmanns exzentrische Arbeitsweise.
Verhöre und Beweise
Die Ermittler arbeiten sich durch ein Netz aus Eifersucht, verletzter Künstlerseele und politischem Kalkül.
- DNA-Spuren: An Kollmanns Körper werden Hautpartikel gefunden, die eindeutig zu Anton Moser passen.
- Fingerabdrücke: Spezielle Spurensicherung weist nach, dass Moser Kollmanns Haut so intensiv berührte, dass selbst nach Stunden verwertbare Abdrücke blieben.
- Zeugen: Mehrere Nachbarn hören laute Stimmen und Streit zur Tatzeit aus dem Atelier.
- Geständnis Andeutung: Moser räumt schließlich ein, dass es zu einem heftigen Streit kam. Kollmann habe ihn verhöhnt und provoziert.
Ablauf des Mordes (rekonstruiert)
Moser suchte Kollmann in der Nacht auf, um den Streit über die Statue zu klären. Es kam zu einer hitzigen Auseinandersetzung:
- Kollmann verspottete Moser, nannte ihn „nur ein Muskelmodell“ und drohte, ihn für die Christusfigur zu ersetzen.
- Aus Wut stieß Moser Kollmann, der auf den Boden stürzte und bewusstlos wurde.
- Um den Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen, zog Moser den Bildhauer unter die bereits aufgestellte Steinhand und ließ sie herabfallen – ein makabrer „Fingerzeig Gottes“.
Nebenstränge und falsche Fährten
- Grasser bleibt lange unter Verdacht, da sein früherer Hass auf Kollmann und die Brandanschläge schwer wiegen.
- Der Bürgermeister und seine Frau wirken verdächtig, weil die Affäre zunächst geheim bleiben soll.
- Auch Freisler gerät ins Visier, weil er finanziell enorm von Kollmanns Tod profitieren könnte.
Doch die forensischen Spuren sind eindeutig – nur Moser hatte direkten Kontakt zum Opfer in der Tatnacht.
Finale
Anton Moser wird festgenommen. Motiv: verletzte Eitelkeit und persönliche Kränkung, gemischt mit dem Wunsch, das Projekt zu retten und vielleicht selbst als „lebender Christus“ im Mittelpunkt zu stehen.
- Bürgermeister Schretzmeier und seine Frau werden entlastet, auch wenn die Affäre für lokalen Klatsch sorgt.
- Grasser bleibt der ewige Rivale, aber ohne Beweise.
- Die Christusstatue kann – makaberer denn je – fertiggestellt werden, nun mit Mosers Gesichtszügen, die unfreiwillig an den Mord erinnern.

Zusammenfassung
Der Rosenheim-Krimi entpuppt sich als vielschichtiger Mordfall in der Kunstszene:
- Opfer: Bildhauer Ferdinand Kollmann.
- Tatwaffe: Seine eigene, tonnenschwere Steinhand.
- Täter: Modell Anton Moser, getrieben von Wut und verletztem Stolz.
- Falsche Fährten: Eifersucht des Bürgermeisters, die geheim gehaltene Affäre seiner Frau, künstlerischer Neid von Grasser, finanzielle Interessen von Freisler.
Am Ende bestätigt sich das bittere Leitmotiv: „Die Hand Gottes“ traf nicht zufällig – sie wurde von Menschenhand gelenkt.