Die Rosenheim Cops Staffel 8 Folge 26 Der fast perfekte Mord
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Ein nervenaufreibender Mordfall entfaltet sich vor unseren Augen: Oliver Naumann, ein 53-jähriger Geschäftsmann mit zweifelhaftem Ruf, wurde tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Routineeinsatz der Rosenheimer Kripo wirkt, verwandelt sich schnell in ein dichtes Geflecht aus Lügen, alten Rachegelüsten und offenkundig sorgsam geplanten Täuschungen. Die Kommissare – allen voran Hofer, Hansen und Stockel – durchwühlen die Fakten, befragen Zeugen und stoßen an immer neue Widersprüche.
Zu Beginn der Ermittlungen stehen einige harte Fakten: Opfer ist Oliver Naumann, Betreiber eines Import-/Exportgeschäfts, verheiratet, offenbar nicht unangreifbar — seine Vergangenheit ist gespickt mit Vorwürfen wie Unterschlagung, Betrug und Steuerhinterziehung. Die Frage nach einem Motiv wirkt zunächst fast überflüssig; Naumann hat offenbar viele Menschen verärgert. Doch die Ermittler brauchen Beweise, Alibis und vor allem: ein Tatwerkzeug und eine Spur zum Täter.
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Ein wichtiger Augenzeuge ist Herr Wagner, ein ruhiger Mann, der an der Straße steht, als ein Motorrad mit hoher Geschwindigkeit das Grundstück anfährt. Wagner beschreibt nur schemenhaft eine Person in Schwarz mit Helm – doch entscheidend: er merkt sich das Kennzeichen. Das Kennzeichen führt zu einem Motorrad, das offiziell auf den Namen Carsten registriert ist; er betreibt einen kleinen Buchladen am Max-Josefs-Platz. Aus dieser Spur entwickelt sich eine Kette an Verdächtigen, Abfragen und Rückfragen. Überraschenderweise stellt sich heraus, dass das fragliche Motorrad vor Wochen als gestohlen gemeldet worden war — ein Umstand, der die Ermittlungen kompliziert: Wurde das Motorrad tatsächlich geklaut und für den Anschlag genutzt, oder dient der Diebstahl als vorbereitende Legende, um jemanden in Sicherheit zu wiegen?
Die Kripo legt Naumanns Umfeld offen: Seine Frau, die oft in Rosenheims gesellschaftlichen Kreisen auftaucht, hat scheinbar ein altes, glänzendes Leben geführt — und doch dunkle Verstrickungen. Sie gibt an, zur Tatzeit in München gewesen zu sein; ein Einkaufsbeleg taucht auf, und nach Rückfrage bei einer Händlerin wird das bestätigt. Doch Stockel, die eifrige Sekretärin der Dienststelle, geht eigene Wege: sie reist nach München, um zu prüfen, ob die Frau tatsächlich shoppen war. Ihr Einsatz gerät zur Dienstaufsichtssache, weil sie formal nicht ermitteln darf — trotzdem fördert ihre Neugier neue Hinweise zutage.
Parallel dazu rückt ein weiterer Verdächtiger ins Bild: Peter Lausen, lange Zeit Naumanns rechte Hand. Er schuldet Naumann 30.000 Euro — ein offenkundliches Motiv, das den Blick der Ermittler auf ihn richtet. Lausen behauptet, er habe dem Geldgeber nur kürzlich etwas Aufschub gewährt; er habe zum Tatzeitpunkt ein Alibi — er war angeblich bei einem Freund zum Mittagessen. Dieses Alibi allerdings ist wackelig: die Freundin, die ihn entlasten könnte, wirkt nervös und zögert; der Hinweis, dass Lausen einst eine Pistole am Gürtel getragen habe, erschüttert die Aussage zusätzlich. Eine pensionierte Aussage eines früheren Zwischenfalls deutet darauf hin, dass Lausen nicht fremd ist mit Gewaltandrohungen — doch Verdacht allein reicht nicht.
Die Ermittler finden heraus, dass Naumann kurz vor seinem Tod einen Prozess überstand, in dem ihm Unterschlagung und Betrug zur Last gelegt wurden; er ging als freier Mann hervor — zur tiefen Verärgerung einiger Geschädigter. Besonders eine Frau namens Angelika spielt im Hintergrund eine tragische Rolle: sie wurde vor anderthalb Jahren bei einem Unfall schwer verletzt und starb — ein Vorfall, bei dem das damalige Verhalten von Naumann und seinen Bekannten Fragen aufwirft. Es heißt, Naumann hätte das Fahrzeug gelenkt oder zumindest war sein Auto in den Berichten involviert; Zeugen sprechen von einem Fahrer, der Fahrerflucht beging und von gefälschten Alibis, die Naumann und seinen Freunden ermöglichten, straflos davonzukommen. Diese Vergangenheit liefert ein brennendes Motiv: Rache.
Während die Polizei die Wohnung von Lausen durchsucht, gibt es zunächst keinen großen Fund — keine Lederkombi, keine Tatwaffe. Doch Stück für Stück spannen die Kommissare ein Narrativ zusammen: Lausen war finanziell unter Druck; Naumann war sein Gläubiger und zugleich der Mann, der dem Schicksal Angelikas seinen Stempel aufgedrückt haben soll. Hinzu kommen Indizien, dass Lausen und eine Vertraute von nahem jener „High-Society-Szene“ um Frau Naumann angehören — Kontakte, die helfen könnten, ein Alibi zu konstruieren oder ein Mordkomplott zu verbergen.
Stockel trägt eine weitere explosive Entdeckung bei: Bei einer Recherche stößt sie auf Hinweise, dass Naumann kurz vor Ort in mehrere zwielichtige Geschäfte verwickelt war. Außerdem meldet ein Zeuge, er habe gesehen, wie jemand Lausen in einer angespannten Situation hielt — mit einem Gürtel, in dem eine Pistole steckte. Diese Aussage, unsicher und bruchstückhaft, ist trotzdem der fehlende Funke. Einem Augenblick der Erinnerung verdanken die Ermittler die Erkenntnis, dass Lausen nicht nur ein Motiv hatte, sondern auch Gelegenheit — und möglicherweise Komplizen.
Die Atmosphäre im Präsidium wird zunehmend aufgeheizt: interne Reibereien, Vorwürfe über „wer zuerst kommt, hat verloren“ bei der Spurensicherung, und Stockels Überschreitung ihrer Befugnisse. Trotzdem intensivieren die Beamten die Befragungen. Der Ladenbesitzer, der das Motorrad anzeigt, offenbart, dass das Kennzeichen einst dem Kreis von Naumann zuzuordnen war; die Spur wird dadurch schmaler und deutlicher. Und dann der Durchbruch: Ein Zeuge erinnert sich plötzlich an eine Szene, in der Lausen im Affekt drohte, und im Gürtel klar eine Waffe steckte. Der Zusammenhang mit dem vorgetäuschten Motorrad-Diebstahl ergibt nun einen möglichen Plan: Das Motorrad wurde als Druckmittel, als falsche Fährte und als entscheidender Baustein eines sorgfältig inszenierten Verbrechens benutzt — um Lausen zu entlasten und Naumann zu erledigen.
Im finalen Spannungsbogen des Falls bricht die Fassade: Lausen wird konfrontiert, seine Freundin und Vertraute ebenfalls. Unter dem Druck der Beweislage und emotionaler Belastung kommt eine erschütternde Wahrheit ans Licht — nicht nur materielles Motiv, sondern persönliches Rachegefühl: Angelika, die einst verletzt wurde und deren Schicksal Naumann möglicherweise zu verantworten hat, war der Auslöser. Lausen und eine Mitverschwörerin haben demnach geplant, Naumann zur Rechenschaft zu ziehen — eine Tat, die sie fanatisch als „Gerechtigkeit“ interpretieren und so ihre skrupellose Tat rechtfertigen.
Am Ende des Nachmittags liegen die Verhaftungen auf dem Tisch: Lausen – und eine enge Vertraute – werden vorläufig festgenommen. Ihre Vernehmungen legen offen, wie sie Naumann in eine Falle lockten, wie ein Motorrad, fingierte Diebstähle und falsche Alibis benutzt wurden, um den Mord zu kaschieren. Doch der Fall bleibt ambivalent: War es Rache oder berechnete Brutalität? Und welche Rolle spielte Naumanns gesamtes Netzwerk aus Schmiergeld, Straftaten und persönlichen Verfehlungen für seinen Tod?
Die Ermittler stehen am Ende eines langen Tages mit gemischten Gefühlen da: Erfolg in der Ermittlung, aber auch die bittere Erkenntnis, wie tief die Verstrickungen waren — und wie viele unschöne Wahrheiten ein einzelnes Verbrechen freilegen kann. Die Frage bleibt: Wird das Gericht die Tragödie als kaltblütigen Mord oder als verzweifelte Rache verurteilen? Und wer sonst in Naumanns Umfeld hat noch Schmutzwäsche, die jetzt ans Licht kommen könnte?