Die Rosenheim Cops Staffel 8 Folge 11 Rendezvous mit Todesfolge

Mord an Maria Wittenberg – ein Netz aus Lügen, Erbstreit und tödlichen Geheimnissen

In einem kleinen, ruhigen Wohnviertel, wo jeder jeden kennt und das Leben normalerweise von festen Gewohnheiten geprägt ist, beginnt ein neuer Fall, der die Idylle erschüttert. Alles nimmt seinen Anfang mit einer Kleinigkeit: Die Nachbarn wundern sich, dass Frau Wittenberg ihre Zeitung nicht wie gewohnt pünktlich hereingeholt hat. Seit 25 Jahren ist sie für ihre Pünktlichkeit bekannt – nie bleibt die Zeitung nach 7 Uhr vor der Tür liegen. Sofort macht sich Unruhe breit. Bald schon wird klar, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss.

Die Polizei wird gerufen, und als Beamte die Wohnung betreten, stoßen sie auf eine grauenhafte Szene: Maria Wittenberg, 62 Jahre alt und seit Jahren verwitwet, liegt tot in ihrem eigenen Haus. Sie wurde brutal mit einer Champagnerflasche erschlagen. Der Tatzeitpunkt: ungefähr Mitternacht. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass sie an diesem Abend Alkohol konsumiert hatte, doch die genauen Details sollen erst die Obduktion liefern.

Rendezvous mit Todesfolge - Die Rosenheim-Cops (Staffel 8, Folge 11) -  Apple TV (DE)

Nun beginnt die Spurensuche. Schnell stellt sich heraus, dass Frau Wittenberg kein unbeschriebenes Blatt war, sondern eine beliebte, kultivierte Frau, die sich im Vorstand einer Musikakademie engagierte. Doch gleichzeitig hatte sie, wie so oft in solchen Fällen, auch Spannungen und Konflikte in ihrem Umfeld.

Die Nachbarn berichten, dass sie in letzter Zeit häufiger Besuch von einem großen, schlanken Gentleman hatte. Mit ihm blühte die Witwe regelrecht auf. Doch es gibt auch dunklere Seiten: Ein Hausbewohner namens Thomas Wolf fiel immer wieder durch aggressives Verhalten auf. Er war dafür bekannt, seine Miete nicht zu zahlen, laute Fernsehabende zu veranstalten und Streit zu suchen. Frau Wittenberg hatte ihm gegenüber mehrfach ihr Leid geklagt. Und noch ein Detail macht Wolf verdächtig: Erst vor Kurzem hatte er eine Kündigung von ihr erhalten – ein Motiv, das zu Gewalt führen könnte.

Doch Wolf ist nicht der einzige Verdächtige. Bald rückt auch Günther Beckmann ins Visier, der Neffe der Toten. Er gilt als unangenehmer Zeitgenosse mit Vorstrafen wegen Betrug und Urkundenfälschung. Zudem war er als Erbe vorgesehen – zumindest bis vor kurzem. Denn die Ermittler erfahren, dass Maria Wittenberg vorhatte, ihr Testament zu ändern. Eigentlich sollte Beckmann enterbt und ihr neuer Lebensgefährte Volker Sasse zum Alleinerben eingesetzt werden. Der entscheidende Notartermin war für den Tag nach ihrem Tod angesetzt. Damit hätte Beckmann ein starkes Motiv, den Mord zu begehen: Er musste handeln, bevor das Testament gegen ihn wirksam wurde.

Doch auch Volker Sasse selbst, Betreiber einer Tanzschule, ist nicht außer Verdacht. Er war am Abend der Tat mit Maria zusammen – die beiden hatten sogar ihre Verlobung gefeiert. Gegen Mitternacht verließ er angeblich das Haus, weil er am nächsten Tag früh eine Verbandstagung hatte. Er bestreitet, ein Interesse am Erbe gehabt zu haben, und behauptet, Maria aus aufrichtiger Liebe gewählt zu haben. Doch auch er kann sich nicht gegen Verdachtsmomente wehren: Der Ring, den er seiner Verlobten an jenem Abend geschenkt hatte, ist spurlos verschwunden.

Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf. Zunächst deuten Spuren auf Thomas Wolf, der sich nach dem Mord verdächtig in der Wohnung der Toten aufhält. Doch in Verhören streitet er die Tat ab. Zwar gesteht er seinen Zorn über die Kündigung, aber er beharrt darauf, nicht zum Mörder geworden zu sein.

Parallel wird Günther Beckmann befragt. Er versucht, ein Alibi vorzulegen – angeblich hatte er eine späte Geschäftsbesprechung. Doch die Glaubwürdigkeit dieser Aussage bleibt zweifelhaft. Zudem interessiert er sich auffallend schnell für mögliche Sperrfristen beim Erbe und möchte umgehend seinen Anwalt einschalten. Für die Polizei wirkt dieses Verhalten eiskalt und berechnend.

Doch dann kommt es zu einem entscheidenden Durchbruch: Ein Juwelier meldet sich, dem ein wertvoller Ring angeboten wurde, der exakt dem Verlobungsring entspricht, den Maria kurz vor ihrem Tod erhalten hatte. Zunächst wird eine Gegenüberstellung mit den Hauptverdächtigen durchgeführt – doch keiner von ihnen wird eindeutig erkannt. Die Ermittler vermuten bereits eine Sackgasse.

Doch plötzlich fällt der Verdacht auf eine Person, die bisher im Hintergrund blieb: den Hausmeister Herrn Rotenberger. Er war von Beginn an in die Ermittlungen eingebunden, half scheinbar kooperativ und stand den Beamten zur Seite. Doch der Juwelier erkennt ihn schließlich als den Mann, der den Ring verkauft hat. Damit bricht sein sorgfältig aufgebautes Lügenkonstrukt zusammen.

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Im Verhör gesteht Rotenberger schließlich alles. Schon vor Jahren hatte er sich einen Schlüssel zu Marias Wohnung nachmachen lassen. Immer wieder bediente er sich heimlich an ihrem Bargeld, das sie zuhause aufbewahrte. In der Tatnacht wollte er erneut Geld stehlen. Doch Maria überraschte ihn auf frischer Tat. Als sie zum Telefon griff, um die Polizei zu alarmieren, packte ihn die Panik. In diesem Moment griff er nach der Champagnerflasche – und schlug zu. Maria starb sofort. Danach plünderte er ihre Wohnung und nahm den wertvollen Ring an sich. Seine Tat wollte er als Einbruch tarnen, doch seine Habgier und Unvorsichtigkeit verrieten ihn schließlich.

Damit ist der Fall gelöst: Nicht der streitlustige Nachbar, nicht der gierige Neffe und auch nicht der geheimnisvolle Verlobte waren die Täter. Sondern der Mann, der jahrelang unauffällig im Hintergrund agierte und sich das Vertrauen der Hausgemeinschaft erschlichen hatte – der Hausmeister Rotenberger. Sein Motiv war schlicht Habgier, doch er tarnte es so geschickt, dass die Ermittler lange im Dunkeln tappten.

Der Fall Maria Wittenberg zeigt einmal mehr, dass die Gefahr oft dort lauert, wo man sie am wenigsten erwartet. Während Nachbarn und Angehörige in Trauer zurückbleiben, endet für Rotenberger die Geschichte im Gefängnis – wegen Mordes und Diebstahls.