Die Rosenheim Cops Staffel 8 Folge 7 Eine Mordsrechnung

In dieser verzwickten Folge wird aus einer ländlichen Idylle eine komplizierte Mordermittlung, deren Verlauf und Wendungen Ermittler und Zuschauer gleichermaßen atemlos zurücklassen. Das Opfer ist Florian Fromm, ein junger Angestellter in der Autowerkstatt von Wolfgang Stangler. Seine Leiche wurde gefunden; die Rechtsmedizin datiert den Todeszeitpunkt auf die Nacht zwischen Mitternacht und zwei Uhr. Die Gewalt stammt offenbar von einem stumpfen Gegenstand — später wird ein Schraubenschlüssel als Tatwaffe entdeckt, und Taucher bergen ihn aus dem Wasser. Die Spurensicherung findet nur die Abdruckspuren des Opfers selbst: der Täter hat offenbar Handschuhe getragen. Doch trotz der mageren forensischen Spuren türmen sich Indizien und Motive, die ein Geflecht aus Leidenschaft, Eifersucht, Erpressung und finanziellen Interessen offenbaren.

Zunächst rückt der Chef der Werkstatt, Wolfgang Stangler, ins Zentrum der Verdächtigungen. Zwischen ihm und dem Opfer hatte es heftigen Streit gegeben; Florian war kurz zuvor gekündigt worden. Zeugen berichten von handfesten Auseinandersetzungen, von lauten Szenen und von Drohungen: Eine Frau — offenbar eine Roswita oder „Rosvita“ — soll nach der Trennung laut geweint und mit Rache gedroht haben. Gleichzeitig finden die Ermittler am Tatort Reifenabdrücke, die später einem Wagen zugeordnet werden, der dem Stangler gehört. Außerdem ergab die Untersuchung des Laptops des Werkstattbetreibers Hinweise auf illegale Machenschaften: systematische Abrechnungsbetrügereien, fingierte Reparaturen, ausgebauten Ersatzteilen, die bei anderen Kunden als „neu“ verbucht wurden — eine Liste, die offenbar über Jahre geführt wurde. Florian hatte dieses Material offenbar entdeckt und nutzte es, um zu erpressen. Das liefert dem Stangler ein starkes Motiv — doch es ist nicht so einfach.

Die Rosenheim-Cops - Eine Mordsrechnung - Serie / Krimiserie

Parallel verstricken sich weitere Figuren: Janine Ertel, eine junge Frau, die mit Florian liiert war, gibt ein emotionales, aber anfälliges Alibi: Sie habe abends noch E-Mails geschrieben, geduscht und sei früh ins Bett gegangen. Ihre Beziehung zu Florian war offenbar kompliziert; Reisepläne und Leasingangebote für teure Sportwagen in Florians Wohnung werfen Fragen auf: Wovon träumte er? Von einem riesigen Leben, von einer Weltreise, obwohl er kaum Geld hatte? Kontoauszüge zeigen lächerliche Beträge — 600 Euro Kontostand, dennoch Leasingangebote. Wer hätte ihn erpressen, ausnutzen oder anspornen können?

Die Ermittler befragen eine Reihe von Zeugen: Anwohner, Kneipenbesucher, Kolleginnen — viele Aussagen sind widersprüchlich oder schwammig. Man hört von Stammtischen, Tankstellenstopps und fragwürdigen Alibis. Eine Frau aus der Nachbarschaft, die anfangs glaubwürdig wirkt, wird misstrauisch beäugt; ein Hausmeister mit angeblichem Hexenschuss liefert eine haarsträubende, aber kaum belastbare Aussage. Immer wieder tauchen Namen auf — „Roswita“, „Rosvita“, „Posch“ — die den Fall weiter verkomplizieren, weil niemand klar zu sagen scheint, wer wen warum verletzen oder erpressen wollte.

Ein besonders heißes Detail ist der Fund eines Armreifs und einer Haarspange: dieselben Accessoires tauchen sowohl in der Werkstatt als auch in Florians Schlafzimmer auf. Das verbindet auf den ersten Blick Florian und eine Frau aus dem Umfeld der Stanglers enger, lässt aber auch Raum für die Vermutung, dass Spuren bewusst gelegt wurden. Noch brisanter: Aus den Daten des Stangler-Laptops ergibt sich, dass Florian offenbar das Entdeckte zur Erpressung nutzte — doch wem hat er gedroht? War er tatsächlich ein Erpresser, oder wurde er instrumentalisiert?

Die Ermittler bauen schließlich ein Szenario: Florian könnte seine Beziehung zu einer Frau aus dem Umfeld genutzt haben, um Druck auf ihren Ehemann auszuüben — oder er wurde selbst als Druckmittel missbraucht. Die Theorie, dass Diana Stangler (oder eine andere beteiligte Frau) die Erpressung eingefädelt und den Mord so arrangiert hat, dass ihr eigener Mann als Täter dasteht, gewinnt an Gewicht. Diese Frau hätte nicht nur Zugang zu Informationen (das Laptop-Passwort „roswitta/rosvitta“ taucht auf), sondern auch Motivation: den ungeliebten Liebhaber loswerden und dem Ehemann ein „sauberes“ Motiv unterschieben. Die Szenen deuten darauf hin, dass jemand das Beziehungsgeflecht manipuliert hat — ein perfides Spiel, bei dem Leidenschaft und Berechnung vermischt sind.

Die Rosenheim-Cops - Eine Mordsrechnung - Serie / Krimiserie

Als die Lage sich zuspitzt, kommt es zur Festnahme von Wolfgang Stangler: anhand von Indizien — Reifenspuren, ein Alibi, das wankt, und sein Umgang mit dem entdeckten Material — wird er vorläufig festgenommen. Doch die Ermittler sind sich nicht sicher: War er Täter oder nur Opfer eines raffinierten Plans? In einem packenden Moment gesteht oder bricht jemand beinahe zusammen, aber es bleibt ambivalent; Aussagen werden zurückgenommen, Gefühle überwältigen die Beteiligten, und die Frage von Vorsatz versus Affekthandlung bleibt offen. Die Pathologie kann den Schlag auf den Schädel belegen, doch nicht eindeutig sagen, wie geplant oder impulsiv gehandelt wurde.

Der Fund des Schraubenschlüssels durch Taucher liefert zwar die Tatwaffe, doch er bestätigt nicht automatisch den Täter — immerhin kann ein Werkzeug aus einer Werkstatt leicht jemandem zugeordnet werden, ohne dass es beweist, wer es benutzt hat. Die Forensik meldet außerdem, dass keine verwertbaren Fremdspuren am Schlüssel gefunden wurden. Die Ermittler müssen also intelligent kombinieren: Motivation, Gelegenheit, Sachbeweise und psychologische Profile.

Am Ende der Episode bleibt vieles offen: Stangler sitzt in Untersuchungshaft, Janine und andere Mitwisser wirken verunsichert, und die Ermittler schwanken zwischen der einfachen Erklärung (der aufgebrachte Chef schlug im Affekt zu) und der dunkleren Hypothese (eine kalt geplante Inszenierung von jemandem, der die Fäden zog). Die letzte Einstellung ist typisch für die Serie: ein Cliffhanger — Hinweise werden neu zusammengesetzt, alte Alibis bröckeln, und der Verdacht verlagert sich von einem vermeintlichen Täter auf eine andere, ebenso plausible Person. Die Zuschauer werden mit Bildern von Leasingangeboten, Kontoauszügen, dem nassen Schraubenschlüssel und dem Passwortzettel zurückgelassen — genug Material für die nächste Eskalation, in der möglicherweise enthüllt wird, dass die Frau hinter dem Erpressungsskandal mehr wusste — oder sogar aktiv das Verbrechen gelenkt hat.