Die Rosenheim Cops Staffel 8 Folge 3 Am toten Punkt
Mord, Betrug und falsche Identität – Rosenheim unter Schock
Ein heiterer Sommertag in Rosenheim. Eigentlich sollte sich alles ums nahende Sommerfest drehen, doch die Beamten im Präsidium werden jäh aus der Vorfreude gerissen, als ein neuer Mordfall auf den Tisch kommt. Während Frau Stockl gleichzeitig verzweifelt versucht, Spenden für das gestrichene Fest einzutreiben, liegt der wahre Fokus bald auf einem Toten, dessen Vergangenheit dunkler ist, als es zunächst scheint.
Ein rätselhafter Gast im Pensionat
Der Tote wird als Hubertus Schober identifiziert, wohnhaft in Köln, ein Familienforscher – oder wie es korrekt heißt: Genealoge. Er war erst am Vortag in einer Pension in Rosenheim abgestiegen. Laut der Pensionswirtin wirkte er verstört, als er zurückkehrte, und wollte spontan noch eine Nacht länger bleiben. Kurz darauf findet man ihn erschlagen im Zimmer. Kampfspuren gibt es keine, und die Tatwaffe bleibt zunächst unklar. Die Spurensicherung bestimmt den Todeszeitpunkt auf den frühen Abend, zwischen 18 und 20 Uhr.
Schnell zeigt sich: Schober war nicht zufällig hier. Er suchte nach Verwandten, die angeblich in Rosenheim leben. Seine letzte Spur führte ihn von Köln nach Leipzig und schließlich hierher.
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Die Spur führt zu einem „Verwandten“
Die Ermittler stoßen auf Albrecht Kuh, einen Mann, der behauptet, über mehrere Generationen entfernt mit Schober verwandt zu sein. Kuh empfing ihn sogar in seiner Villa, stellte sich als ehemaliger Pianist mit bewegter Biografie vor und prahlte mit einem geerbten Vermögen. Doch vieles wirkt merkwürdig: Seine angebliche musikalische Karriere passt nicht zu seinem Verhalten, und trotz des großen Erbes gibt es Widersprüche in seiner Vergangenheit.
Dazu kommen zwei mysteriöse Damen, Nadja und Jeanette, die als Begleitservice arbeiten. Auch sie tauchten in der Villa auf, angeblich um mit Kuh zu speisen. Ihre Anwesenheit soll Kuh ein Alibi für den Abend verschaffen. Doch wie glaubwürdig ist das?
Parallelwelten: Sommerfest und Mordermittlungen
Während die Kommissare in Rosenheim versuchen, die Wahrheit zu entwirren, läuft im Präsidium ein zweiter Handlungsstrang: Das Ministerium hat die Finanzierung des Sommerfests gestrichen. Frau Stockl, die gute Seele der Dienststelle, will das Fest retten und sammelt kurzerhand Geld bei den Kollegen ein. Doch die Aktion gerät bald zum Skandal – handelt es sich überhaupt um eine private Sammlung, wenn das Fest offiziell ist? Muss das Geld zurückgezahlt werden? Während sich die Beamten darüber ärgern, dass sie selbst zahlen sollen, überschattet der Mordfall immer stärker alle Nebenschauplätze.
Ein Betrug fliegt auf
Die Ermittlungen verdichten sich, als Udo Postel, ein weiterer Genealoge, ins Visier gerät. Er hatte mit Schober Kontakt, und es tauchen Hinweise auf, dass er mit gefälschten Stammbäumen Kunden betrogen hat – auch Frau Stockl war unter den Opfern. Als die Beamten alte Papierfasern am Tatort und in Postels Unterlagen vergleichen, zeigt sich eine Übereinstimmung. Postel gesteht schließlich seine Betrügereien, beteuert aber, Schober nicht ermordet zu haben.
Und tatsächlich: Sein Alibi scheint zu halten. Zwar war er abends in Schobers Pension, doch da lag der Mann schon tot. Der Papierstaub gelangte nur an die Leiche, weil Postel überprüfte, ob Schober noch atmete. Damit bleibt Postel zwar Betrüger, aber nicht Mörder.
Wer ist der falsche Albrecht Kuh?
Eine neue Spur kommt aus Leipzig: Dort gab es vor Jahren einen ungeklärten Todesfall, bei dem ein Mann mit einer verkrüppelten Hand starb. Zufall? Offenbar nicht. Denn auch der echte Albrecht Kuh soll eine deformierte Hand gehabt haben – doch der Rosenheimer Kuh besitzt zwei völlig intakte Hände.
Bald wird klar: Der Mann in Rosenheim ist nicht Kuh, sondern Bodo Marwat, ein Mitbewohner des echten Kuhs. Marwat hat den Tod des wahren Kuhs vertuscht und dessen Identität übernommen, um an das Erbe zu gelangen. Fotos, Röntgenaufnahmen und alte Akten bestätigen: Der „Pianist“ in Rosenheim ist ein Betrüger, der sich eine neue Existenz aufgebaut hat.
Marwat gesteht schließlich die Täuschung. Er erzählt, wie er und Kuh einst zusammenlebten. Als Kuh an Herzproblemen starb, habe er kurzerhand beschlossen, in seine Haut zu schlüpfen. Mit den Dokumenten aus der Wohnung konnte er die Behörden täuschen. Schober jedoch kam ihm auf die Schliche, weil er die Familienverbindungen zu genau untersuchte.

Doch wer tötete Schober?
Alles deutet auf Marwat als Täter hin. Schließlich hatte er das größte Motiv: Schober wollte seinen Betrug entlarven. Doch Marwat beteuert, kein Mörder zu sein. Überraschend kommt eine neue Wendung: Die Spurensicherung hat in Schobers Zimmer alte Papiersorten gefunden, die nur in Archiven vorkommen. Und tatsächlich – die Haushälterin von Marwat, die stets betonte, wie gut sie kochen könne, rückt ins Zentrum.
Sie war es, die am Tatabend angeblich in der Küche stand. Doch in Wahrheit hatte sie Essen von außerhalb besorgt. Währenddessen nutzte sie die Gelegenheit, Schober in seiner Pension aufzusuchen und zu töten. Motiv: Sie wollte ihr Schweigegeld sichern. Denn sie wusste, dass Marwat nicht der war, für den er sich ausgab. Für ihr Schweigen erhielt sie monatlich 5000 Euro. Wäre Schober erfolgreich gewesen, hätte sie ihre Einkünfte verloren.
Die Auflösung
Schließlich gesteht die Haushälterin. Sie habe Schober erschlagen, um die Wahrheit über Marwats Betrug zu bewahren. Zwar sei sie keine eiskalte Verbrecherin, doch die Aussicht, ihre finanzielle Sicherheit und ihre Macht über Marwat zu verlieren, habe sie zu dieser Tat getrieben.
Damit ist der Fall gelöst:
- Marwat alias „Kuh“ ist als Betrüger überführt, hat aber tatsächlich nicht gemordet.
- Postel wird wegen genealogischer Betrügereien angeklagt.
- Die Haushälterin entpuppt sich als wahre Täterin, die Schober aus Gier und Selbstschutz aus dem Weg räumte.
Und das Sommerfest? Nach all den Turbulenzen gibt es doch noch ein Happy End: Das Ministerium lenkt ein und zahlt die Feier – wenn auch in abgespeckter Version. Für die Beamten bedeutet das zumindest ein kleiner Trost nach einem Fall voller Lügen, Täuschungen und einer tödlichen Suche nach Familienbanden.