Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 29 Der Tod des Gerechten

fix Recht der ist gut

Achtung, liebe Krimifans – hier folgt ein Plot-Spoiler, der den gesamten Fall rund um den Rosenheimer Mordfall Franz Fellner aufrollt. Wer sich die Spannung bewahren will, sollte jetzt besser nicht weiterlesen, denn die Ermittlungen von Kommissar Lind und Hofer bringen nach und nach ein düsteres Geflecht aus Feindschaften, alten Schulfreundschaften, beruflichen Intrigen und familiären Abgründen ans Licht.

Alles beginnt mit einem grausigen Fund: Ein Mann wird tot aus dem Wasser gezogen. Der Leichnam weist eindeutige Spuren auf – eine Fraktur am Hinterkopf, die höchstwahrscheinlich durch einen stumpfen, breiten Gegenstand verursacht wurde, dazu die klare Feststellung, dass er bereits tot war, bevor er ins Wasser gelangte. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, war er offenbar an einen Anker gebunden, um im See verborgen zu bleiben. Schnell steht fest: Es handelt sich um Mord. Das Opfer wird identifiziert – es ist Franz Fellner, ein 50-jähriger Anwalt und Vorsitzender des Vereins Gerechtigkeit für alle e.V..

Fellner war kein Unbekannter in Rosenheim: ein unbequemer Kämpfer für Gerechtigkeit, der oft Fälle übernahm, die andere längst aufgegeben hätten. Viele Menschen bewunderten ihn, weil er nie locker ließ und auch für scheinbar aussichtslose Anliegen stritt. Doch genau das brachte ihm auch zahlreiche Feinde ein, denn wer ihm in die Quere kam, konnte seine Hartnäckigkeit schnell als Bedrohung empfinden.

Die Rosenheim-Cops S07E29: Der Tod des Gerechten – fernsehserien.de

Die Ermittler beginnen im Umfeld des Toten zu graben. Erste Hinweise führen sie zu einem alten Schulfreund des Opfers, Cornelius Burghart, Besitzer eines Bootsverleihs. Brisant: Fellners Leiche wurde in der Nähe seines Betriebes gefunden. Burghart gibt an, Fellner nur gelegentlich getroffen zu haben – zuletzt angeblich fünf Tage zuvor. Doch genau diese Zeitspanne passt erschreckend gut zum Todeszeitraum. Zudem gibt es einen klaren Konflikt: Fellner hatte Burghart in einem Rechtsstreit schwer zugesetzt. Seine Existenz stand auf dem Spiel, nachdem Fellner darauf pochte, dass Burghart sein Gelände nicht gewerblich nutzen dürfe. Burghart wirkt verbittert und gibt offen zu, dass Fellners Vorgehen alles andere als freundschaftlich war. Motiv? Definitiv vorhanden.

Parallel rücken auch andere Verdächtige ins Visier. Darunter Dr. Frei, ein Internist, der wegen eines angeblichen ärztlichen Kunstfehlers von Fellner verklagt wurde. Es ging um den tragischen Tod eines Patienten, der unter Blutverdünnung stand und nach einem Sturz das falsche Schmerzmittel bekam – ein fataler Fehler, der innere Blutungen auslöste. Frei wehrt sich, betont, er habe nach bestem Wissen gehandelt, und spricht von einem Missverständnis, das vor Gericht Aussage gegen Aussage stand. Doch Fellner wollte unbedingt in die nächste Instanz, um den Arzt endgültig zur Rechenschaft zu ziehen. Dazu kommt: Frei steckt tief in finanziellen Schwierigkeiten, hat hohe Kredite am Laufen und Patienten verloren. Die Ermittler fragen sich: Könnte Fellners Tod ihm gerade recht gekommen sein?

Doch Frei liefert ein stichfestes Alibi: Am Tatabend war er ununterbrochen im Notarztdienst unterwegs, Einsätze und Protokolle bestätigen seine Angaben. Damit fällt der Verdacht von ihm ab.

Dann wird die Mitarbeiterin Schlör, die für Fellner im Verein gearbeitet hat, befragt. Zwischen ihr und dem Chef kam es jüngst zu einem heftigen Streit. Fellner verdächtigte sie, interne Informationen gegen Geld an Prozessgegner weitergegeben zu haben. Ein ungeheurer Vorwurf, der sogar zur Entlassung hätte führen können. Frau Schlör streitet ab, jemals Geld genommen zu haben, doch die Ermittler sehen darin ein starkes Motiv.

Währenddessen fördert die KTU immer mehr belastendes Material zutage: In einem der Boote des Verleihs werden Textilfasern gefunden, die eindeutig von der Kleidung des Opfers stammen. Außerdem taucht ein Ruder mit Blut- und Spurenresten auf, ebenso ein Anker – genau jener Gegenstand, mit dem Fellner auf den Grund des Sees gedrückt wurde. Alles deutet auf Burgharts Bootsverleih hin. Burghart versucht sich zu verteidigen: Jeder könne seine Boote nutzen, die Spuren müssten nicht zwingend auf ihn zurückführen. Doch die Indizienlast wächst.

Dann stellt sich heraus, dass Fellner am Abend seines Todes tatsächlich noch einen Anruf erhielt – und zwar von Burgharts Telefonnummer. Kurz darauf muss er sich am See mit ihm getroffen haben. Burghart gesteht den Streit, beteuert aber, sich im letzten Moment abgewandt und Fellner stehen gelassen zu haben. Doch seine Aussagen wirken brüchig.

Gleichzeitig öffnet sich eine neue Spur: Die Brüder der Familie Zenker geraten ins Spiel. Sie führten gemeinsam ein Unternehmen, doch nach dem Tod eines der Brüder erbte der andere zusammen mit seinen Söhnen die gesamte Firma. Pikant: Fellner hatte versucht, für einen der Zenkers einen Prozess gegen Dr. Frei voranzutreiben – gegen den Willen des Mandanten. Dieser wollte längst keine Klage mehr führen, aber Fellner gab nicht auf. Für Zenker wurde das zunehmend zum Problem. Als die Ermittler auch noch erfahren, dass Fellner über Kontakte zum Nachlassgericht möglicherweise Einblick in die Erbschaftsverhältnisse der Zenkers hatte, verdichtet sich ein weiteres mögliches Motiv: Hatte Zenker Angst, dass Fellner ihm die Erbschaft durch juristische Winkelzüge wieder entziehen könnte?

Die Wendung kommt, als Schuhabdrücke analysiert werden: Auf dem Ruder, das als Mordwaffe diente, finden sich Spuren von Gummisohlen. Diese passen nicht zu Fellner – wohl aber zu einem Paar Schuhe, das Zenker besitzt. Damit ist er direkt am Tatort überführt.

Unter Druck gesteht Zenker schließlich. Er berichtet, wie er an jenem Abend ebenfalls zum See fuhr, nachdem er den Streit zwischen Fellner und Burghart beobachtet hatte. Während Burghart ging, blieb Zenker zurück und stellte Fellner zur Rede. Es kam zum Streit, Wut und Zorn überwältigten ihn, und er griff zum nächstbesten Gegenstand – einem Ruder. Der Schlag war tödlich. Um die Tat zu vertuschen, setzte er Fellner in ein Boot, ruderte hinaus und befestigte den Körper am Anker, damit er im See versank.

Die Rosenheim-Cops S07E12: Tödliche Beichte – fernsehserien.de

Doch damit nicht genug: Zenker offenbart, dass auch der Tod seines Bruders nicht so zufällig war, wie es schien. Offiziell war er gegen einen Container gestürzt, doch in Wahrheit hatte Zenker ihn im Zorn mit einem stumpfen Gegenstand geschlagen. Der angebliche Unfall war in Wahrheit ein tödlicher Streit unter Brüdern. Um nicht aufzufliegen, rief er selbst den Notarzt – niemand anderes als Dr. Frei – und lenkte den Verdacht auf ein Missgeschick.

Mit diesem Geständnis schließt sich der Kreis: Dr. Frei wird rehabilitiert, die belastenden Vorwürfe fallen von ihm ab. Cornelius Burghart, obwohl in heftigen Konflikt mit Fellner verwickelt, wird entlastet – er war zwar ein lautstarker Gegner, aber kein Mörder. Frau Schlör bleibt verdächtig des Geheimnisverrats, aber für den Mord ist sie unschuldig.

Am Ende bleibt Franz Fellner als tragische Figur in Erinnerung: ein unbequemer Anwalt, der unermüdlich für die Gerechtigkeit kämpfte, dabei vielen half, aber ebenso viele Gegner machte. Sein Einsatz für andere brachte ihn schließlich ins Fadenkreuz, doch der eigentliche Mörder kam aus einer Richtung, die er wohl am wenigsten erwartet hätte – aus dem Kreis jener, für die er selbst einmal gekämpft hatte.