Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 17 Ein letzter Drink

Alles in Ordnung

Im „Rosenstift“ sollte eigentlich nur der Geburtstag von Herrn Achtziger vorbereitet werden, doch stattdessen überschlagen sich die Ereignisse. Während die Kollegen noch überlegen, ob eine Torte und ein Foto im Rahmen als Geschenk reichen, erreicht die Kommissare die Nachricht, dass im Altersheim ein Pfleger, Herr Ruge, tot aufgefunden wurde. Zunächst sieht alles nach einem Herzinfarkt aus, doch schnell zeigt sich, dass mehr dahintersteckt: Ruge weist Schaum vor dem Mund, eine verkrampfte Haltung und eine zerbissene Zunge auf – deutliche Anzeichen für eine Vergiftung.

Die Ermittler beginnen sofort, Personal und Bewohner des Rosenstifts zu befragen. Dr. Brams, der Leiter des Heims, wirkt zwar kooperativ, aber auch angespannt. Man erfährt, dass Ruge nicht sehr beliebt war. Sein Ton gegenüber Kollegen und Bewohnern galt als unangenehm, und er wurde mehrfach verdächtigt, Alkohol der Bewohner zu stehlen. Besonders pikant: Es tauchen Abrechnungen auf, die nicht stimmen können. Leistungen für längst verstorbene Bewohner, darunter ein Herr Ungerreit und ein Herr Bayer, wurden noch immer gegenüber der Versicherung geltend gemacht. Offensichtlich hat jemand im Heim mit falschen Abrechnungen Kasse gemacht.

Die Rosenheim-Cops S07E17: Ein letzter Drink – fernsehserien.de

Währenddessen wird Ruges Umfeld näher durchleuchtet. Frau Maurer, eine Bewohnerin und ehemalige Lehrerin, gibt an, in der Mordnacht ein Motorrad gehört zu haben – ein Chopper, der ohne Licht davonfuhr. Später stellt sich heraus, dass er Rico Landuris gehört, dem Besitzer einer Nachtbar, in der Ruge Stammgast war. Tatsächlich werden Landuris’ Fingerabdrücke auf einem Gegenstand gefunden, mit dem Ruges Autoscheibe eingeschlagen wurde. Landuris gibt zu, in jener Nacht am Heim gewesen zu sein, doch behauptet er, sein eigentliches Ziel sei Dr. Weier gewesen, der um die Hand von Carmen Hübner, einer Pflegerin und nebenbei Tänzerin in seiner Bar, angehalten hatte. Aus Eifersucht habe er Ruges Wagen beschädigt, nicht aber Ruge selbst angegriffen.

Parallel kommen immer mehr Details ans Licht: Ruge hatte offenbar Wind von den betrügerischen Abrechnungen bekommen und Brams erpresst – 10.000 Euro wollte er für sein Schweigen. Als er diese Summe nicht bekam, prahlte er stattdessen mit neuem Geld in der Bar. Brams gesteht schließlich, dass er aus finanzieller Not heraus die Versicherungen weiter betrogen habe. Er hatte die Totenscheine, die Dr. Weier ausstellte, einfach nicht weitergeleitet und somit über Monate hinweg falsche Rechnungen eingereicht. Doch beteuert er, Ruge nicht vergiftet zu haben.

Die toxikologische Analyse bestätigt: Ruge starb an einer Digitalis-Intoxikation, verursacht durch das Herzmedikament Taxalan, das auch im Heim verwendet wird. Die tödliche Dosis wurde ihm vermutlich über Alkohol verabreicht. Da Ruge regelmäßig während der Arbeit trank, fiel es nicht auf, dass er unbemerkt vergiftet wurde. Alles deutet darauf hin, dass jemand gezielt eine Überdosis in seinen Schnaps gemischt hatte.

Parallel spinnt sich eine weitere Spur um die Familie von Strebel. Frau Maurer ist die uneheliche Tochter eines verstorbenen Adeligen, dessen Vermögen und Gut nun offiziell ihr zustehen – und nicht der rechtmäßigen Tochter. Diese Halbschwester zeigt sich zutiefst gekränkt und voller Hass auf die Mutter und Tochter, die ihrer Familie einst die Ehre geraubt hätten. Als die Ermittler tiefer graben, entdecken sie, dass die Halbschwester genau das Motiv hätte, um einen Mord zu begehen: Geld, verletzter Stolz und ein Erbe, das ihr entgleitet.

Entscheidend ist ein Detail: Der Schnaps, den Ruge in der Mordnacht trank, war eigentlich nicht für ihn bestimmt. Er hatte sich an einer Flasche bedient, die als Geschenk gedacht war. Schnell wird klar, dass das Gift wohl gar nicht ihm galt, sondern einer anderen Person im Heim. Verdächtig ist, dass Frau von Strebel ihrer Halbschwester Marlene das Erbe neidet und versucht, sie mit vergiftetem Schlehenschnaps aus dem Weg zu räumen. In einer dramatischen Konfrontation stellt sich heraus: Sie hatte das Herzmedikament absichtlich überdosiert, um ihre Halbschwester langsam zu vergiften. Ruge war nur das tragische Opfer, das den Schnaps versehentlich trank.

Die Rosenheim-Cops S17E06: Der Cocktailkönig von Rosenheim –  fernsehserien.de

Die Ermittler kommen rechtzeitig und verhindern, dass Marlene ebenfalls an dem vergifteten Getränk stirbt. Frau von Strebel wird festgenommen, während die Geburtstagsfeier für Herrn Achtziger, die immer wieder zwischen den Ermittlungen vorbereitet wurde, völlig ins Chaos stürzt. Erst zum Schluss löst sich die skurrile Verwechslung auf: Herr Achtziger hat gar nicht Geburtstag. Alle Mühe, die Torte, der Aufwand und die Überraschung waren umsonst – doch immerhin hat der Fall nun eine schlüssige Aufklärung gefunden.

Brams bleibt wegen des Versicherungsbetrugs schwer belastet, auch wenn ihm der Mord nicht nachgewiesen werden kann. Landuris muss sich wegen Sachbeschädigung verantworten, und Frau von Strebel steht als eigentliche Täterin im Mittelpunkt. Ihr Hass auf die „Nebenfamilie“ und der Streit ums Erbe brachten sie dazu, zum Gift zu greifen.

Am Ende steht die Erkenntnis: Ruge war zwar unbeliebt, ein Trinker und Erpresser, aber er war nicht das eigentliche Ziel. Sein Tod war ein fataler Zufall, der eine dunkle Familienfehde und betrügerische Machenschaften ans Licht brachte.