ZDF Die Rosenheim Cops: Blinde Liebe (Staffel 1 Folge 4)
mund ohmöglich was machst Abendessen wir haben no ein Hirschbraten in der Truhe könnte ich Auftauen SST du das steht sch seit gestern Abend da …
In dieser Episode der Rosenheim-Cops nimmt die Handlung gleich zu Beginn Fahrt auf. Die scheinbar banalen Gespräche am heimischen Esstisch – etwa über einen Hirschbraten oder den Ärger über einen zugeparkten Hof – bilden nur den Auftakt, bevor die Kommissare erneut zu einem tragischen Einsatz gerufen werden.
Am Morgen wird die Leiche von Hermann Wenger, einem Koch, entdeckt. Er wurde erschossen aufgefunden – und fast zeitgleich brennt in der Region die alte, denkmalgeschützte Mühle von Hermann Stoß nieder. Schon bald wird klar: Die beiden Fälle hängen zusammen. Wenger, Stoß und ein gewisser Kilian Gollinger standen in enger Verbindung. Während die Feuerwehr das Feuer löscht und die Brandursache untersucht, beginnen Hofer und sein Kollege Satori die Ermittlungen. Der Brand erweist sich als vorsätzliche Brandstiftung, ein Benzinkanister mit Brandbeschleuniger bestätigt den Verdacht.
Die Beamten versuchen, Wengers Umfeld zu rekonstruieren. In der Kneipe „Dudelberger“, wo Wenger arbeitete, erfahren sie von Spannungen, angeblichen Schulden und Streitigkeiten. Stoß bestreitet, ernsthafte Konflikte gehabt zu haben, doch Zeugen widersprechen. Bald taucht der Name Kilian Gollinger immer häufiger auf. Er war in letzter Zeit verschuldet, hatte mit Wenger Ärger und gleichzeitig eine Beziehung zur attraktiven Elfi Reismüller, die in einem Fitnessstudio arbeitet. Als Alibi gibt Gollinger an, in der Mordnacht bei Elfi gewesen zu sein – und tatsächlich bestätigt sie das. Doch die Kommissare merken schnell, dass es sich um ein Gefälligkeitsalibi handeln könnte.

Währenddessen liefert die Spurensicherung wichtige Hinweise: Die Tatwaffe ist eine seltene chinesische Pistole Typ 64, schallgedämpft und mit spezieller Munition – der Grund, warum niemand Schüsse gehört hat. Über Kontakte zum Waffenhändler Bobby Lewinski erfahren Hofer und Satori, dass genau dieses Modell kürzlich in der Gegend verkauft wurde – angeblich an Gollinger. Damit wächst der Verdacht gegen ihn.
Parallel taucht ein weiterer Strang auf: Stoß war stark verschuldet und hatte für seine Mühle keine Zukunft mehr. Ein abgebranntes Gebäude versprach ihm dagegen Versicherungszahlungen. Die Polizei konfrontiert ihn mit Überwachungsaufnahmen, die zeigen, dass er den Benzinkanister selbst an einer Tankstelle gekauft hatte. Schließlich gesteht Stoß die Brandstiftung – doch den Mord an Wenger streitet er ab. Stattdessen belastet er Gollinger: Dieser habe die Mühle in Brand gesetzt, um Geld zu verdienen.
Die Ermittler stecken nun in einem Puzzle: Wenn Gollinger tatsächlich den Brand gelegt hat, wie passt Wengers Tod ins Bild? War es eine gemeinsame Sache, bei der einer den anderen ausschalten wollte? Oder steckt noch jemand anderes dahinter?
Die Spur führt zurück zu Elfi Reismüller. Nach außen hin die treue Freundin von Gollinger, gerät sie zunehmend in den Fokus. Zeugen berichten, sie habe gemeinsam mit Wenger einen Flug ins Ausland gebucht. Tatsächlich findet die Polizei Unterlagen über eine geplante Spanienreise – Elfi und Wenger wollten Rosenheim verlassen und ein neues Leben beginnen. Für Gollinger bedeutet das doppelten Verrat: Er verliert sowohl seine Freundin als auch die Chance, seine finanziellen Probleme mit ihrer Hilfe zu lösen.
Als die Ermittler Elfi erneut vernehmen, bricht ihre Fassade zusammen. Sie gesteht schließlich, dass sie Wenger in der Mordnacht mit einer Pistole konfrontierte. Sie wollte ihn zur Rede stellen, weil er ihre Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft zerstört hatte – er hatte eine andere Frau in Amerika im Blick. In ihrer Verzweiflung richtete sie die Waffe auf ihn. Eigentlich, so beteuert sie, habe sie nur drohen wollen. Doch die Pistole löste sich und Wenger brach tödlich getroffen zusammen.
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Nach der Tat war sie geschockt und suchte Hilfe bei Gollinger. Dieser zwang sie, ihm ein Alibi zu geben, um seine eigene Haut zu retten. Gleichzeitig nutzte er die Situation, um Elfi unter Druck zu setzen: Sie sollte schweigen, während er selbst in den Fokus der Polizei rückte.
Damit löst sich der Fall auf:
- Stoß: Verantwortlich für die Brandstiftung an seiner Mühle, aus Geldnot und Habgier.
- Gollinger: Beteiligter, Mitwisser, aber nicht der eigentliche Mörder. Er profitierte von der Verwirrung und versuchte, die Schuld abzuwälzen.
- Elfi Reismüller: Sie hat in einem emotionalen Ausnahmezustand abgedrückt und Wenger erschossen.
Besonders tragisch ist, dass Elfi glaubte, mit Wenger ein neues Leben zu beginnen, nur um kurz vor der gemeinsamen Flucht zu erfahren, dass er sie ebenfalls hintergehen wollte. In ihrer Enttäuschung und Verzweiflung kam es zur Eskalation.
Die Episode endet mit gemischten Gefühlen: Der Mord ist aufgeklärt, doch Hofer zeigt sich sichtlich bewegt. Die persönliche Nähe zu Elfi, die Zuneigung, die zwischen beiden kurz aufflammte, und ihr Geständnis machen den Fall menschlich besonders bitter. Satori versucht, die Situation nüchterner zu betrachten, verweist aber ebenfalls darauf, dass es hier nicht nur um Schuld und Strafe geht, sondern auch um verletzte Gefühle, Verrat und zerstörte Hoffnungen.
Damit verknüpft die Serie erneut mehrere Ebenen:
- Ein klassisches Krimirätsel mit Indizien wie Tatwaffe, Brandbeschleuniger und Schuldscheinen.
- Familiäre und romantische Verwicklungen, die den Mord motivieren.
- Und nicht zuletzt den typisch rosenheimischen Humor, mit dem Nebenschauplätze wie Autounfälle, private Gespräche oder kleine Sticheleien zwischen Kollegen aufgelockert werden.
Am Ende bleibt ein düsteres Fazit: Zwei Männer tot, eine Frau verhaftet, ein weiteres Leben ruiniert – und eine ganze Stadt um eine Illusion ärmer.