ZDF Die Rosenheim Cops: Hopfen und Malz (Staffel 1 Folge 3)
Die Rosenheim Cops Staffel 1 Folge 2
In der zweiten Episode der beliebten Krimiserie „Die Rosenheim Cops“ entfaltet sich ein komplexer Fall, der sowohl familiäre Verwicklungen als auch Intrigen innerhalb einer traditionsreichen Brauereifamilie ins Licht rückt. Das beschauliche Rosenheim wird erneut von einem Mord erschüttert – und diesmal steht die Welt einer alteingesessenen Unternehmerfamilie Kopf.
Alles beginnt während einer festlichen Prozession, die jedes Jahr zahlreiche Menschen auf die Straßen zieht. Inmitten der Feierlichkeiten kommt es zu einem schockierenden Vorfall: Andreas Veitl, ein wohlhabender Brauereibesitzer, wird tot aufgefunden. Der Fundort ist mehr als makaber – sein lebloser Körper treibt in einem Braukessel, umgeben von Bier. Rasch ist klar: Es handelt sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord. Die Ermittlungen übernehmen wie gewohnt Kommissar Korbinian Hofer und sein Kollege Christian Sartorius.
Schon bald geraten familiäre Spannungen ins Zentrum der Nachforschungen. Andreas hatte ein schwieriges Verhältnis zu seinem Bruder Markus Veitl, der sich vor Jahren aus der gemeinsamen Brauerei zurückgezogen hatte und inzwischen in München erfolgreich in der Erlebnisgastronomie tätig ist. Alte Konflikte, nicht nur ums Geld, sondern auch um Frauen, lasten schwer auf der Beziehung der Brüder. In den Gesprächen wird deutlich, dass Markus und Andreas wegen Katharina, der Ehefrau des Toten, seit Langem verfeindet waren. Gerüchte, Andreas habe seinem Bruder einst Katharina ausgespannt, heizen die Spekulationen an. Die Kommissare fragen sich: Hat Markus aus Rache zugeschlagen?
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Doch nicht nur Markus rückt ins Visier der Polizei. Auch in der Ehe von Andreas und Katharina Veitl kriselte es deutlich. Zwar bestreitet Katharina heftige Konflikte, doch Spuren in der Wohnung deuten auf handfeste Auseinandersetzungen hin. Dazu kommt, dass Andreas kurz vor seinem Tod mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfte. Die Bank in München, mit der auch sein Bruder Markus geschäftlich verbunden war, hatte Kredite gekündigt. Ob dies ein Motiv liefert oder auf etwas Größeres hinweist, bleibt zunächst unklar.
Währenddessen deckt die Polizei auf, dass Andreas kurz vor der Prozession einen mysteriösen Anruf erhielt. Wer der Anrufer war, bleibt zunächst unklar, doch schnell wird klar, dass dieses Gespräch der Schlüssel zum Mord sein könnte. Als die Beamten das Handy sicherstellen wollen, ist es verschwunden – ein Indiz dafür, dass der Täter gezielt Spuren verwischt hat.
Die Ermittler stoßen außerdem auf Hinweise, dass Andreas erpresst wurde. Eine Videokassette taucht auf, die offenbar kompromittierende Szenen enthält. Sie soll belegen, dass Andreas in eine brisante Affäre oder einen handfesten Skandal verwickelt war. Die Kassette wird benutzt, um Druck auf die Witwe Katharina auszuüben: Sie soll 100.000 Mark bezahlen, ansonsten kämen Details an die Öffentlichkeit. Die Frage stellt sich: Wollte jemand Andreas zum Schweigen bringen, bevor die Wahrheit ans Licht kommt?
Ein weiteres Puzzlestück liefert ein anonymer Zeuge, der behauptet, belastendes Material gegen Andreas und dessen Umfeld zu haben. Doch schnell wird klar, dass dieser Zeuge selbst nicht unbeteiligt ist, sondern persönliche Rechnungen offen hat. Das führt die Ermittlungen zeitweise in die Irre.
Im Laufe der Befragungen tritt auch Vincent, ein junger Mann aus dem Umfeld der Brauerei, in Erscheinung. Er wird beschuldigt, Sabotageakte wie das Verkleben von Kirchenschlössern begangen zu haben. Schnell wird er ins Kreuzfeuer der Verdächtigungen geraten, doch Hofer und Sartorius erkennen, dass er eher ein Bauernopfer als der wahre Täter ist.
Die Spur führt schließlich zurück zu Markus Veitl. Der Verdacht erhärtet sich, als Indizien auftauchen, dass Markus am Tatabend in Rosenheim war – trotz seines Alibis aus München. Auch sein finanzielles Desaster, durch falsche Kredite und riskante Geschäfte, liefert ein mögliches Motiv. Zudem belastet ihn die Videokassette, die in seiner Wohnung versteckt gefunden wird.
Doch die Auflösung ist komplizierter: Es stellt sich heraus, dass Andreas in einen handfesten Streit mit Markus geraten war. Während einer hitzigen Auseinandersetzung kam es zu einem Gerangel, bei dem Andreas zu Boden ging. In Panik – und möglicherweise in der Absicht, die Tat zu vertuschen – wurde er in den Braukessel geworfen. Ob es ein gezielter Mord oder ein tragisches Eskalieren war, bleibt die große Frage.
Hofer und Sartorius gelingt es, durch geschickte Analyse von Überwachungsvideos und die Auswertung digitalisierter Bilder den Tathergang zu rekonstruieren. Ein entscheidendes Detail auf dem Videomaterial – ein Spiegelbild, ein Schatten, eine erkennbare Bewegung – verrät die Wahrheit. Markus kann nicht länger leugnen, dass er in der Brauerei war und in den Tod seines Bruders verwickelt ist.
Am Ende der Episode ist der Täter überführt, doch die Auflösung hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Die Zuschauer erkennen, dass es nicht nur um einen Mordfall ging, sondern auch um das Zerbrechen einer Familie, alte Verletzungen und die zerstörerische Kraft von Gier und Rachsucht. Katharina bleibt als Witwe zurück – zwischen Schuldgefühlen und dem Druck, die Brauerei allein weiterzuführen.
Damit zeigt die zweite Folge der ersten Staffel erneut, wie geschickt „Die Rosenheim Cops“ regionale Idylle, familiäre Dramen und spannende Kriminalfälle miteinander verknüpfen. Der Mord in der Brauerei wird zum Sinnbild dafür, wie Tradition, Geheimnisse und zwischenmenschliche Konflikte unweigerlich zu tödlichen Eskalationen führen können.