Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 15

Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 15

Ein neuer Tag bricht über Rosenheim herein, und wie so oft liegt eine trügerische Ruhe über der Stadt. Doch die Stille währt nicht lange, denn schon bald sorgt ein unerwarteter Mordfall für Aufregung, der die Kommissare Hofer und Lindl in ein Netz aus Intrigen, verletzten Eitelkeiten und verdeckten Geschäften zieht.

Alles beginnt mit dem Fund einer Leiche auf einem abgelegenen Bauernhof am Stadtrand. Der Tote ist kein Unbekannter: Es handelt sich um Johann Leitner, einen wohlhabenden, aber äußerst streitbaren Viehhändler, der sich in der Region nicht nur Freunde gemacht hat. Schon seit Jahren galt er als harter Geschäftsmann, der mit allen Mitteln versuchte, seine Gewinne zu maximieren. Viele Bauern und Lieferanten fühlten sich von ihm übervorteilt. Entsprechend groß ist die Liste möglicher Verdächtiger.

Als Dr. Kern, die Pathologin, den Leichnam untersucht, wird rasch klar, dass Leitners Tod kein Unfall war. Der Mann wurde mit einem schweren Werkzeug erschlagen. Die Spuren deuten darauf hin, dass der Täter ihn in seiner eigenen Scheune überrascht hat. Sofort stellt sich die Frage: Wer hatte sowohl das Motiv als auch die Gelegenheit?

Hofer und Lindl beginnen ihre Ermittlungen im direkten Umfeld des Opfers. Zunächst geraten die Familienangehörigen ins Visier. Leitner lebte mit seiner zweiten Frau, Anna, zusammen, die deutlich jünger ist als er. Schon im ersten Verhör wird spürbar, dass die Ehe nicht glücklich war. Anna gesteht, dass es häufig Streit gab, vor allem wegen Geld und Leitners ständigen Verdächtigungen, sie könne ihn betrügen. Ein mögliches Motiv? Zudem würde sie im Falle seines Todes nicht schlecht erben.

Die Rosenheim-Cops S15E06: Der Tod des Grafen – fernsehserien.de

Doch auch der Sohn aus erster Ehe, Markus Leitner, hat Grund zur Feindseligkeit. Er wirft seinem Vater vor, ihn seit Jahren kleinzuhalten und nicht in die Geschäfte einzubeziehen. Besonders brisant: Kurz vor seinem Tod hatte Johann Leitner angekündigt, sein Testament zu ändern. Wollte er den Sohn enterben? Das würde erklären, warum Markus wütend war – vielleicht sogar so wütend, dass er zur Tat schritt.

Parallel richten die Ermittler ihr Augenmerk auf die geschäftlichen Beziehungen. Leitner stand kurz vor einem großen Deal mit einem internationalen Fleischkonzern, der ihm enorme Gewinne eingebracht hätte. Doch nicht alle waren begeistert: Ein befreundeter Landwirt fühlte sich von ihm übergangen und befürchtete, durch den Deal seine eigene Existenz zu verlieren. Dieser Bauer, ein langjähriger Weggefährte, gerät ebenfalls unter Verdacht.

Als ob das nicht genug wäre, bringt Dr. Kern bei der zweiten Untersuchung ein überraschendes Detail ans Licht: Leitner hatte Spuren von Betäubungsmitteln im Blut. Offenbar wurde er vor seinem Tod ruhiggestellt – der Täter wollte sicherstellen, dass er sich nicht wehren konnte. Diese Erkenntnis wirft ein völlig neues Licht auf die Tat und deutet auf eine geplante, kaltblütige Vorgehensweise hin.

Ortmann, die Controllerin aus dem Innenministerium, mischt sich auch in diesen Fall ein. Sie beobachtet kritisch, wie Hofer und Lindl ihre Arbeit machen, und bringt sie mit ihrer nüchternen Denkweise immer wieder auf neue Ideen. So weist sie darauf hin, dass die finanzielle Situation des Opfers genauer unter die Lupe genommen werden sollte. Und tatsächlich: Obwohl Leitner nach außen hin als wohlhabend galt, sind seine Konten erstaunlich leer. Offenbar hatte er hohe Schulden, die er geheim hielt. Ein möglicher Grund, warum er dringend den Deal mit dem Fleischkonzern brauchte – und warum andere Geschäftspartner ihn vielleicht loswerden wollten.

Die Ermittlungen nehmen eine unerwartete Wendung, als bekannt wird, dass Anna Leitner, die Ehefrau, eine heimliche Affäre mit Markus, dem Sohn ihres Mannes, hatte. Was zunächst wie ein wildes Gerücht klingt, bestätigt sich: Mehrere SMS-Nachrichten beweisen ihre Beziehung. Plötzlich verdichtet sich der Verdacht: Wollten die beiden Johann gemeinsam aus dem Weg räumen, um frei zu sein und zugleich das Erbe zu sichern?

Doch während die Kommissare dieser heißen Spur nachgehen, stößt Lindl auf ein weiteres Detail: Ein Nachbar hat in der Tatnacht einen Lieferwagen in der Nähe des Hofes gesehen. Das Fahrzeug gehört einem der Geschäftspartner, der angeblich in der Stadt gewesen sein will. Seine Alibi-Aussage bröckelt. Hat er Leitner getötet, um den großen Deal selbst abzuschließen?

Die Ermittlungen ziehen sich wie ein Spinnennetz in alle Richtungen. Jeder Verdächtige scheint ein Motiv zu haben, doch eindeutige Beweise fehlen. Schließlich liefert Dr. Kern das entscheidende Puzzlestück: An der Tatwaffe – einem schweren Vorschlaghammer – finden sich nicht nur die Fingerabdrücke des Opfers, sondern auch von Markus. Der Sohn gerät massiv unter Druck.

Bei der Vernehmung bricht Markus schließlich zusammen. Doch er gesteht nicht den Mord – sondern nur den Diebstahl des Hammers, den er für Arbeiten auf dem Hof benutzen wollte. Seine Tränen wirken ehrlich, und Hofer glaubt ihm. Der eigentliche Täter muss also noch immer frei herumlaufen.

Die Rosenheim-Cops S15E02: Der große Unbekannte – fernsehserien.de

Die Wende kommt, als Ortmann einen Blick in die Finanzunterlagen wirft. Sie entdeckt, dass Anna Leitner wenige Tage vor dem Mord eine große Versicherungspolice für ihren Mann abgeschlossen hatte. Im Falle seines Todes hätte sie eine gewaltige Summe kassiert. Konfrontiert mit den Beweisen, gesteht Anna schließlich. Gemeinsam mit ihrem Liebhaber – einem Geschäftspartner des Mannes – hatte sie den Mord geplant. Sie betäubten Johann, erschlugen ihn und wollten die Tat als Raubüberfall tarnen. Doch kleine Ungereimtheiten verrieten sie.

Der Fall ist damit gelöst, und die Kommissare können den Täter verhaften. Doch zurück bleibt ein bitterer Beigeschmack: Ein Mann ist tot, weil Habgier, Untreue und Familienkonflikte eskalierten.

Am Ende gönnen sich Hofer und Lindl – nach der anstrengenden Aufklärung dieses verzwickten Falls – ein traditionelles Weißwurstfrühstück. Ortmann zieht ihre nüchterne Bilanz: Mordfälle lassen sich nicht mit Zahlen und Tabellen lösen, sondern nur mit Gespür für Menschen und ihre Abgründe.

So endet diese Folge, die einmal mehr zeigt, dass hinter der heilen Fassade von Rosenheim dunkle Geheimnisse lauern – und dass die Kommissare stets bereit sein müssen, sie ans Licht zu bringen.