Fabian völlig im Rausch – Ist er abhängig von den Tabletten? | Die Landarztpraxis
wir haben unseren lieblingssheldenfilm angeschaut
Die Folge beginnt mit einer beinahe harmlosen, fast kindlichen Szene, die sich schnell in etwas Ernsteres verwandelt. Nach dem gemeinsamen Anschauen ihres Lieblings-Superheldenfilms will ein Junge seine „Superkräfte“ testen – und springt kurzerhand vom Heuboden. Zunächst wirkt es wie ein Streich, doch die Sorge ist groß: Könnte er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen haben? Die Anweisungen sind klar: Falls sich Übelkeit oder Kopfschmerzen einstellen, muss sofort der Vater informiert werden. Noch besteht kein akuter Verdacht, doch die Warnung schwebt bedrohlich im Raum.
Eine Ärztin versucht, die Situation spielerisch zu entschärfen, indem sie behauptet, selbst „Superkräfte“ zu besitzen – nämlich Kinder wieder gesund machen zu können. Doch inmitten des heiteren Flairs fällt eine ernste Bemerkung: Sie wird bald nicht da sein, und niemand weiß, wie lange. Damit bricht für das Kind eine Welt zusammen – der Hinweis, dass jemand Wichtiges verschwinden wird, schafft eine unterschwellige Dramatik, die die gesamte Episode durchzieht.
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Parallel läuft die Hochzeitsplanung auf Hochtouren. Ein Vater schlägt romantisch Hochzeitstauben vor, wird jedoch schroff abgewiesen. Die Szene zeigt, wie angespannt die Brautleute sind – jeder gut gemeinte Vorschlag endet in Streit. Der Vater versucht sich zu rechtfertigen, wirkt verletzt, und man spürt, wie tief die Spannungen gehen. Gleichzeitig wird deutlich, dass Schmerzen und körperliche Einschränkungen ihm zu schaffen machen. Er nimmt Schmerzmittel, deren Nebenwirkungen ihn gereizt und fragil machen. Das Verbergen seiner Beschwerden vor den anderen ist fast unmöglich, und die Wahrheit dringt bruchstückhaft ans Licht.
Die Dramatik steigert sich, als in der Klinik ein alarmierender Hinweis auftaucht: Es existieren keinerlei MRT-Aufnahmen von Dr. Hansen, obwohl er angeblich dort untersucht wurde. Stattdessen steht fest: Er hat die Klinik sofort wieder verlassen und nie ein MRT machen lassen. Für die Beteiligten ist das ein Schock – ein klarer Beweis, dass er in zentralen Punkten gelogen hat. Der Verdacht erhärtet sich: Hat er seine Krankheit erfunden oder zumindest manipuliert? Das Wort „mieser Lügner“ fällt, und es ist klar: Der Kreis derjenigen, die Hansen misstrauen, wächst.
Doch bevor es zur direkten Konfrontation kommt, spielt sich eine stillere Geschichte ab: Emma, eine Schülerin, ringt mit ihrem Stolz. Sie möchte für die anstehende Klassenfahrt selbst Geld verdienen, obwohl Fabian und seine Partnerin anbieten, die Kosten zu übernehmen. Emmas Haltung ist klar: Sie will nichts geschenkt bekommen. Trotz aller Fürsorge besteht sie auf Eigenständigkeit – ein kleiner, aber wichtiger Gegenpol zu den großen Dramen der Erwachsenen. Schließlich findet sie in einem Nebenjob Hoffnung: Sie darf sich um das Kalb Heidi kümmern, ein Vorschlag, der von allen als schöne Idee gesehen wird.
Währenddessen laufen die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren: Locations, Dekoration, Menü, Weine. Der Eventmanager geht minutiös die Liste durch, und selbst nebensächliche Fragen wie „Tauben oder nicht?“ sorgen für Diskussionen. Ein merkwürdiger Moment passiert, als der Eventmanager etwas verliert – eine Liste der Weine – und panisch reagiert. Das verstärkt die Atmosphäre des Misstrauens und der kleinen Geheimnisse. Alles wirkt, als läge über dieser Hochzeit ein Schatten, als ob sich die Figuren selbst in Nebensächlichkeiten verlieren, um das drohende Unheil nicht sehen zu müssen.
Zurück bei Dr. Hansen spitzt sich die Lage zu: Er und Isabelle planen nach Chicago zu fliegen, offiziell wegen seiner angeblichen OP. Doch die Zweifel sind allgegenwärtig. Sein Verhalten wirkt zunehmend widersprüchlich – einerseits wehrt er sich gegen Vorwürfe, er würde seine Krankheit instrumentalisieren, andererseits zeigt die Enthüllung über das nicht existierende MRT, dass er bewusst getäuscht hat. Isa hingegen steht zwischen den Fronten: Soll sie ihm glauben, ihn begleiten, oder wird sie durch ihr Pflichtgefühl in eine Falle gezogen?
Auch das Thema Medikamente bleibt brisant: Tabletten verschwinden, angeblich sind sie ins Wasser gefallen. Der Betroffene gibt zu, dass er eigentlich seine Dosis reduzieren wollte, doch nun sei der Punkt gekommen, wo er nicht mehr ohne auskommt. Der Verlust der Medikamente ist nicht nur ein logistisches Problem, sondern offenbart seine Abhängigkeit. Trotz aller Erklärungsversuche wirkt es wie eine tickende Zeitbombe.
Parallel dazu zieht sich ein zentrales Motiv durch die Episode: der Gegensatz zwischen kindlicher Naivität und erwachsenen Lügen. Während die Kinder an Superkräfte glauben und lernen, mit Verantwortung umzugehen, manipulieren Erwachsene ihr Umfeld, vertuschen, lügen und verwickeln sich in immer größere Widersprüche. Die Superkraft, die wirklich zählt, ist nicht Unsichtbarkeit oder Fliegen, sondern Ehrlichkeit – und genau diese scheint niemand mehr zu besitzen.
Die Folge endet aufgeladen mit Konflikten:
- Biancas gesundheitlicher Zustand bleibt fragil, die Angst vor einem Rückfall oder einer verdeckten Ursache ist groß.
- Die Wahrheit über Hansens Krankheit ist unklar, doch die Indizien gegen ihn häufen sich.
- Isabelle ringt mit sich selbst: Chicago oder Wiesenkirchen? Liebe oder Freiheit?
- Die Hochzeit, die eigentlich Freude bringen soll, wird von Spannungen, Misstrauen und körperlichen Beschwerden überschattet.
- Emma kämpft um Selbstständigkeit, während die Erwachsenen ihre Glaubwürdigkeit verspielen.
Die Zuschauer bleiben zurück mit einer Mischung aus Empathie, Misstrauen und Vorfreude: Wird der Schwindel um Hansen endgültig auffliegen? Wird die Hochzeit trotz aller Schatten gelingen? Und wer beweist am Ende, dass er wirklich „Superkräfte“ hat – die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und die Wahrheit auszuhalten?
Die Episode webt so geschickt Alltag, Drama und Geheimnisse ineinander, dass klar wird: Die nächsten Enthüllungen sind nur noch eine Frage der Zeit.