Die Rosenheim Cops 83. Im Banne der Koi Staffel 6, Folge 7

Untersuchung in Rosenheim: Mord im Koiteich

Der Fall beginnt zunächst unscheinbar: Ein Mann, Weidinger, wird tot in seinem eigenen Koiteich gefunden. Die erste Annahme der Ermittler – vielleicht war es ein Unfall im alkoholisierten Zustand. Doch schon bald wird klar: So einfach ist es nicht. Keine äußeren Verletzungen, keine Spuren eines Kampfes, aber deutliche Hämatome an den Händen. Der Todeszeitpunkt lässt sich auf Mitternacht eingrenzen. Auffällig: Weidinger war im Ort alles andere als beliebt. Der Finanzbeamte hatte sich viele Feinde gemacht – Nachbarn, Kollegen und besonders Katzenfreunde, denn er galt als Katzenhasser, der mutmaßlich Tiere tötete, um seine teuren Koi-Karpfen zu schützen.

Die Ermittler um Hofer und Prantl beginnen, das Leben des Opfers zu durchleuchten. Weidinger war 44 Jahre alt, unverheiratet, arbeitete beim Finanzamt in Rosenheim und lebte allein. Sein Beruf brachte ihn regelmäßig in Konflikt mit Steuerzahlern, da er durch seine hohe Aufklärungsrate viele Schwarzgeldkonten und illegale Depots aufdeckte. Damit hatte er sich zahlreiche Feinde geschaffen. Privat pflegte er ein kostspieliges Hobby: japanische Kois, die zum Teil Hunderttausende Euro wert waren. Dieser Fischhandel war für manche Nachbarn und Bekannte ein Dorn im Auge.

Schnell geraten mehrere Personen ins Visier. Da ist zum einen Toni Blaser, ein ehemaliger Nachbar. Weidinger hatte ihn regelrecht ruiniert: Steuerprüfungen, Strafbescheide und die Zwangsversteigerung seines Hauses trieben Blaser an den Rand des Ruins. Zudem soll er Katzen getötet haben – was wiederum die Nachbarin Frau Weiß zu wütenden Anschuldigungen veranlasste. Sie hatte sogar eine Anzeige gegen Weidinger aufgegeben, allerdings ohne Beweise. Später schaltete sie eine Belohnung von 5000 Euro aus, um Hinweise auf den „Katzenmörder“ zu bekommen. Ein klarer Hinweis auf tiefe Feindschaften im Umfeld des Opfers.

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Bei der Obduktion zeigen sich keine klassischen Verletzungen. Keine Schläge, keine Wunden, doch an den Handflächen finden sich Spuren, die darauf hindeuten, dass Weidinger sich gestützt hat, als er ins Wasser gedrückt wurde. Damit wird aus dem Verdacht Gewissheit: Es war kein Unfall, sondern Mord. Weidinger wurde ertränkt.

Parallel stoßen die Ermittler auf ein weiteres Puzzlestück: Die angeblich exklusiven japanischen Kois sind Fälschungen. Zertifikate und Herkunftsnachweise waren manipuliert. Ein Verdächtiger namens Karrenberg, selbst in den Fischhandel verwickelt, gerät in Bedrängnis. Offenbar hatte Weidinger Beweise gesammelt, die seine Machenschaften auffliegen lassen sollten. Auf einem sichergestellten USB-Stick finden sich belastende Daten – Material, mit dem Weidinger Karrenberg erpressen wollte.

Die Spur verdichtet sich: Karrenberg hatte sowohl das Motiv als auch die Gelegenheit. Er wollte verhindern, dass sein Betrug mit den angeblich japanischen Fischen ans Licht kommt. Die Ermittler rekonstruieren die Tat: Weidinger lockte Karrenberg an den Teich, um ihn zu konfrontieren. Doch die Situation eskalierte. Statt sich erpressen zu lassen, schlug Karrenberg zurück. Unter Alkoholeinfluss wurde Weidinger überwältigt, ins Wasser gedrückt und ertränkt. Der Stick ging dabei verloren, tauchte aber später wieder als Beweisstück auf.

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Doch Karrenberg ist nicht der Einzige, der verdächtig bleibt. Auch Blaser, der ruinierte Nachbar, hätte Grund genug gehabt, Weidinger zu hassen. Zudem hat Frau Weiß offen gegen den Toten gehetzt und ihn als Katzenmörder diffamiert. Die Ermittler arbeiten sich durch ein Netz aus Lügen, Verdächtigungen und alten Fehden. Schließlich jedoch reichen die Spuren gegen Karrenberg aus. Zeugenaussagen, Fingerabdrücke und die gefälschten Zertifikate belasten ihn schwer. Er wird festgenommen.

Am Ende des Falls zeigt sich, wie komplex das Geflecht aus privaten Feindschaften und beruflichen Konflikten war. Weidinger, der kompromisslose Finanzbeamte und Koiliebhaber, hatte mit seiner Art zu viele Menschen vor den Kopf gestoßen. Sein Tod war fast eine Frage der Zeit – doch dass er im eigenen Teich sterben musste, machte die Sache besonders makaber.

Die Ermittler ziehen Bilanz: Viele hatten ein Motiv, doch letztlich führte die Spur zu einem Mann, der durch Weidingers Entschlossenheit zu fallen drohte. Ein Mord aus Verzweiflung und Angst, enttarnt durch akribische Polizeiarbeit.