Die Rosenheim Cops 59. Der Hahn ist tot Staffel 5 Folge 5

Ein tödliches Spiel: Mord zwischen Tennisplatz und Bilanzfälschung

Ein neuer Fall erschüttert Rosenheim. Was zunächst nach einem Streit in der Nachbarschaft aussieht, entpuppt sich bald als kompliziertes Netz aus Betrug, Eifersucht und einem tödlichen Schlag.

Alles beginnt mit einem skurrilen Nebenschauplatz: ein Hahn, der seinen Besitzer mit lautem Krähen zur Verzweiflung bringt, Giftköder, die im Umlauf sind, und eine Nachbarschaft, die ohnehin schon seit Längerem in Streit liegt. Doch dann wird Rudolf Böcklin, ein angesehener Wirtschaftsprüfer, tot aufgefunden – erstochen mit einem spitzen Gegenstand, die Wunden im genauen Abstand gesetzt. Schnell wird klar: Hier war kein Zufall im Spiel, sondern ein geplanter Mord.

Die Ermittler Hofer und Lindt nehmen die Arbeit auf. Der Todeszeitpunkt wird auf zwischen 20:00 und 22:00 Uhr eingegrenzt. Erste Zeugenbefragungen ergeben, dass Böcklin viele Feinde hatte – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Eine Nachbarin berichtet, ihr Mann habe dem Opfer mehrfach gedroht, sollte der Prozess gegen ihn nicht eingestellt werden. Doch bald zeigt sich, dass die Verstrickungen weitaus tiefer reichen.

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Im Mittelpunkt der Ermittlungen tauchen mehrere Verdächtige auf:

  • Herr Rehlinger, einst Tennismeister und ein Geschäftsmann, der bei Böcklin eine Expertise für einen Bankkredit in Auftrag gegeben hatte. Er plante große Expansionen, hatte aber finanzielle Engpässe. Als der Termin kurzfristig abgesagt wurde, lag das Motiv förmlich auf der Hand. Sein Alibi – ein angeblicher Aufenthalt im Tennisclub – bröckelt, als die Ermittler feststellen, dass der Club erst um 9 Uhr öffnete.
  • Ein Nachbar, der durch den toten Hahn und vergiftete Tiere völlig ausgerastet war und mit einer Mistgabel drohte. Doch so sehr die Situation eskalierte, es passt nicht zum Mord an Böcklin – zu professionell wirken die Spuren.
  • Die Ehefrau des Opfers, die von einer Affäre ihres Mannes wusste. Schmerz und Demütigung prägten ihre Ehe, doch sie arrangierte sich mit der Situation. Erst nach und nach kommt heraus, dass Böcklin ein Verhältnis mit Frau Enders, einer Tennistrainerin, hatte. Diese Verbindung war bekannt – und hochbrisant.
  • Architekt Rellinger, der eng mit Böcklin zusammenarbeitete. Gemeinsam sollen sie Bilanzen frisiert haben, um sich finanziell Vorteile zu verschaffen. Als die Staatsanwaltschaft gegen Rellinger ermittelte, drohte Böcklin zum Kronzeugen zu werden. Das lieferte ein starkes Mordmotiv: Rache und Selbstschutz.

Die Spurensicherung fördert Beweise zutage: Fingerabdrücke von mehreren Personen, darunter Putzfrau und Verdächtige. Auffällig ist das Fehlen von Spuren auf dem Rattengift, das in der Nähe gefunden wurde – ein Hinweis auf Handschuhe, also geplantes Vorgehen. Zudem zeigen DNA-Spuren, dass Böcklin vor seinem Tod noch im Kontakt mit Rehlinger stand.

Die Ermittler stoßen auf eine E-Mail: Böcklin hatte einen Termin mit Rehlinger abgesagt, weil er unter Druck stand. Gleichzeitig telefonierte er kurz vor seinem Tod mit einem Staatsanwalt, der gegen Rellinger ermittelte. Es verdichtet sich: Böcklin wollte tatsächlich auspacken und belastendes Material übergeben.

Als die Kommissare Rellinger mit den Vorwürfen konfrontieren, leugnet er zunächst. Er spricht von Zufällen, vom Opfer, das selbst Dreck am Stecken hatte. Doch die Indizien sprechen eine andere Sprache: Verbindungen zu frisierten Bilanzen, Drohungen, und schließlich die Tatsache, dass der geplante Deal platzte, weil Böcklin sterben musste.

Zwischenzeitlich rückt Frau Enders in den Fokus. Die Tennistrainerin hatte ein Verhältnis mit dem Opfer, fühlte sich aber betrogen und verlassen. Hatte sie selbst zur Waffe gegriffen? Ihr Alibi wirkt schwach, und ihr Motiv – verletzte Gefühle – liegt offen. Doch die Spur führt wieder zurück in die Geschäftswelt.

Hofer und Lindt rekonstruieren die Tatnacht: Böcklin kam von einem Tennisspiel, traf dann vermutlich Rehlinger oder Rellinger. Zwischen 20:30 und 21:30 muss der Streit eskaliert sein. Ob Gift oder Stichwaffe – die Ermittler sind überzeugt, dass es eine geplante Tat war, keine Kurzschlussreaktion.

Rellinger gerät immer mehr ins Zentrum. Er hatte das größte Risiko, alles zu verlieren, wenn Böcklin vor Gericht ausgepackt hätte. Zudem war er als Komplize tief in die Machenschaften verstrickt. Doch auch Rehlinger bleibt verdächtig, da sein Alibi nicht hieb- und stichfest ist und er ein klares Interesse an einem positiven Gutachten hatte.

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Als die Polizei schließlich belastendes Material in Rellingers Haus findet – Unterlagen, die ihn mit den frisierten Bilanzen direkt verbinden – bricht seine Verteidigung zusammen. Er gesteht teilweise: Ja, er habe Angst gehabt, dass Böcklin ihn verrät. Ja, er habe ihn konfrontiert. Den tödlichen Schlag will er als Unfall darstellen. Doch die sorgfältig platzierten Stiche sprechen eine andere Sprache.

Das Motiv steht damit fest: Böcklin sollte zum Schweigen gebracht werden, bevor er die Staatsanwaltschaft informiert.

Für Rosenheim bedeutet der Fall ein doppeltes Drama. Einerseits verliert die Stadt einen angesehenen Wirtschaftsprüfer, andererseits kommt ans Licht, wie tief Korruption und Betrug im Umfeld mancher Geschäftsleute verwurzelt sind.

Die Ehefrau bleibt zurück, zwischen Wut, Trauer und Erleichterung, dass die Wahrheit ans Licht kam. Frau Enders wird vom Verdacht entlastet, doch ihr Ruf ist ruiniert. Rehlinger bleibt zwar unter Beobachtung, kann aber seine Unschuld beweisen. Am Ende ist es Rellinger, der die Tat beging, getrieben von Angst und Selbstsucht.

Die Kommissare ziehen Bilanz: Ein Mord, der aus Gier und Verrat geboren wurde, getarnt als Nachbarschaftsstreit oder Beziehungsdrama. Die Wahrheit jedoch war viel finsterer: Böcklin fiel dem Schweigen-Machen zum Opfer, weil er zu viel wusste.