Alles was zählt: Verlockende Gefahr! Wird ihnen dieser Job Hanna von Ben weglocken?

Im grellen Blitzlicht des Brunkwerks

Ein scheinbar unscheinbarer Abend im Brunkwerk verwandelt sich für Hanna in einen jener magischen Momente, die das Leben unvermittelt in eine andere Bahn lenken können. Alles beginnt mit einer Geste, die banal wirkt und doch alles verändert: Sie mixt einen alkoholfreien Cocktail. Für andere wäre es nur ein Getränk, für Hanna jedoch ist es eine kleine Offenbarung. Vor den Augen des Fotografen entsteht kein gewöhnliches Glas, sondern eine Komposition, fast ein Kunstwerk, verführerisch und zugleich voller Leichtigkeit.

Der Fotograf nimmt den ersten Schluck, und sein Lächeln verrät mehr als tausend Worte. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist der Zauber, der sich in diesem Moment entfaltet. Hanna spürt, dass sie nicht nur etwas serviert, sondern etwas erschaffen hat. Ein Funke liegt in der Luft. Sein Blick, voll stiller Bewunderung, hält sich an ihr fest, und in dieser kurzen, fast lautlosen Sekunde öffnet sich zwischen ihnen ein Fenster zu einer anderen Welt. Die Atmosphäre wird dichter, fast als stünde die Zeit still, und plötzlich bricht er das Schweigen: „Ich habe eine Eventlocation auf Ibiza.“

AWZ-Folge vom 30.12.24 auf RTL+: Hanna erzählt Kilian von dem  Gasflaschen-Vorfall

Die Worte treffen Hanna wie ein Donnerschlag. Ibiza – allein der Klang löst Bilder in ihr aus. Sonne, Meer, Freiheit, ein Lebensgefühl, das sie bisher nur aus Träumen kannte, wird auf einmal greifbar. Und dann das Angebot: Barkipan, ein Ort, an dem sie mit ihrem Talent glänzen könnte. Ihr Herz stolpert, ihre Gedanken rasen. Was wie ein beiläufiger Satz wirkt, ist für sie nichts weniger als eine Tür in ein anderes Leben.

Hannas Augen beginnen zu leuchten, als würden sich Sterne darin spiegeln. Sie ist überwältigt von einer Mischung aus Aufregung, Sehnsucht und Angst. Alles, was sie je ersehnt hat – Ausbruch aus dem Gewohnten, Abenteuer, ein Ort, an dem sie mehr sein kann als die Barkeeperin hinter dem Tresen – formt sich plötzlich als reale Möglichkeit vor ihr. Doch diese Chance verlangt etwas von ihr: Mut. Die Entscheidung, Sicherheit hinter sich zu lassen. Das Risiko, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen.

Mit pochendem Herzen eilt Hanna ins Puntoamore, die Bar, in der ihre Schwester Daniela an diesem Abend hinter dem Tresen lehnt. Daniela wirkt gelassen, beinahe spöttisch, als sie Hannas überschlagene Worte hört. Hanna berichtet atemlos vom Fotografen, vom Cocktail, von dem Moment, der mehr war als nur Arbeit, und schließlich von dem Angebot. Ibiza. Sonne. Eine Bühne, die größer, bunter und intensiver ist als alles, was sie bisher kannte.

Daniela zieht die Augenbrauen hoch. Ihr Schweigen spricht Bände. Sie kennt ihre Schwester, kennt Hannas stille Träume, die oft zwischen Arbeitsschichten und dem grauen Alltag untergehen. Und doch liegt in ihrem Blick mehr als nur Sorge. Da ist auch ein Funken Stolz, vielleicht sogar Neid, oder ein stilles Eingeständnis, dass Hanna bereit sein könnte für etwas Neues.

Die Luft zwischen den Schwestern ist aufgeladen. Auf der einen Seite Daniela, die das Bekannte verkörpert – Heimat, Vertrautheit, Sicherheit. Auf der anderen Seite Hanna, die spürt, dass es Momente im Leben gibt, in denen man springen muss, weil der Traum sonst für immer in der Ferne bleibt. Die Frage brennt auf Hannas Lippen: Kann man wirklich alles hinter sich lassen? Familie, Freunde, die vertraute Umgebung – für die Sehnsucht nach einem Traum, der weit entfernt auf einer Insel in der Sonne liegt?

Während Hanna spricht, verschwimmt die Realität um sie herum. Die Bühne ihres Lebens scheint sich zu weiten. Plötzlich sind die Farben intensiver, die Geräusche lauter, und sie fühlt sich wie in einer Zwischenwelt. In ihrer Vorstellung sieht sie Ibiza vor sich: eine Insel, vibrierend vor Leben, voller fremder Gesichter, neuer Nächte, Möglichkeiten und Abenteuer. Sie sieht sich selbst nicht mehr nur als Barkeeperin, sondern als Akteurin einer neuen Geschichte, in der Leidenschaft, Beruf und Freiheit eins werden.

Und doch – das Sofa im Puntoamore ist noch immer weich unter ihr. Der vertraute Geruch, die Stimmen der Stammgäste, die Gelassenheit ihrer Schwester – all das ist so nah, so real. Zwischen diesen beiden Welten, der vertrauten Sicherheit und der lockenden Ferne, muss Hanna ihren Platz finden.

Die Spannung in ihr wächst. Sie erkennt, dass dies nicht einfach eine Entscheidung über einen Job ist. Es ist die Entscheidung über ein ganzes Leben. Die Chance, ihre Bestimmung zu erfüllen, liegt in Reichweite, aber sie fordert Opfer. Würde sie ihre Schwester enttäuschen, wenn sie geht? Würde sie verlieren, was sie bisher aufgebaut hat? Oder wäre es genau das Gegenteil – ein Akt der Selbstverwirklichung, der auch Daniela zeigen könnte, dass Träume gelebt werden müssen?

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Der Gedanke an Sand unter den Füßen, an salziges Meerwasser auf der Haut, an Nächte voller Musik und Menschen, die sie noch nicht kennt, lässt sie nicht los. Es ist ein Traum, der immer wieder anklopft, während sie im Puntoamore sitzt. Und je länger sie darüber nachdenkt, desto klarer wird: Dies könnte die Chance ihres Lebens sein.

Daniela bleibt wortlos, doch ihr Blick spricht von einem Zwiespalt. Sorge um ihre Schwester, ja, aber auch Verständnis. Vielleicht weiß sie, dass Hannas Platz nicht für immer hier ist. Vielleicht hat sie es schon lange geahnt. In dieser Stille entsteht ein ungesagtes Einverständnis: Hanna steht am Scheideweg.

Die Bühne ist bereitet, die Farben sind intensiver, die Luft knistert. Ibiza ruft – laut, verlockend, unaufhaltsam. Ob Hanna springt, bleibt offen. Doch eines ist sicher: Der Abend im Brunkwerk war mehr als nur ein flüchtiger Moment. Er war der Beginn einer Geschichte, die ihr Leben für immer verändern könnte.